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THE ZONE "Prophecies"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2021

Label: 

Genre(s): 

Die im grob gesagt Blues Rock/Pop angesiedelten The Zone aus Hampshire (*Großbritanien; Südküste) sind hier auf schafe-schuesse.de längst keine Unbekannten und haben über die Jahre hinweg langen Atem bewiesen, immerhin bestehen sie nun auch schon satte 15 Jahre und liefern nun, 4 Jahre nach ihrem zuletzt veröffentlichten Album "Foundation" mit "Prophecies" ihr neues Album ab. Im Vorfeld, da bin ich grundlegend ehrlich, habe ich weder Wunder, geschweige denn großartige, stilistische Kurswechsel erwartet, weshalb ich dieses Mal um einige Nuancen lockerer an dieses neue Machwerk rangehen konnte, das mit "Climb (Don't Let The Magic Stop)" (Track 1) seinen Anfang findet. Die Beiinfo spricht von Pink Floyd Einflüssen im Unterholz des Stückes, die während des Stückes selbst tatsächlich hier und da mitschwingen, insgesamt bewegt man sich jedoch meinem Eindruck nach, nach wie vor im ruhigen Blues Rock/Pop. Der Gesamtsound ist dieses Mal insgesamt noch besser ausbalanciert und bewirkt effektiv mehr Eingängigkeit bereits auf den ersten Metern. "Final Analysis" (Track 2) nimmt vom Tempo her etwas mehr Fahrt auf und erinnert mich schwer an die '80er Jahre, denen hier noch etwas Restflaireinfluss von Fletwood Mac unter-/nachkommt. Was ich angehörs dieses Stück auch ein wenig (rein vom Feeling her) wahrnehme, ist so ein klein wenig New Wave/Pop Rock Gemisch, was angenehm mit kleinen Blues-igen Funken angereichert wurde und erst in der Songmitte mal härter die Saiten anschlägt. In pianogetragene Entspannung weitergeführt, kommt Bar Lounge Atmosphäre auf. Eine Art Zwischenstück/"Snippet", rein instrumentaler Natur, bringt das folgende "Karma Part (I)" (Track 3) mit und hat dabei eher experimentell-offenen Jam Session Charakter im Gepäck. 

Das deutlich rauhere "Make A Difference" (Track 4) legt die stilistische Betonung stärker auf den Rockfaktor, abgesehen von weiterhin tragenden Blues-Säulen. Besonders die Keyboard-gestützten Hammondorgel Parts, die auf jeden Fall von Bands wie The Doors und/oder Led Zeppelin ur-beeinflusst wurden, geben dem Stück eine abrundende Notierung mit, bevor mit "Karma Part (II)" (Track 5) ein weiterer-, rein instrumentaler Schnipsel serviert wird, der allerdings etwas abrupt endet. 

Ich für meinen Teil mag diese angenehme, neue, innere Ruhe irgendwie, die The Zone hier auf diesem Album am Start haben. Vieles wirkt entspannter, gelöster, denn je zuvor - "I Don't Want To Disappoint You" (Track 6; Anspieltip I). Wer die ruhigeren Stücke fern von Stilschubladen, vergleichsweise von New Model Army und/oder Sham 69 (in den '90ern) mochte/mag, sollte hier ruhig mal ein Ohr riskieren. Handwerklich gibt es nichts zu meckern. Dasselbe gilt für das erneut eher '80er zugeneigte "Standing In The Rain" (Track 7) mit dem man sich hierzulande locker für Stadtfeste empfehlen könnte, will heißen und meinen, dass The Zone auf "Prophecies" eher leicht verdauliche Ohrenkost anbieten. 

Vom Inhalt her ist vor allem "Outside" (Track 8) eines der aus meiner subjektiven Sicht interessanteren Stücke, bei dem eine Science Fiction Story von ferner Zukunft erzählt. In einem versiegelten Bunker lebende Erdlinge träumen davon wieder draußen leben zu können, was mich ein wenig an einen alten Film mit Arnold Schwarzenegger erinnerte. Aber warum nicht? Zwar zieht sich das Stück mit 5:50 Minuten Länge ein wenig, erlaubt sich allerdings mehr Spielraum in dessen Gesamtverlauf es an einem kleinen nennenswerten Highlight leider mangelt. Dieses setzt dafür "Karma (III)" (Track 9) mit etwas mehr offensiven Pepp, bevor "Hopes & Fears 2021" (Track 10; Anspieltip II) den Kernstil verfeinert umgesetzt zum (Vor)Zug kommen lässt. Auch hier denke ich unweigerlich an New Model Army und Sham 69 (wiederum mit Bezug auf die '90er Jahre). Prog Rock, wie es die Beiinfo ankündigte, nehme ich nur bedingt und minimalistisch wahr. Bislang eines der potenziell stärksten The Zone Stücke überhaupt, wenn auch nach wie vor im Blues Rock/Pop Gemisch zu Hause. Als Finalstück setzt "The Warning" (Track 11; Anspieltip III) noch einmal starke Akzente als Pro für The Zone. Das Stück bleibt stilistisch nah beim Vorgänger, fügt aber auch Roger Taylor als Vergleich in angenehmer Nähe hinzu und steht inhaltlich auf jeden Fall auf zeitgemäßer Höhe. Insgesamt gefällt mir dieses Album als sanfte Background-/Feierabendmucke erstaunlich gut und hat letztlich sogar angenehm überrascht. 

V.Ö. 23.04. 21

 

7,85/10 Schafe Schüsse

(The Zone 2.021)

http://thezonerock.com/

https://www.facebook.com/thezonerock/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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