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THE ZONE "Foundation"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2017

Label: 

Genre(s): 

Die britischen Briten The Zone aus Basingstoke (*westlich von London) sind eine dieser Bands, die hart an ihrer Karriere arbeiten, das merke ich mit jeder Release wieder. Seit satten 3 Releases verfolge ich die Entwicklung von The Zine nun schon hörnah mit, die ihre Zelte bislang im Rock/Blues Rock Bereich aufgeschlagen hatten. Eine längere Vorstellung erspare ich mir daher, zumal die Eckdaten bereits in älteren Reviews zu finden sind. 

Nachdem die 2.016er EP "Colour Shift" zumindest vom Sound her etwas neueren Feinschliff mitbrachte, war ich gespannt, ob The Zone mit diesem neuen Album etwas mehr Catchiness einstricken und eine Steigerung erarbeiten konnten?

Praktisch erscheint mir der Titel des Openers "Starting Point" (Track 1; Anspieltip I), während Mike Hislop per Bass intoniert, was mit einer deutlich rockigeren Auslegung in dieses Album Einzug hält und bereits beim Erstdurchlauf für eine echte Überraschung sorgt, denn The Zone hören sich deutlich eingängiger an. Vom Sound her sitzt zwar Hislops(?) oder Browetts(?) Gesang zu weit im Vordergrund, das allerdings tut diesem starken Qualitätszuwachs vom Arrangement her keinen Abbruch. Etwas schade just, dass man die Lyrics nicht im Booklet findet. Überhaupt gestalten sich die Artworks in gewohnt schlichter The Zone Note. Leichtohriges Reggae/Pop/Blues Gemisch folgt mit "Unbelievable Belief" (Track 2) und erinnert ein wenig an Blues-igen Brit Pop, den der starke Gitarrensound von Dave Browett mit starker The Zone Saite prägt. 

Auch "Moving Forward" (Track 3) erscheint mir deutlich melodiöser als es bisher gehörte The Zone Songs in meiner Erinnerung hergeben. Stellenweise frage ich mich was mit dieser Band passiert ist, dass sie nach all' den Jahren plötzlich diese deutlich eingängigere Richtung der Neuauslage gefunden haben? "Moving Forward" selbst erweist sich dank starken Gitarrensoli und Keyboardteppich als lockere Kost für die Gehörgänge, wie man sie z. B. von Stadtfestbühnen her kennt. Auch nach dem ersten Durchlauf noch checke ich immer wieder, ob ich da gerade wirklich The Zone höre? Denn auch "Kaleidoscope" (Track 4), das mir irgendwoher bekannt vorkommt und sich in funkig-blues-iger Auslegung (inkl. kleiner Effektspielereien) nach vorn steigert, klingt so weit von bisherigen The Zone Releases entfernt, dass man glaubt eine neue Band zu hören. Zwar bieten The Zine hier nicht unbedingt satten Hard Rock, bewegen sich aber allgemein in dessen Nähe, was dank der Blues- und Popeinflüsse immer wieder einer Art Balanceakt gleichkommt - "House Of Satone" (Track 5; Anspieltip II). Bereits an dieser Stelle kann ich vorwegnehmen, dass sich alle (Zusammen-)Arbeiten an diesem Album gelohnt haben und The Zone zu einem Quantensprung vorwärts verholfen haben.

Lediglich "The Lost Year" (Track 6) stellt die Ohren ein wenig auf eine Erträglichkeitsprobe, da der Gesang hier etwas zu sehr Übersirenenhang innehat. Erst mit mehreren Durchläufen gewöhnt man sich etwas besser daran. Gut, dass "Hopes And Fears" (Track 7) den bisherigen Faden des Albums wieder aufnimmt und daran erinnert, dass The Zone in der Steigerungsphase angekommen sind, was auch die mehrstimmigen Gesänge und kleine Variationen am Drumset unterstreichen. Das einzige bekannte Stück (Fill up?) auf diesem Album ist "Bitter Medicine" (Track 8), den man bereits von der eingangs erwähnten EP her kennt. Dieses Stück wird sicher nicht zufällig auf diesem Album sein, zumal es die "verordnete Medizin" der EU in die Kritik nimmt, was nach "Brexit" etc. etwas polarisierend anmuten kann, aber nicht zwingend sein muss. Vom rein musikalischen Standpunkt her, klingt "Bitter Medicine" dank des wesentlich besseren Gesamtsounds auf diesem Album um Längen catchier. Man wünscht sich lediglich manchmal etwas mehr Kraftschub in der Stimme, die noch mehr Ausdruck verleihen würde.

Auch "Last Stand" (Track 9) erweist sich als etwas gewöhnungsbedürftig, trotz starker Bassläufe, dafür ist man im Vorfeld auf die Songtrilogie "The Exile Part 1 - Homeland" (Track 10) stark gespannt, die hier eher im Blues ihren Anfang nimmt und von sphärischem Teppich in die Raumweite führt. Zunächst hört sich das ein wenig nach rein instrumentaler Jam Session mit viel Spielfreude an, wird dann nahtlos von "The Exile Part 2 - Victim" (Track 11; Anspieltip III) erweitert/mitgenommen und kriecht unter die Haut, zumal man den Text super verstehen kann. Trotz eher balladesker Ausrichtung geht es hierbei verdammt stark zu - musikalisch, wie auch von den Emotionen her. "I Am a victim, we are the consequence, want you help me by my way back home? I Am a victim, is this the only way? Can't you save me, save me from this pain?!" fragt der Protagonist des Stückes offen, was gerade nach all' den "Brexit" Mediendebatten ein starkes Zeichen dafür zu sein scheint, dass nicht alle Briten Pro-Brexit waren/sind.

"The Exile Part 3 - Case For Humanity" (Track 12) komplettiert, veredelt diese Songtrilogie mit Charlie Chaplins "Rede an die Menschheit" aus dem Film "The Great Dictator" (*1.940) und setzt ein verdammt starkes, monumentales Ausrufezeichen im Finale dieses Albums. 

Wow, damit haben The Zone sich um Höhenlängen gesteigert und sind aus dem Schatten ihrer musikalischen Songwriterstärken herausgetreten. Ich bin ehrlich begeistert. Auch insgesamt gesehen bietet dieses Album deutlich mehr als die letzten drei Releases zusammen. 

7,45/10 Schafe Schüsse

(The Zone 2.017)

http://thezonerock.com/

https://www.facebook.com/thezonerock/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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