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WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER "Das Album"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2021

Label: 

Genre(s): 

In Sachen kreuzverquerten Deathcore (inkl. Metalcore Schlag"saite") und jeder Menge Experimentierfreuden ist wohl kaum eine Band landes- und/oder auch berlinweit so umtriebig und bekannt wie We Butter The Bread With Butter, die ihres Zeichens für eine quicklebendige Hauptstadtszene stehen und sich selbst bei "alteingesessenen" (die vielleicht schon manchmal sogar zu "durchgessessen" waren?)  ihren Respekt erarbeitet haben. Die Föhnwellen, die sie dabei über die Jahre mit ordentlich Wuchtbums durch die Membranen geschickt haben, sprechen selbsttönend für sich. Umso seltsamer, dass ich diese Jungs in Sachen Review-Check bislang gepflegt Anderen überlassen habe und es eher bevorzugte das ein- oder andere WBTBWB Stück meine Bude auf links drehen zu lassen. Als ich dann (leider etwas spät; doch besser spät als nie!) erst kürzlich Wind von fünften Full Length (+ eine EP und beachtlich viele Singles) bekam, war glasklar, dass das mindestens einmal ein Must Check ist. Und damit bin ich relativ unvoreingenommen und nüchtern an den Start gegangen, um das schlichtbetitelte "Das Album" auf Herz, Nieren und Mind Play(er) zu checken. 

Das mittlerweile vom Lineup her auf ein Duo geschrumpfte "Brötchen" schrippt sich per "Intro" (Track 1) ein, das mich an Soundspielereien alias Limp Bizkit erinnert und mit der deutschsprachigen Deathcore-Bombastwalze "Dreh auf!" (Track 2; Anspieltip I) einen ganzen Stapel frisch durchgegrillter Bretter abstapelt, inkl. Synthiespielereien und Groovewandeinschüben. Mit anderen Worten der ultimative Opener, um die Nachbarn zu piesacken. Selbst denen, die Deathcore mit Punk Rock-igen Einflüssen normalerweise nicht gerade zugeneigt sind, kann man WBTBWB für einen Checkup empfehlen, denn auch "20 km/h" (Track 3; Anspieltip II) punktet mit K.I.Z. und Punk Rock Misch-Mash-Up und den typischen bread-gebutterten groovy Saitensalven. Wer nach diesem Stück nicht wie bekloppt mit der Hookline "eRoller, eRoller..." im Kopf als Dauerschleifenloop durch die eigene Bude dreht, der/die hat offenbar schon lange keine Synapsen mehr als Ohrwurmfutter anzubieten?! 

Zugegeben anfangs war ich doch schwer von Zweifeln durchzogen, ob WBTBWB ohne Axel Goldmann aka "Axel One" funktionieren könnten/würden, zumal auch die Begleitfotos ein wenig Axel One-igen Style mitführen, doch auch "N!CE" (Track 4) kotzt den Groove selbstbewusst in den Raum. Dieses Mal mit deutlich weniger Tempo im Lauf, dafür aber mit einer Minischippe mehr Wuchtpegel. Die Keyboard-Melody-Parts, die auf- und abtauchen, durchziehen bislang jedes Stück und machen ein neues Definitionslevel in Sachen Deathcore/Crossover auf - "Schreibwarenverkäufer" (Track 5). So Old School/Retro wie der Titel hier um's Eck suggeriert, können diese beiden Jungs kaum sein, was ein wenig Flunkerei in Sachen "Altaaaaar!" auf den Tisch bringt. Wenn der Old School Metalhead nicht eh schon längst ins Off geflüchtet ist, dürfte spätestens das H.P. Baxxter/Scooter Sample zu Beginn von "Läuft" (Track 6) auch den/die letzte/-ne Hard Metaller/-in in den Skat drücken. Damit bietet sich in eigendynamischen Lauf die nächste Verwurstungsidee ums Eck gedacht an - "Skat-Man(n)"?! ;-) Doch zurück zum Stück selbst, das teilweise auch Thrash-Deathcore-Bombast anbietet, jedoch etwas unentschieden wirkt, zumindest im Anlauf. Die Tekkno Parts stimmen allerdings selbst mich befremdlich. Zu drüber? Hypermotiviert oder doch schon geil, weil mit den Äxten zusammen doch nicht so übel?! Trash vs. Thrashcore?

Dass selbst '80er Jahre Synthie Pop Scheiße vergoldet wird, konnte man fast schon vorahnen (beim Erstdurchlauf). Dass das dann aber so konsequent brutal niedergemetzel-walzt wird, darf als positiv vermerkt werden - "Jump 'n' Run" (Track 7). Hier darf die Betonung definitiv auf DEATHcore gelegt werden. Selbst The Prodigy light gibt es via "Sprich' sie einfach an" (Track 8; Anbspieltip III) als Hip Hop Electro-Core Wrap serviert, mit einen extra Core-Schub ab Songmitte. Bislang das wohl "chilligste" Stück auf diesem Album, das hier und da sogar leichte Barlounge-Qualitäten aufweist. Dass hier nicht alles bierernst genommen- und serviert wird, dürfte längst klar sein, zumindest denen, die genauer hinhören (wobei die Lyrics nicht immer glasklar verständlich sind, da der Bombast immer wieder mal leicht überlagert). Die Schuhe dürften jedoch nach "Meine Finger sind zu klein" (Track 9) trotzdem bestens verschnürt sein. Stellenweise kann man hier und da auch Einflüsse ausmachen, wenn man genauer hinhört, ob u. a. Otep, Devildriver oder Machine Head (vielleicht sogar auch Sepultura mit dem Ohr auf dem "Roots" Album), WBTBWB machen auch anno 2.021 noch Bocklaune und werden ihrem Ruf als Stimmungsaufheller einmal mehr gerecht - "Piks mich" (Track 10). Mit der Stilsicherheit treffender "Schlagermelodien", werden diese hart durch den Fleischwolf gedreht und damit geht die Reise in angenehm schräge Baller-Mann vergore-te Break-Beat-Down-ver-core-te Abklopfsalven. Wem das noch nicht genug ist, der/die bekommt "Metal" (Track 11) vor den Latz geknallt und das mit Schmackes (inklusive Black Metal Funken zwischendrin). Das wird sicher nicht jedermanns/jederfraus Ohrenkost zielsicher treffen, aber zumindest aufhorchen lassen und amtlich durchmischen. 

Der "Angriff der Dönerteller" (Track 12) läutet dann so langsam, aber bestimmt, das Finale ein. Dass man da auf jeden Fall mal Korn mitgenommen/gehört hat, ist nicht zu verleugnen, dafür aber doch sehr clever umgesetzt. Selbstred-/tönend macht "Letzter Song" (Track 13) den Laden dicht. Typisch bis experiemtierfreudig geht diese etwas über 41 minütige Album über die Ziellinie und hat sich selbst ein amtliches Ausrufezeichen gesetzt. Eine schöne, ausgewogene Kelle an experimentierfreudigen-, erfrischendem Deathcore-Rundumschlag. Damit kann man bald das 15. Bestandsjahr vollmachen. 

V.Ö. 24.09. 21

 

8,45/10 Schafe Schüsse

(AFM Music/Soulfood 2.021)

https://wbtbwb.de/das-album/

https://www.facebook.com/WBTBWBofficial

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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