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WAVERLY LIES NORTH, A Soul In The Void

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2014

Label: 

Genre(s): 

Im eben noch die Schlagzeilen beherrschenden Nachbarland Frankreich tut sich in Sachen Mucke in den letzten Jahren echt verdammt viel. Die Vielfalt treibt es wie Gras aus dem Boden und sie wirft so einiges an interessanten Bands ab, die es schwer haben über Frankreich hinaus bekannter zu werden. In der Region Picardie (südöstlich vom Atlantik) haben sich in der 24.000 Seelengemeinde Waverly Lies North im November 2.012 gegründet und legten bereits im April 2.014 ihr hier vorliegendes Debütalbum vor, das mich kürzlich erst per Direktzusendung via Postweg erreichte.

Das in eisigem Winterblau gehaltene Hochglanzdigipack wird musikalisch von "The Curse (Lux In Tenebris)" (Track 1) eröffnet und erinnert zu Beginn stark an so manche Gothic Kapelle, was sich mit zunehmendem Verlauf in Richtung Nightwish in Midtempo zubewegt. Musikalisch wirklich bestens produziert und rundum satt arrangiert, nur reicht das leider noch nicht aus, um vom sprichwörtlichen Hocker zu reißen. Auch der Albumtitelsong "A Soul In The Void" (Track 2) geht deutlich die Symphonic Gothic Metal Ecke ala Nightwish. Zwar verstehen Waverly Lies North ihr Handwerk und können mit so mancher Symphonic Metalband locker mithalten, aber es fehlt eben ein wenig der eigene Flair, die Eigenmarke. Mit anderen Worten klingen Waverly Lies North wie eine Nightwish Version ohne Sängerin (wenngleich auch female vocals Passagen auszumachen sind). Nicht schlecht, aber es kommt dabei eben auch leider nur eine Art von zur Kenntnis nehmendem Schulterzucken dabei rum, zumindest bislang. 

Da sticht "Cherish No Hope" (Track 3; Anspieltip I) vor allem vom Arrangement her als rettender Strohhalm wie aus dem Nichts hervor. Zwar entfernt man sich nicht allzu weit vom "Nightwish Metal", aber weiß dank kleiner Keyboardläufe (mit grossem Effekt!) den Kurs zu optimieren. Das folgende "Labyrinth" (Track 4) fällt zu grossen Teilen wieder in anfängliche Muster zurück, abgesehen von kleinen Zwischenpassagen. Ein um's andere Mal mühe ich mich durch dieses Album. Die Lust daran will aber allenfalls nur sehr dünne Luft atmen. Angehörs von Songs wie "Chimaera" (Track 5) frage ich mich ernsthaft, ob Symphonic Metal dieser Machart trotz vieler Bands dieses Genres noch viele Leute zu bewegen weiß? Die rein musikalische Antwort lassen Waverly Lies North zu Beginn von "Aria Nocturna" (Track 6) ertönen. Leider relativiert sich diese ein wenig mit dem Einsatz von Eric Pariche (voc.) und den einfach zu oft gehörten Passagen, die man so schon unzählige Male von anderen Bands (oder eben zuvor schon) gehört hat.

"Glided Faith" (Track 7) zieht dann auch immer wieder, dank zu gleichbleibender Rhythmik zum Song davor an mir vorbei, wie einer von vielen Zügen an einem Bahnhof. So sehr sich Waverly Lies North auch abmühen, irgendwie funkt es bei mir so absolut nicht, so sehr ich mir auch wünschte empfänglicher für ihre Mucke zu sein. Zwar gibt sich auch "Follow The River" (Track 8) echt Mühe und sitzt tonfest in den Noten, aber als mit "Final" (Track 9; inkl. eines kleinen Hidden Tracks) das fast schon dramatische Kinoende nach einer Gesamtspielzeit von knapp 50 Minuten erreicht ist, ist mir wie nach einem Marathonlauf das Ziel ein Segen. 

 

3,5/ 10 Schafe Schüsse

(Waverly Lies North/ Brennus Music 2.014)

https://www.facebook.com/WaverlyLiesNorth/timeline

Danny B

Schaf Schüsse: 

3
Eigene Bewertung: 3

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