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STRG Z "Strg Z"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2017

Label: 

Genre(s): 

Auch im sogen. "Tal der ehemaligen Ahnungslosen" hat längst ein frischer Retrowind Einzug gehalten und neue Ideen mit althergebrachter Rezeptur in die Gänge an beiden Elbseitenufern Dresdens blühen lassen. Unter "77-NewWave-Punk" seien Strg Z, deren Gründungsdatum auf die schnelle nicht zu finden war, lt. Labelinfo zu verorten. Just eine Demo konnte ich in Sachen Vorabgeschehen finden. Auch sonst geizen die Sachsen mit Infos zur Band. Schade, zumindest, wenn man echtes Interesse an fundamentalen Infos zur Band hat. Nun soll es also die Mucke komplett richten und zwischen Hot oder "Schrott" entscheiden.

Sowohl auf Vinyl, wie auch im schnieken weißen Digipack, bekommt man dieses im September 2.017 erschienene (Erst-?)Album, das mit "Fremde" (Track 1) zum Hörcheck lädt und einen Ost-Rock/(Punk) Rock Charme mitbringt. So ein klein wenig The Cure Sound läuft auf den Saiten mit, wie man auch bei "Nur ein Traum" (Track 2) nachvollziehbar raushören kann. Hätte man die Bands Pankow, Sandow und The Cure gemischt, wäre vielleicht die Grundformel vom Strg Z Sound herausgekommen? So einen gewissen '80er Jahre Soundcharme kann man absolut nicht verleugnen, wie auch "Hey, Hey, Hey" (Track 3; Anspieltip I) vom 2.016er Demo unterstreicht. Man denkt vielleicht auch ein klein wenig an die mittelfrühen Tage der Toten Hosen, allerdings eher entfernt. New Wave bleibt zunächst als Stilmittel/Einfluss in ebengleicher Ferne - "Laune der Zeit" (Track 4; Anspieltip II). Am Ehesten erinnern mich Strg Z stellenweise ein wenig an den großartigsten Rio Reiser (R.i.F.) in seinen Solomusikerjahren.

Was an rockigen Drive mitfährt, wird vor Ende der A-Seite der Platte per "Melancholie (Eloise)" (Track 5) eher in der Nähe von tatsächlich leicht wave-iger Depristimmung abgestellt. Klar, nachdenklich geht schon mal, passt allerdings so gut in den Albumlauf wie ein Stimmungskiller auf eine gute Party. Gut, dass da schöner Old School Punk Rock Sound sein Erwachen in Form von "Impfe mich (Impf mich)" (Track 6) findet und erneut so einen Funken vom Rio Reiser meets Punk Rock durchtönen lässt. Dagegen beginnt "Für Immer" (Track 7; Anspieltip III) regelrecht lahm, wird allerdings von typischem The Clash Akkord zum Mitgehen/-tanzen verführt/verrührt und hat sogar Singalongfutter im Gepäck. Der Ostakzent bleibt dabei als Quasi-Trademark von Strg Z erhalten, was Gewöhnungssache bleibt. Noch etwas catchier schafft es der Gitarrenlauf bei "Unterwegs" (Track 8) die Funken noch höher in die Flugbahnen zu schicken. Warum nicht mehr solcher knackigen Stücke? Vor allem die Bridge peppt "Unterwegs" zum bislang abwechslungsreichsten Stück auf diesem Album. Der Abwechslungsreichtum bleibt auch bei "Regeln" (Track 9) von Bestand, das irgendwo zwischen NDW Spirit, Punk Rock und Pop reinläuft.

Die CD/Download Version dieses Albums bringt für den interessierten Hörer noch einen weiteren Track mit. "Egokarussell" (Track 10). Für meine Ohren klingt dieser Song gar nicht so schlecht. Strg Z hätten diesen Track in der ersten Albumhälfte unterbringen sollen, was mehr Hör-Farbe gegeben hätte. Aber hätte, hätte, Fahrradkette... ;-) Offiziell geht es mit "Spiel mit der Angst" (Track 11) regulär weiter. Man denkt ein wenig an "Armee der Verlierer" von DTH zurück, was Zufall sein mag. Da kommt das verdammt starke "Meer aus Eis" (Track 12; Anspieltip VI), das sowohl musikalisch, wie auch textlich das beste Stück auf diesem Album ist, gerade recht, wenn auch leider mega spät. Zufall, dass es genau am Albumende steht? Am Besten die Strg Z KombiTaste drücken und noch mal von vorn. ;-) Insgesamt konnten Strg Z auf jeden Fall das Interesse (meinerseits) konstant halten. Ich bin gespannt wie sie Live bzw. auf dem nächsten Album rüberkommen?

6,95/10 Schafe Schüsse
(Still Unbeatable Records/Membran 2.017)

https://strgz.bandcamp.com/releases
https://www.facebook.com/strgz/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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