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SINIESTRO, Oppression Of The Sunlight

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2015

Label: 

Genre(s): 

Aus Schweden kennt man bislang eher das Phänomen des in der Metalszene sogenannten "Schwedentods", sprich eine Qualitätsmarke in Sachen Death- und Black Metal. Das Schwedenduo Siniestro aber geht mutig in die Offensive und tönt unter dem Begriff "ThrashMetalPunk" noch vor dem ersten gehörten Ton (leichte Verwirrung stiftend) voran. 

Die Bandfakten sind dagegen schnell grob umrissen: 2.012 auf den "Überresten" des Groove-Death/ Thrash Projekts G.R.R. gegründet, pegeln Siniestro sich (lt. Infosheet) auf Thrash, Scum Punk (bislang noch nicht gehörte Stilbeschreibung) und N.Y. Hardcore Pfaden ein. Im Infobeiblatt vergleicht man diese Pegelausschläge mit Bands wie Pantera und The Haunted. 

Das hier vorliegende Material hatten Siniestro bereits 2.013 komplett im Kasten, somit flog der frühe Vogel in die Weiten, um ein Label zu finden, das sich mit dem Berliner Label Bleeding Heart Nihilist Prod. auch relativ schnell fand. 

Mit dem Album-/ EP-(?)Titelstück "Oppression Of The Sunlight" (Track 1) geht es nach akustischer Einleitung direkt in den Thrash Metal Steilgang über. Soundtechnisch tönt es eher old school, bringt im Zuge dessen aber ordentlich Kick Ass mit. Für einen Opener läuft es immer wieder erstaunlich flüssig rein. Dass man sich stilistisch, wie schon in der Bandbeschreibung, breiter aufstellt, wissen auch die Riffs zu Beginn von "City Of Take" (Track 2; Anspieltip I) mit fettem Ausrufezeichen zu unterstreichen. Thematisch geht es um den Verkauf eigener Werte, was man auch mit der Frage nach dem Ausverkauf in Verbindung bringen kann. Diese Art Thematik hört man in Metalkreisen zwar unter Fans öfter mal, selten(er) aber von Bands in Form eines Songs. Interessanterweise bringen Siniestro bislang mit jedem Song einen anderen stilistischen Anfang und verstricken diverse Stilelemente zu frischer Ohrenkost. Mit "Monster" (Track 3; Anspieltip II) kommt sogar Balladenflair auf. Allerdings nicht im Sinne mancher Glam-Schnulzen-Love-Ballade mancher Heavy Kapelle der '80er/ '90er Jahre, sondern eher im Country Style, wie man es z. B. bei Metallica's "Tuesday's Gone" ähnlich vernommen hat. Diese Stilbreite hat nicht nur Frische, sondern echte Eier der Schwedenmarke, obwohl man soundtechnisch bei diesem Song so gar nicht gewohnt schwedisch klingt.

Um diesen Eindruck aber nicht in der Pauschalität verkommen zu lassen, legen Siniestro mit "Anthem" (Track 4; Anspieltrack III) einen echten Thrash Rocker nach, der mich irgendwie an den Death 'N Roll von Entombed erinnert. Ich vermute, dass die Schweden sich die melodiösen "Ohooo"-Parts dieses Songs bei vielen sogenannten Deutsch Rock Bands abgehört haben(?), wenngleich diese solche Art von Melodiebögen auch nicht neu erfunden haben. Ich muss schon sagen, dass Siniestro echt Bock machen, zumal es so gar nicht langweilig wird, egal wie viele Durchläufe man auch mitmacht. So geht es auch bei dem Überlängereißer "Foundations" (Track 5) auf 9:29 Minuten flüssig durch die Kanäle diverser Parts. Vor allem der Übergang zum Cleangesangteil gefällt mir persönlich echt verdammt gut. Da hat wer mehr als nur seine "Hausaufgaben" gemacht! Vermutlich wird das einige Neider wachrütteln, die sich dann den Türschliesser "Hatet" (Track 6) direkt reinziehen können, um den Schuh zu machen. Den N.Y. Hardcore Anteil konnte ich zwar nicht so recht vernehmen, ähnlich wie die Pantera Anteile, aber sei's drum.

Dieses Minialbum/ EP (?) sticht auf alle Fälle deutlich aus der Masse festgefahrener Einheitsbreiproduktionen hervor und sollte den Stockholmern von Siniestro doch so manche Tür zu mancher Club-/ Festivalbühne öffnen. Alles Andere wäre Unterlassungssünde. ;-) 

V.Ö.: 26.05. 15

 

8,5/ 10 Schafe Schüsse

(Bleeding Heart Nihilist Prod. 2.015)

https://www.facebook.com/siniestrosweden

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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