Bild des Benutzers DannyB

SATURDAY HEROES "Pineroad"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2017

Label: 

Genre(s): 

Irgendwann im Irgendwo habe ich den Namen der 2.008 gegründeten Saturday Heroes aus der schwedischen 12.000 Einwohner-Provinzstadt Finspång schon einmal vernommen. Ich meine sogar mal ein, zwei Songs bei YouTube gesehen/gehört zu haben? Doch wie das mit dem Schall und schnellen Rauch von Namen/Liedern heutzutage so ist, kommt ein Name manchmal zurück und liegt in Form eines Albums auf dem Tisch, das in diesem Fall "Pineroad" heißt. 

"Pineroad" reiht sich in eine schon recht ansehnliche Liste an Releases ein, unter denen bislang die beiden Alben "Set To Sail" (*2.010) und "Hometown Serenade" (*2.015; gibt es übrigens in zwei Versionen) sind, nebst je einer 7", 12" und EP. Für eine Band mit knapp 10 Jahren Bestand nicht übel. 

Als grobe Stilüberschrift geben die vier Schweden "Rock, Punk & Folk" im Selbstlaut als Beschreibung mit auf den Weg, was bereits beim Opener "Celebrate Nothing" (Track 1) in einer bunt-eingängigen Pop Punk Rock Mischung direkt auf Ohrenfang geht und recht gute Chancen hat in vielen Gehörgängen über längere Zeit Anklang zu finden. Auch "Rebel" (Track 2; Anspieltip I) geht ähnlich catchy ins Rund, rockt dabei allerdings deutlich saitenlastiger offensiv nach vorn. Zu Beginn denkt man sogar entfernt an Airbourne oder AC/DC, was gar nicht so schlecht zum Punk Rock Drive der Saturday Heroes passt. Ein wenig Bad Religion, einen Funken Social Distortion, aber eben auch jede Menge Hang zur Melodik bringen diese Jungs auf die Waagschale - "Lizzie" (Track 3)- und tönen dabei nach easy Living, was mittels ruhigerer Klänge auch von den anderen Lebensseiten/-momenten zu berichten weiß - "My Fight" (Track 4). Stellenweise klingen Saturday Heroes hierbei vom Gesang her leicht schräg/angestrengt, was vermutlich so gewollt ist, zumal die Produktion wirklich in Ordnung geht und mit der nahezu üblich guten Qualität besticht. 

Da wundern die Mundharmonikaklänge zu Beginn von "Declaration Of Youth" (Track 5; Anspieltip II) zunächst etwas und man glaubt (beim Erstdurchlauf) es käme nun ein Country beeinflusster Song, doch dank Uptempodrive kommt hier wieder mehr Punk Rock zum Zuge, was den Abwechslungspegel wieder mehr Ausschlag verleiht. Immer etwas auf Messers Schneide zwischen Punk Rock und Pop Punk. 

Erst beim Albumtitelstück "Pineroad" (Track 6) kann man ein paar leichte Folkeinflüssse ausmachen, die allerdings von Singalong und punk-rockigen Saiten ummantelt werden. Mich fängt das jedoch nicht so richtig ein, zumindest auf den Metern der ersten Durchläufe, was beim folgenden "The Shame" (Track 7) schon anders aussieht. Auch hier fahren wieder Bad Religion Einflüsse mit, die insgesamt allerdings so leider auch schon oft bei diversen anderen Bands stattgefunden haben. Mir fehlt der zündende Funke der Komplettüberzeugung. Auch das eher im Midtempo laufende "Back For You" (Track 8) hat just gute Ansätze im Schlepptau, die sich allerdings leider verlaufen wie Tinte auf Löschpapier. Schade!

Seltsamerweise sind es vor allem die Uptempostücke auf diesem Album, wie "Demons" (Track 9; Anspieltip III), die deutlich mehr zu begeistern wissen. Nicht nur, dass es vom Hörgefühl her frischer zugeht, auch die Gesänge sind hier mit mehr Drive im Flow. Dennoch sägt die Klangfarbe von Sänger Alex Lachan zunehmend ein wenig an der Aufmerksamkeit. Zu nah am Gleichklang, zu oft, zu ähnlich woanders gehört - "The Storm" (Track 10). Genau das bremst den kurzzeitig angenehmeren Flow des Albums wieder deutlich aus, trotz des Drives an der Oberfläche. Dann doch lieber mehr Experimente/Folkeinflüsse wie bei "When We Fight" (Track 11; Anspieltip IV), bei dem man das Gefühl hat, dass vor allem Sänger Alex Lachan gefordert wird mehr zu variieren, was letztlich dem Song selbst zugute kommt. 

Zum Abschluss kommt mit "Long Live The King" (Track 12; Anspieltip V) das ungewöhnlichste- und zugleich hervorstechenste Stück auf "Pineroad" und unterstreicht, dass Saturday Heroes auch im Folk/Country was können. Somit schliesst mein Fazit insgesamt damit, dass die Saturday Heroes auf diesem Album einige Möglichkeiten ausgelassen haben, zumindest, wenn ich Songs wie diese höre, drängt sich mir genau das auf.

6,15/10 Schafe Schüsse

(Lovely Records/Cargo Records 2.017)

http://www.saturdaysheroes.se/

https://www.facebook.com/saturdaysheroes/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

Tags: