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SKATE ANARCHOS "Skate To Escape" [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2018

Label: 

Genre(s): 

Wann hat es zuletzt mal eine Combo gegeben, die sich ganz dem Ursprüngen von Punk  und Skaten verschrieben hat? So im ideellen Dunstkreissound der Suicidal Tendencies, Sex Pistols, The Exploited, Male, ganz frühen DTH, SchleimKeim etc. in ihren Demo-Tagen? Is' 'ne ganze Weile her und ehrlich gesagt müsste ich stark in mich gehen und grübeln, um eine genau Antwort zu finden. Dass es ausgerechnet Stuttgarter sind, die genau in dieses Rund ihre Bretter gezimmert haben, entbehrt ein wenig Ironie im Berliner Schicksal, wenn man an diverse WahlBerliner/-innen denkt. ;-) However... zurück zum Thema. Heutzutage gibt es in den Netzweiten sogar Anleitungen/Hilfen darüber/dafür bzgl. der Bands, die zum "Skate Punk" gezählt werden, um diese Auflistungen mit den Ohren durchzuarbeiten. Willkommen in der Welt der Schubläden. ;-) Zu den Skate Anarchos aus Stuttgart findet man im Zuge dessen kaum Infos in den Netzweiten, was echt schade ist, zumal es heutzutage doch so gar kein Problem darstellt ein paar coole Websites (Bandcamp mal ausgenommen) zu basteln und sie online zu stellen. 

"Let My Neighbours Cry" (Track 1; Anspieltip I) eröffnet die schöne Schrammel-Basic-Punk EP der Skate Anarchos. Musikalisch eher schlicht, der Sound eher mit Demo-Proberaumkellercharakter am Start, was aber genau deshalb so Bock macht. Man fühlt sich an ganz, ganz alte The Exploited, SchleimKeim Erstberührungen erinnert, trotz dessen, dass die Skate Anarchos nicht im HardcorePunk unterwegs sind. Im Gegenteil "Machinery" (Track 2; Anspieltip II) hat sogar (dank der Melodic Clean Vocals) etwas von Pearl Jam trifft auf Sham 69. Gefällt mir in der Tat echt gut. Da darf auch das kellersoundige "Skate To Escape" (Track 3) in Ordnung gehen, ungeachtet der sehr old schooligen "One, Two, Three, Four"-Incounts, die die Frontfrau ins Mikro punk-tet. (gesanglich wechselt man sich ab; da kommt Frau wie Mann zum Zuge) Musikalische Virtuosen sollte hier niemand erwarten. Dennoch kommt hier Punk wie er einst in seiner Urform gezockt wurde rum - frei nach dem Motto "Einfach mal machen!". :-) Sympathisch.

Die Stücke gingen bislang nicht über die 2:00 Minutenmarke hinaus, was sich erst mit "Drugser" (Track 4; Anspieltip III) ändert. Musikalisch holpern die ersten Töne wieder The Exploited nah, biegen dann aber in einfachen Akkordpunk ab. Schade, dass der Sound hier teils so grottig ist, dass der Gesang übersteuert zu Ohren fährt, was den Charme des Stückes dennoch nicht schmälert. Irgendwie hat genau das effektive "Fuck Off!" in Sachen High Definition/High Standard Sound genau den Charme, wovon sich manche "Punk/Punk Roch Band" 'ne Scheibe abschneiden sollten. Der Rotzedreck, der hier im Kellersound dominiert, ist genau das, was irgendwie Charme hat, gerade WEIL es die Ursprünge ins Gedächtnis zurückruft. Sicher, wenn der Sound dann etwas zu grottig fährt, wie das bei "Abgespühlt mit h :)" (Track 5) zum Finalgang der Fall ist, kann man das ausnahmsweise nur wegzwinkern. Sympathische EP, trotz bzw. geraden wegen des Kernseifensounds. :-)

6,9/10 Schafe Schüsse

(Skate Anarchos 2.018)

https://skateanarchos.bandcamp.com/releases

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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