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THE ZONE "Colour Shift" [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2016

Label: 

Genre(s): 

Die bereits 2.006 gegründeten The Zone, ein Trio aus Basingstoke, dem Süden von England, haben bereits vor mehreren Jahren mit ihren EPs "Rock This Machine" (*2.010) und "Which Path" (*2.012) auf sich aufmerksam gemacht. Was bei der letztgenannten EP noch wie eine offen gestellte Frage klang, scheint sich mittlerweile beantwortet zu haben, zumindest wenn man der neuen EP "Colour Shift" glauben darf, aus der man (soweit ich deren Website entnahm) bereits eine Single ausgekoppelt hat. Bislang war es ein Gemisch aus Red Hot Chilli Peppers Einflüssen und Urflüsse des '60er/'70er Rock, die immer wieder durchsickerten und den Sound von The Zone dementsprechend erleben ließen. Ich war wirklich gespannt in welche Richtung sich The Zone entwickelt haben, bevor sie nun auf Kurs eines neuen Albums gehen.

Die eher solide Booklet- und Artworkgestaltung ist bei "Colour Shift" Teil des äußeren Auftritts geblieben, was aber den Zweck erfüllt, schließlich kommt es ja immer auf die Musik selbst an. Mit "Bitter Medicine" (Track 1) gibt es bereits kritische Töne zu hören, die sich um Griechenland und die ihnen von der EU her verordneten "Medizin" drehen. Vom Sound her klingen The Zone tatsächlich deutlich frischer als ich sie in Erinnerung habe. Leichtverdaulicher Rock mit etwas Blues im Bassspielunterholz. Das Gitarrensoli im letzten Songteil motzt die 5:11 Minuten nicht nur stark auf, sondern bringt auch deutlich mehr Drive mit, so dass "Bitter Medicine" nach hinten raus noch richtig gut wird. Da passt "Moving Forward" (Track 2) thematisch bestens ran. Was fast ein wenig wie Schulterklopfen in Richtung Griechenland wirkt, ist ein allgemeiner Schulterklopfer bezüglich Veränderungen und Neuanfängen. Musikalisch eher etwas lahm/monoton, was "Moving Forward" ein wenig wie Füllmaterial wirken lässt, aber gewiss keine böswillige Unterstellung sein soll.

Mit "Kaleidoscope" (Track 3; Anspieltip I) kommt der Song, den The Zone als Singleauskopplung (wie eingangs erwähnt) prädestiniert haben, um sich einem breiterem Publikum -auch per Radioplay- zu präsentieren. "Kaleidoscope" funkt funky catchy mit klasse Bassspiel und bringt Mitwipmindestgarantie mit. Mit diesem Song kann ich mir The Zone auch in so manchen schnieken Club Berlins vorstellen, wie das eine Zeit lang Donnerstags z. B. eine schöne Tradition im "Magnet" (*heute: "Musik & Frieden") oder teils auch im "Blackland" war. Zwar bleibt auch "The Lost Year" (Track 4; Anspieltip II) musikalisch interessant, geht dabei allerdings wieder mehr zum Pop Rock zurück, was sogar mit Elementen aus dem Grunge Genre spielt. Stellenweise fragte ich mich wie wohl Kurt Cobain (R.I.P.) diesen Song umgesetzt hätte? Nirvana-affine Zutaten hat "The Lost Year" auf jeden Fall. 

Zum Finale gibt es Blues Rock, der allerdings auch kleine Schwachstellen innehat. Der Gesang ist stellenweise etwas dünn und droht in manchen Momenten in mehr Schräglage zu kommen. "Last Stand" (Track 5) hätte zum Schluss vom Hocker reißen sollen, zumindest halten das für gewöhnlich 99% aller Bands auf ihren Releases so (ausgenommen vielleicht Single- oder Split-Releases), aber The Zone sind eben nach wie vor keine gewöhnliche Band. Dennoch muss man The Zone zugute halten, dass sie ihren Sound feingeschliffen haben. Dieser Prozess scheint mir zwar auch im 10. Jahr seit der Gründung noch nicht soweit, dass es sich nach einer Band anhört, die ihren Sound gefunden hat, aber manchmal bringen gerade solche langen Findungswege große Dinge hervor.

 

6,35/10 Schafe Schüsse

(The Zone 2.016)

http://thezonerock.com/

https://www.facebook.com/The-Zone-thezonerockcom-121355571510/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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