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RIVERGE "Raid For Riverging"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2012

Label: 

Genre(s): 

Aus Japan, genauer gesagt aus Osaka (*zweitgrösste Stadt Japans), flattert mir nicht allzu oft eine Metalband in die Gehörgänge, umso schöner, dass ich dank des kürzlich besuchten True Thrash Fest Hamburg zu diesem Album kam, das bereits 2.012 veröffentlicht wurde. Nichts desto trotz möchte ich Euch auch aus diesem Teil der Welt die subkulturen Auswüchse nicht vorenthalten, zumal Riverge sich bereits 1.985(!) gegründet haben und somit zur ersten globalen Wave Of (Thrash) Metal gehören, wenn auch viel zu spät wahrgenommen. Das hier vorliegende Album ist dabei tatsächlich erst das zweite Full Length Album von Riverge, die nach diversen Demos, EP und einer Split erschien. Bislang erschien nur eine weitere EP, ein Jahr später. (* 2.013 erschien die EP "Back 'Th'rash")

Das komplette Artwork ist in schwarz-weiß, bzw. in Graunuancen gehalten und setzt auf düstere Akzente, inkl. aller im Booklet befindlichen Songtexte. Laut deren Facebook Site sind Riverge übrigens seit 1.985 in unverändertem Lineup unterwegs, das auf diesem Album mit "Fast Saw" (Track 1) direkt die Kettensäge anwirft und schönen old schooligen Thrash Metal anzockt. Der kompakte Sound tönt dabei wie eine Schnittmenge gefeierter Thrash Metal Bands der '80er und '90er Jahre, denen man damals bereits Kultstatus prophezeite. Nach nur 1:17 Minute Intro geht es mit "Wardance" (Track 2) in Überschallgeschwindkeit zum ersten vollmundigen Stück mit kehlig-kräftigen Gesang des blondmähnigen Shoji Nakamura ins Rund. Musikalisch kann man einige Sodom, Exodus und Slayer Einflüsse ausmachen, nimmt aber insgesamt eine angenehme Eigenmarke wahr, die auch einige Gangshoutparts aus dem Hardcore Genre mitnimmt, die auch bei "Over The Justice" (Track 3; Anspieltip I) ihren Platz finden. Es findet auch deutlich mehr Abwechslung statt, was jedoch die vollsatte Kellenwürze in Sachen Thrash-Bollwerk nicht mindert. Im Gegenteil, meine (subjektiven) Ohren fühlen sich bei diesen Jungs echt wohl. :) 

Man könnte sogar meinen, dass Riverge auch so ein paar Punk Einflüsse mitgenommen haben?! Die Cro-Mags dürften diesen Jungs keine Unbekannten sein, was besonders bei dem doch etwas Hardcore-lastigeren "Fight Against Myself" (Track 4; Anspieltip II) deutlicher mitschwingt. Gitarrist Yasuyuki Nasu legt jedenfalls ein Brett auf die Saiten, das von höchstem Moshfaktor lebt. Das etwas langsamere "Monster Die" (Track 5) lässt indes Platz für etwas mehr Gitarrensoli und fährt stilistisch ähnlich am roten Faden weiter. Das Sperrfeuer, das u. a. bei "Winged Beast" (Track 6) die Vocals unterfüttert kommt jedoch manchmal (wie bei diesem Stück) in den Strophen etwas sperriger daher. Vielleicht kehren Riverge u. a. deshalb beim folgenden "Ready To Dive" (Track 7; Anspieltip III) wieder zum Kernsound zurück wie er bereits in der ersten Albumhälfte vertreten war. Die eingestreuten Gangshoutparts, die die Hardcore Anteile konstant halten, wurden hier wieder etwas frischer angelegt. Besonders Live dürfte dieses Stück den Moshpit ordentlich einschärfen. 

Die teils angedeuteten slower Thrash Parts, die bei "Faith To Nothing" (Track 8) kurzzeitig zu vernehmen sind, hätte ich gern mal auf etwas längerer Strecke gehört, zumal auch solche Parts Riverge mit Sicherheit gut zu Gehör stünden. Die Japaner lassen sich jedoch nicht zu grossartigen Stilausbrüchen hinreißen, sondern bleiben ihrem Kernsound und damit auch ihrer Geschwindigkeit treu - "Final Fire" (Track 9; Anspieltip IV). Ein lupenreines Old School Thrash Metal Feuerwerk (inkl. Hidden Track!) mit diversen Hardcore Einflüssen, das echt Laune macht. 

8,0/10 Schafe Schüsse

(Rock Stakk Records  2.012)

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https://www.facebook.com/rivergethrash/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARAb3XxkQU...

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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