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PABST "Skinwalker" [10" Vinyl]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2016

Label: 

Genre(s): 

"PABST–Bildungsaufträge annehmend und im kollektiven Vorbewusstsein herummährend wie der gleichnamige Leinwand-Dirigent. PABST - Party-tauglich wie ein Sixpack und sowieso im ungebremsten Eifer der Jugendblüte agierend, in dessen reuevollen Momenten nur noch der Porzellangott angerufen werden kann." - verheißungsvolle Sätze wie diese über dieses Berliner Trio, die mit dieser handnummerierten-, auf 300 Exemplare limitierten 10" Vinyl ihr Debüt besiegeln, sind es, die man diesem Release vorausschickte. 

Schon das etwas andersartige Coverartwork und die Suggestion asiatischer Einflüsse, ließ das Interesse an dieser schräg benannten Band in die Neugier aufsteigen. Im Vorfeld wird die Nähe zu Death From Above 1979, Dinosaur Jr., Nirvana, Tweak Bird und Ty Segall von deren Label komplettierend strategisch ins Fachsimpelrund geworfen. Logisch, dass man da nur hellhörig werden kann und einmal wieder die Neugier siegte, wenn es darum geht zu checken, ob hier wirklich was Frisches drinsteckt oder einfach nur dicke Locken gedreht wurden?

Mit "Bias" (Track 1) geht es im modernen Post Grunge Rock/Pop Gewand los. Stimmlich denkt man beim ersten Durchlauf spontan an diesen radionpentranten "Teenage Dirtbag" Song von Wheatus. Die eher chilligen Wah-Wah-Gitarreneffekte passen zwar zum Song, dürften aber nicht unbedingt die Massen hinter den Öfen vorlocken, zumal es das alles schon mal irgendwann, irgendwo, in irgendeinem Songkontext anders zu hören gab. Dennoch tönt dieser Opener gewiss nicht schlecht. Gemessen an der hohen Qualität an musikalisch-talentierten Bands mit Höhenpotential da draußen, ist dieser Song just sehr nah am Durchschnitt. Mutig das dann als "Overproduced Lo-Fi Rock" zu beschreiben, aber Mut gehört einfach auch zum Business. Erik Heise's Stimme hat zwar nicht den schön sympathischen reibeisigen Abfucksound eines Kurt Cobain, weiß aber mit Wiedererkennungswert zu punkten, ob man den Klang mag oder nicht. Dies' kommt dem Titelstück "Skinwalker" (Track 2) zugute. Produktionstechnisch lag das bei Magnus Lindberg (*Cult Of Luna) in den richtigen Händen. 

Erst "Members Only" (Track 3; Anspieltip I) weiß mit dem in leichte Wasser getauchten Vocals zu auf weiterer Flur eine Atmosphäre zu entfalten, die in den Weiten dieser eher herbstlichen Tage liegt und eine Art Hanging Around Stimmung mitbringt, die zu gefallen weiß. Da überrascht etwas der '70er Rock Einfluss beim darauffolgenden "Ocean Cruise" (Track 4; Anspieltip II) zusätzlich. Hintendrin Sirenenloops aus höheren Stimmlagen, während vor allem der weiche Basslauf und das etwas an Dave Grohl (zu Nirvana Zeiten) erinnernde-, eingestreute Drumming verleiht "Ocean Cruise" den nötigen Drive, der aber eher in Midtempopfaden sein zu Hause hat. Man kann angehörs von "Watching People Die" (Track 5) sogar von Post New Wave Einflüssen sprechen. Aber auch so eine Funke von Silverchair kommt mir dabei in den Sinn. Zwar definitiv eine interessante Scheibe, allerdings vermutlich eines jener Releases, die man erst in 10-20 Jahren als hervorstechend erkennt, gerade weil dieser Stil vermutlich in Zeiten wie den gegenwärtigen in der überangebotstriefenden Musikmasse untergeht.

V.Ö.: 11.11. 2.016

 

5,25/10 Schafe Schüsse

(Crazysane Records 2.016)

http://www.facebook.com/pabstband

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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