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POP.1280 "Way Station"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

12-2019

Label: 

Genre(s): 

Ich staunte im Vorfeld wieder einmal nicht schlecht als ich den Backkatalog dieser New Yorker-, 2.008 gegründeten Combo sah. Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Bands im weltweit grossen Meer untergehen und erst Jahre später zufällig wahrgenommen werden. Aber so ist das oft inmitten der weitverzweigten Musikszene-, um nicht zu sagen einer teils von der Industrie vereinnahmten Branche, die oft nur das Geschäft im Fokus hat, die Leidenschaft jedoch schafft auch anno 2.020 noch viele Leiden von denen tiefsinnige-, tiefgreifende Lieder sich in die Weiten unsterblicher Spuren schreiben, die nur bestenfalls nicht mit den Zeitensande verwehen. 

"Way Station" ist das vierte Album von Pop.1280, nebst vier Singles (unter anderem sogar einer unserer Landessprache) und zweier EPs. Unter "CyberPunk/Industrial Rock" und "Industrial Punk" findet man Erwähnungen in den Netzweiten elektronischer chronikverzweigter Wege. Dank solch' grandioser Bands wie Ministry z. B. ist man auch für diese Stilbreiten offen, somit war es eher reine Neugier diese Jungs mal anzutesten, die lt. ihrer Facebook Präsenz aktuell nur als Duo existieren. 

Per much Bass-Beat as fuck bahnt "Boom Operator" (Track 1; Anspieltip I) sich den Weg zu dieser "Way Station" und erinnert spontan an diverse Electro Pop Goth Bands, aber auch teilweise an Bands wie My Life With The Thrill Kill Kult (vielen vom The Crow Filmsoundtrack bekannt), Skinny Puppy oder auch Atari Teenage Riot. Ich würde sogar behaupten, dass Pop.1280 auch mal bei Ministry und Die Krupps Inspirationen für ihre Soundelemente abgeholt haben. "Under Duress" (Track 2) lässt den Puls im Anschluss deutlich ruhiger schlagen und fährt fast schon balladenhafte Züge auf, während man auch mal kurz an Project Pitchfork denkt. Dieses Stück eignet sich gut, um sich selbst zu spüren, in sich hineinzuhören. Zwar sind die Texte auch anbei, allerdings braucht man zum Lesen eine Lupe, so klein wie diese abgedruckt wurden, was einen Minuspunkt ausmacht, wenn man sich dafür interessiert. Die Pianointonationen sind bislang der rote Faden auf diesem Album - "The Convoy" (Track 3) - und kommen auch mal rein instrumental aus. Dafür fährt "Doves" (Track 4) wieder etwas mehr Tanzbarkeit, Catchiness auf und erinnert an die '90er Jahre Hochzeit diverser Electro-Goth Acts. Mit CyberPunk oder gar Industrial würde ich dieses Album bislang jedoch nur vage assoziieren, wenngleich ein leichter Hauch The Prodigy auch wahrzunehmen ist. 

Selbst die Alternative Gitarren, die stark vom Goth Touch leben, hauchen diesem Album etwas mehr angenehme Düsterfarbgebung ein - "Hospice" (Track 5; Anspieltip II). Chris Bug's Stimme hat dieses gewisse Etwas, das angenehm aufgerauht zu bannen weiß. Pop.1280 nehmen sich dabei den Raum für Experimentierfreude in Sachen Klang-/Soundtestgänge wie bei "Monument" (Track 6), die man z. B. von Alien Sex Fiend ähnlich kennt. Auf eine Dauer von 4:19 Minuten nicht gänzlich ohne die Gefahr etwas in Monotonie zu verfallen. Pop.1280 kriegen dabei aber immer gerade so die Kurve, um eben nicht stumpf zu stagnieren. Man zieht sich fast schon ein wenig cool/erhaben aus der Affäre und bringt mit "Empathetics" (Track 7) ein weiteres Stück Electro Goth Futter in minmalistischer Auslegung zu Ohren. Dieses Album hätte in den '90er Jahren aus dem Stand heraus die Gothszene im Handumdrehen im Schlepptau gehabt. Klangvolles Ambiente, düstere Romantisierung inklusive, aber auch viel freier Raum für Entfaltung - "Leading The Spider On" (Track 8). Getragen, leicht stoisch, fast schon hypnotisierend rituell wie bei diesem Stück, wissen Pop.1280 die Atmosphäre auf eindrucksvoll-besondere Weise zu erweitern, zu zelebrieren. 

Manche Stücke erschließen sich nicht sofort in ihrer Gänze, was u. a. bei "The Deserter" (Track 9) der Fall ist, bei dem man auch wieder rein instrumental die Atmosphäre zaghaft küsst, um mit "Home Sweet Hole" (Track 10; Anspieltip III) den minimalistischen Grundstil fortzufahren und zu erweitern. Ich könnte mir Pop.1280 absolut gut bei diversen Underground Goth Parties vorstellen, wo sie das "next hot thing" hergeben könnten. Aber vielleicht gehen sie in der Masse der teils etwas verwöhnten Gothszene auch eher unter? Ein "Secret Rendevouz" (Track 11) sind Pop.1280 auf jeden Fall wert. 

7,65/10 Schafe Schüsse

(Weyrd Son Records/Cargo Records 2.019)

https://www.facebook.com/P1280

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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