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V.A., "Compendium Of Metal, Vol. 12"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2019

Label: 

Genre(s): 

Die zur schönen-, alljährlichen Tradition gewordenen Compilations aus dem italienischen Stammhaus von Metal On Metal Records ließen auch in diesem Jahr nicht auf einen weiteren Silberling warten. Dieses Mal hat sich Covermodel (und Labelmitinhaberin) Jowita dem Tribut zu Ehren King Diamonds verschrieben, wie man bereits am Coverartwork sehen kann. Beim Blick auf die Fotos im Booklet fühlt man sich direkt zeitversetzt und denkt unweigerlich an diverse Bilder von King Diamond himself aus früheren End '80er/Anfangs '90er Jahre Rock Hard, Metal Hammer oder auch von den  BRAVO Ausgaben, die besonders zu Zeiten des noch nicht wiedervereinigten Landes besonders begehrt waren und so manch' Einem/Einer einträgliche Geschäfte auf den Schulhöfen der ehem. DDR bescherte. 

Den Opener dieser nun schon 12. Release dieser Compilationserie machen die Portugiesen von MIDNIGHT PRIEST (https://de-de.facebook.com/midnightpriest/), die mit "Holy Flesh" (Track 1; Anspieltip I) traditionellerweise die klassische Heavy Metal Keule schwingen und dem Sound nach stark an Judas Priest erinnern. Hier beziehe ich mich auf eine Midtempo "Painkiller"-SoundNummer. Für einen Opener auf jeden Fall eine exzellente Wahl. Dieses Stück könnte locker jede Metal Party eröffnen. Ich meine auch, dass Midnight Priest bereits auf früheren Metal On Metal Records Compilations bereits vertreten waren. Folglich geht es geographisch von Portugal nach Frankreich rüber, wo SACRAL NIGHT (https://www.facebook.com/SacralNight/) herstammen. Stilistisch werden die Franzosen als "Dark Heavy" Band verortet, was letztlich für meinen Geschmack just im Old School Heavy Metal fußt - "Ancient Remains" (Track 2) und für nebenher in Ordnung geht. Der Beginn von "Awaiting" (Track 3) der Italiener IN AEVUM AGER (https://www.facebook.com/inaevumagere/) erinnert mich danach zuerst spontan an das Anfangsriff von "Slave New World" von Sepultura, mündet dann aber in schleppenden Doom, der in Richtung Solitude Aeternus/Candlemass geht. Auch dieses Stück läuft in okayer Weise am Ohr vorbei, bleibt jedoch nicht unbedingt hängen, wenngleich es stiltypisch tatsächlich gut gemacht ist. Gut, dass sich das Tempo zu einem kompakten Stück der Engländer RISEN PROPHECY (https://www.facebook.com/risenprophecy/) weiterschwingt, das mit "Eternity In Script" (Track 4; Anspieltip II) interessante Abwechslung mitbringt, trotz der weitläufigen Streckenbespielung im Midtempobereich, obwohl nach hinten raus aber auch die Thrash Keule ausgepackt wird. Ein etwas düsterer Anstrich kommt mit "The One Who Fights Will Never Die" (Track 5) von ETERNAL THIRST (https://www.facebook.com/EternalThirstHM/) aus Chile auf, die erneut eher den klassischen Old School Heavy Metal auffahren lassen, dabei aber vom Tempo her auch so ein bisschen Power Metal Grundfeeling mitbringen. Alles in allem bleibt das Stück zwar gut im Flow, sticht aber auf globaler Flur nicht allzu zwingend hervor, trotz starker Ansätze. Ganz anders die Amerikaner von KOMMAND (https://kommand.band/), die mit "Bitchfiend" (Track 6; Anspieltip III) unumstößlich selbsttönend klarmachen, dass hier pechschwarz geteerte Saiten und Seiten aufkommen, die einen recht frischen Black/Thrash Sound auffahren. Venom dürften hier teils keine Unbekannten für dieses Trio aus L.A. sein. Das Stück selbst rifft echt gut in die Gehörgänge und hat teils sogar punkige Rumpelmomente, inkl. Gitarrensoli zu bieten, was auf 5:07 Minuten verteilt 'ne nette Mischung ergibt. 

Mit TOXIKULL (https://www.facebook.com/toxikull/?ref=nf) kommt erneut eine portugiesische Band zum Zuge. Deren Stück "Killer Night" (Track 7) bedient erneut den Heavy Faktor und geht ebenfalls auf Priest'schen Spuren raus. Die Guitarrensoli bei diesem Stück stechen dabei meisterlich hervor und bescheren Toxikull eine Art Bonuspunkt, bevor die bereits bekannten ARKHAM WITCH (https://www.facebook.com/ArkhamWitch/) erneut Teil der Compilation sind und dieses Mal mit "Think Heavy" (Track 8; Anspieltip IV) und "This Wretched World Forlorn" (Track 9) einen Doppelschlag aus dem Ärmel schütteln. Während "Think Heavy" auch bei jeder guten Metal Party des hohen Bangfaktors wegen laufen sollte, gestaltet sich "This Wretched World Forlorn" eher doomig im Anlauf und nimmt in etwa nach Songhälfte etwas mehr Fahrt auf, bevor man zurück auf schleppendere Läufe zurückverfällt. Die Amerikaner von MELIAH RAGE (https://www.facebook.com/MeliahRage/) lassen via "The Kill-All Rule" (Track 10; Anspieltip V) schön satten Groove aufkommen, der direkt mitnimmt und einen einpackt. Ein saustarkes Stück Power Thrash. 

Auch WARFIELD (https://www.facebook.com/warfieldthrash) sind Compilation Wiederholungstäter im Hause Metal On Metal Records und vertreten unser Land mit "Atomic Strike" (Track 11; Anspieltip VI) per sattem Thrash Metal Hurrikan, der ein klein wenig an ganz frühe Kreator erinnert und vom Sound her ziemlich undergroundig geerdet ist, was dem Stück selbst allerdings bestens zu Gehör steht. "Atomic Strike" ist übrigens in zwei in sich geschlossene Teile unterteilt zu sein. Die Chilenen von BATTLERAGE (https://www.facebook.com/battlerage/) passen da mit "Crazy Wolf" (Track 12) erstaunlich gut ran, zumal hier ein Heavy Thrash Gemisch gezockt wird. In etwa auf Hälfte des Stückes kommt ein Part auf, der an das Introducing von Sodom's "My Atonement" erinnert, aber das just als Randnotiz auf dem Beipackzettel. 

So langsam geht es in Richtung Finale, das zunächst von ATTACKER aus den USA mit "Frightmare" (Track 13) einen Schritt näher in Richtung fallenden Vorhang geführt wird. Auch hier geht es eher im Heavy Bereich zu. Handwerklich sind Attacker über jegliche Zweifel erhaben, bleiben letztlich jedoch Geschmackssache. Ich bleibe bzgl. dieser Jungs ziemlich zwiegespalten, denn Pro und Contra liegen hier für meinen subjektiven Geschmack doch sehr nah beieinander. Die Malteser von SACRO SANCTUS (https://www.facebook.com/AlbertBellsSacroSanctus/) dürfen infolge dessen mit ihrem geschwärzten Heavy-Doom Gemisch den Sack via "The Widow's Sons" (Track 14; Anspieltip VII) zumachen und schlagen sich dabei recht tapfer. Der kompakte düster angehauchte Sound spielt diesen Jungs zu und dürfte nicht nur bei mir das Interesse geweckt haben.

Alles in allem haben Metal On Metal Records erneut den Spagat ziemlich gut geschafft eine ausgewogene Compilation zusammenzustellen, die es wert ist in der hauseigenen Sammlung nicht einzustauben.

7,0/10 Schafe Schüsse

(Metal On Metal Records 2.019)

http://www.metal-on-metal.com/

https://www.facebook.com/pg/MetalOnMetalRecords/about/?ref=page_internal

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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