Bild des Benutzers DannyB

OMEGA DIATRIBE "Abstract Ritual" [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2015

Label: 

Genre(s): 

Pressfrisch erscheint in diesen Tagen gerade die neue EP dieser ungarischen Metalband, die meinen Horizont bislang noch so gar nicht gestreift haben. Da ich aber mit ungarischen Metalbands bislang wirklich nur gute Erfahrungen in Sachen Sound gemacht habe, war mein Interesse an den 2.008 gegründeten Omega Diatribe von Haus aus direkt hoch. 

Im Zuge meiner Recherche(n) stieß ich sogar auf eine eigene Wikipedia Site und der Tatsache, dass man mit Independent Ear Records auch ein Label im Rücken hat. Beeindruckend. Wenn nun die Mucke auch nur halb so viel hergibt, wie es die Grundinfos tun, sollten Omega Diatribe mindestens einen Hörer mehr für sich gewinnen. 

Doch um die Grundfakten abzurunden sei noch erwähnt, dass diese EP hier bereits das vierte Release ist. Den Anfang machte das 2.012er Demo "Forty Minutes", gefolgt vom Debütalbum "Iapetus" (2.013) und zuletzt tönte die Single "Hydrozan Periods" (2.014) schon einmal vor, was die Hörerschaft stilistisch auf der pressfrischen EP "Abstract Ritual" erwartet. Und genau an diesem Punkt steige ich in den Rundumblick ein.

Nach diesen Finalhörgang bzgl. Omega Diatribe kann man vielleicht sogar eine Aussage treffen, ob Omega Diatribe das Potential haben mit den bislang bekanntesten, musikalischen Aushängeschildern Ungarns wie z. B. Ektomorf und The Hellfreaks in einem Satz genannt zu werden oder ob sie ggf. noch ein wenig an ihrem Sound arbeiten sollten?! 

Mit "Subsequent Phase" (Track 1) jedenfalls beginnt das abstrakte Ritual des OD-Fünfers. Und was hier losgroovt ist pure, hartgewalzte Riff-Attitüde, die mich zugegeben etwas an eben erwähnten Ektomorf erinnert, aber eigene Wege sucht, wenngleich Frontmann Gergely Komáromi schon schwer an Zoltán "Zolo" Farkas (Ektomorf) erinnert. Was bei Omega Diatribe aber anders ist, ist die Drehzahl im Lauf. Sie geben sich Mühe abwechslungsreichen Metal zu zocken, was zu Beginn vom folgenden "Extrinsic" (Track 2) auch zu gelingen scheint, dann aber leider etwas zu sehr ins Strickmuster des Openers zurückfällt, was echt schade ist. Zwar kann man trotzdem nicht meckern, da es in Sachen musikalischen Könnens nicht an Qualitäten mangelt, es fehlt am Ende aber doch an mehr Ausbrüchen aus dem schon gehörtem Konstrukt. Musikalisch kann man auch leichte Pro Pain Einflüsse raushören, somit gesellt sich also auch etwas Hardcorekante ans gefräßte Stahlende.

Die eingangs erwähnte Singleauskopplung "Hydrozan Periods" (Track 3; Anspieltip I) steht nun quasi in der Pflicht das Ruder rumzureißen und den Hörer fest zu verschnüren, was zugebenermaßen ganz gut gelingt, auch nach mehrfachen Durchläufen geht hier einiges. Besonders der slapping Basslauf vom Viersaitenmann Ákos Szathmáry und das energische Drumming von Tommy Kiss machen den Rundlauf in 3:17 Minuten merklich fetter. "Nun nur nicht einknicken und am Besten ordentlich Feuer frei!" denkt man an der Stelle immer wieder bei sich im Stillen. Der EP-Titelsong "Abstract Ritual" (Track 4; Anspieltip II) steht nun an und bringt zunächst wieder Midtempogroove mit, wird aber mit einigen Soli und dezenten Einschüben im Hintergrund auf sehr feine Weise gewürzt, dass ein gut eingestelltes Ohr das Potential erahnen kann. Immer wieder fallen mir auch Crowbar ein, wenn ich den Gesamtsound höre. 

Den ersehnten, musikalischen Ausbruch aus dem bisherigen Lauf gibt es dann mit "The Quantum" (Track 5) geliefert, bei dem man auf eher ruhige Töne setzt, die von gesprochenen (Sample-?) Passagen durchzogen werden und eine nachdenkliche Stimmung erzeugen. Am Ende erscheint dieses Stück wie eine Art Brückenschlag/ Zwischenspiel zum EP-Finalgeber "Unshadowed Days (Perception Remix)" (Track 6; Anspieltip III). Und genau dieser Song scheint mir (trotz der Länge von 6:44 Minuten; inklusive seltsamen Ruhepart mittendrin) der bislang ausgereifteste im Gesamtgeschehen dieser EP zu sein, zumal man sogar clean Vocals mit eingeflochten hat, die man ähnlicherweise von Slipknot/ Stone Sour kennt. Allerdings frage ich mich, ob man auf dem Gesang einen leichten Effekt gelegt hat, damit dieser etwas sicker/ mechanischer klingt? Am Ende aber ein wirklich klasse Song.

Nach diesem ersten Intermezzo mit Omega Diatribe würde ich dann doch lieber erst einmal deren nächstes Album abwarten wollen, um für mich sagen zu können, ob sie dauerhafte Gäste in meinem Player werden oder nicht. Nach dieser EP, die keineswegs schlecht-, aber eben auch nicht der Vollbringer ist, bin ich definitiv noch zu unentschieden. Mit dem Erscheinungsdatum hat man sich ja vielleicht an Slayer orientiert? Aber selbst das (Erscheinungsdatum; 11.09.) wird kaum noch jemanden schocken?! Wenn Ihr aber fragt was hier an Styles so rumkommt, würde ich "Metal, Sludge, Doom, Crossover" antworten. Vielleicht hilft das zumindest Euch bei der Entscheidung?!

 

6,35/ 10 Schafe Schüsse

(Independent Ear Records 2.015)

http://omegadiatribe.com/

https://www.facebook.com/omegadiatribe

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

Tags: