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LIAR THIEF BANDIT "Deadlights"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2021

Label: 

Genre(s): 

Offenbar in der Drehe 2.014 rum gegründet, haben Liar Thief Bandit aus Malmö (*Schweden) kein langes Trara auf die Bank geschoben, sondern schon 2.015 die erste Demo rausgehauen und einige erste Shows gespielt, denen 3 Releases folgten, deren Spuren zum neuen-, hier vorliegendem Album "Deadlights" führen. Lt. Beiinfo treffen hier roughe '70er Garage Rock Vibes auf Spät-'90er Modern Rock Touch. Ich starte dieses Mal direkt mit dem Finalgang und dem Opener (gleichzeitig Albumtitelstück) "Deadlights" (Track 1), der sich direkt mit einem Stelldicheingewitter von Gitarrenblitzen durchzogen und mit unmissverständlichem Vorschub an High Energie in den Raum schiebt. Beim Ersteincheck in die Mucke von Liar Thief Bandit kann das im Erstmoment leicht überfahren/überfordern, wenn man sich aber via mehrerer Albumdurchläufe eingepegelt hat, fällt "Deadlights" im Gesamtkontext schon wieder ganz anders aus. Die Art von Modern Hard Rock gefiel mir auf Anhieb gut, wenn sie auch sehr modern produziert klingt, so dass es etwas zu lasten des relativ wichtigen "Dreck-Faktors" geht - "Brand New Day" (Track 2). Vielleicht liegt das u. a. auch daran, dass die Foo Fighters quasi (ähnlich wie einst Nirvana) eine Art Vorreiterrolle in Sachen angesagtem Sound innehaben und viele Bands beeinflussen? Die kleinen Stoner Rock Elemente, die hier auch mal mitfließen, machen sich inmitten der doch sehr melodischen Auslegung ebenfalls recht gut. Mir persönlich gefallen vor allem die druckvollen-, High Energy Stücke wie z. B. "Good Enough" (Track 3; Anspieltip I) am Besten, weil sie auch den frischen Fahrtwind ins Ziel bringen. Dass Liar Thief Bandits auch schon mal Misfits (bzw. Metallica; die ja ja auch einige gute Misfits Cover gemacht haben) gehört haben, kann man dank der Punk Rock-igen Beinote mutmaßen. Ein echt starker Uptemporocker. 

Beim folgenden "Catch And Release" (Track 4) kann ich mich auch nach dem x-sten Durchlauf nicht so recht zwischen Top, Hop, ganz okay entscheiden. Die Gitarrenanschläge kommen so satt angeschlagen wie die von Angous Young (*AC/DC) und/oder Joel O’Keeffe (*Airbourne) rum, während die Drums (inkl. starker Beckeneinsätze) erneut an die Foo Fighters erinnern. "'Cept The Truth" (Track 5; Anspieltip II) hingegen geht wieder Punk Rock-ig ins High-Uptempo über und erlaubt sich eine Art Speed Rock auf die Saiten zu brennen, denen auch klassische Soliläufe nicht fehlen. Würde Frontmann Mikael Jacobson (git./voc.) auch nur etwas nach James Hetfield klingen, hätte man hier den Metallica Vergleich direkt an der Backe, so aber färbt sich der Gesamteindruck des Stückes dann doch so eigen ein, dass Liar Thief Bandit vermutlich großartige Chancen haben dürften, nach der Pandemie mindestens europaweit mehr reißen und reisen zu können. "Limitations" (Track 6) scheinen sich Liar Thief Bandits jedenfalls nicht unterworfen zu sehen. Diese Art von Powerful Heavy Rock, der den Kern der Mucke bis ins Mark ausmacht, dürfte bei einigen punkten, auch bei denen, die dem Stoner/Alternative Rock frönen. Es ist vor allem der kraftvollen Produktion (wie bereits angemerkt eher ohne Dreck im Filter) und den überschaubar soliden Arrangements zu verdanken, dass diese Jungs hier so viel Eindruck hinterlassen. Stellenweise kann sich das auch mal gefühlt sehr ähnlich anhören, wenn man an die vordergründigen Gitarren denkt - "Feather" (Track 7; Anspieltip III), obwohl der Aufbau insgesamt deutliche Abwechslung mitbringt. 

Irgendwo zwischen The Darkness, The White Stripes Riffs und dem Liar Thief Bandit Eigenstil selbst, findet sich mit "I've Got A Lot Of Money Comin' In" (Track 8) ein weiteres Mal hörbare Abwechslung ein. Ob sich das Trio hier von den Pet Shop Boys und deren Song "Opprtunities" und der Textzeile "Let's make lots of money" haben inspirieren lassen, kann nur vermutet werden. Vielleicht war es auch das ABBA'sche "Money, Money, Money", das hier gedanklich/inhaltlich aufgegriffen wurde? Ganz anders das etwas low beginnende "Forever The Optimist" (Track 9; Anspieltip IV), das überraschenderweise einige Blues Rock Komponenten mitbringt und damit den Stilbogen angenehm erweitert. Ein schönes Stück, das in der Chillout Zone angesiedelt ist. Ähnlich stilistisch geht es auch bei "Silver Tongue" zu und weiter. Ich bin zu sagen geneigt, dass diese Blues Rock Einflüsse Liar Thief Bandit wirklich gut zu Gehör stehen. Insgesamt entsteht dadurch ein abgerundeter Gesamteindruck, dem etwas mehr Leichtigkleit inneliegt. "Right From Wrong" (Track 10) kehrt dann eher wieder zum Stilfaden vor dem kleinen "Blues Rock Block" Einschub zurück, klingt jedoch etwas (auf)locker(t)er als vorher. Leider verwirft "Hindsight" (Track 11) diesen Ansatz wieder und geht etwas durchschnittlicher (im Vergleich mit diesem Genre und all' seinen Bands) in Richtung Finale. Insgesamt handwerklich ein ausgereiftes-, über weitere Strecken offensives Album, das einige Großmomente hat, aber wie gerade schon erwähnt im Gesamtvergleich mit der musikalischen "Konkurrenz" hier und da hätte noch besser (individueller) dastehen können.

V.Ö. 14.05. 21

 

6,67/10 Schafe Schüsse

(The Sign Records 2.021)

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https://www.facebook.com/LiarThiefBandit/

https://liarthiefbandit.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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