Bild des Benutzers DannyB

NITRO SHOT "Mediacution"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2016

Label: 

Genre(s): 

Berlin war, ist und bleibt ein mannigfaltiges Pflaster von dem Brücken an Duren und Moll Ups & Downs mit all' ihren Verzweigungen bis in die letzte Hinterhofecke ausbreiten, um niemals der Müdigkeit zum Opfer zu fallen. Da bleibt es nicht aus, dass man hin und wieder im Zuge kleinerer Freundschaften auch mal neue Combos fern von Triangelmantras empfohlen bekommt, die auf Whiskeygetränkten Saiten zu Hause sind, da wo Lemmy's Schatten zwischen stilechtem Cowboyhut und Westernstiefeln (gern auch Mantaletten genannt) fällt und den ewigwährenden Inspirationsquell sprießen lässt. 

Das alles mag 2.009 u. a. dazu geführt haben, dass sich Nitro Shot als klassisches Trio zusammengefunden haben. Anfangs noch mit Kontrabass am Start (warum eigentlich keinen Kontro-E-Bass?), sattelte man auf E-Bass um und hat gemeinsam mit Bands wie: Pipes And Pints, Stahlzeit (*Rammstein Coverband) und Cherry Bomb die Nägel aus den Brettern gezogen. 

Im "verflixten" 7. Jahr wollen Nitro Shot es nun wissen und schicken mit "Mediacution", ein Wortspiel aus "Media" und "Execution", ihr Debütalbum (*nach bereits zwei veröffentlichten EPs) in den eingangs erwähnten noch so kleinen Hinterhof Berlins bzw. Europas. Mit Fokus auf die Auswirkungen eines mediengesteuerten/-überflutetem Gesellschaftsleben (Stichwort "Wag The Dog"), finden sich auch literarische Querverweise zu Orwells "1984" und Huxleys "Brave New World", sowie Hunter S. Thompson. Grosse Geister. Mit Spannung legt man das in giftgrüne Artworks eingepasste Scheibchen ein und lässt die Mucke einfach mal fließen.

Direkt mit "Beware Of The Dog" (Track 1; Anspieltip I) gibt es Hüftschwungübungen nach Motörhead Rezeptur frei Haus geliefert, wobei rein stimmlich kein stumpfer Versuch der Lemmy Kopie unternommen wird, was Nitro Shot Charakter verleiht. Unerwartet vor allem der leicht sentimentale Part am Ende. Dass Nitro Shot von den Einflüssen her aber ordentlich Bandbreite mitbringen, zeigt sich in dem Billy-Rock vermengten "Go On, Sam" (Track 2), bei dem ich anfangs ein wenig an "Jesus Built My Hot Rod" von Ministry denken musste. Spaß ist, wenn es Überraschungen en masse (h)ergibt, was auch "Rule The World" (Track 3) mit schön erdig-einfachen '70er Rock auf 2:41 Minuten unterstreicht.  

Da darf auch mal tiefer getönt werden und in Thin Lizzy Rockstimmung mit krafvoller Stimme dem "TV Guru" (Track 4; Anspieltip II) entgegengerifft werden. Die Frage bleibt an wen Nitro Shot beim Schreiben dieses Songs dachten? Namen gibt es ja hierzulande einige, wenn es um grenzwertige TV "Entertainer/-innen" geht... ;-) "TV Guru" jedenfalls ist sexy Rock 'N' Roll für chillige Samstag-Party-Abende. Zwar bleiben Nitro Shot im '70er Rock, legen aber mit "Matrix Society" (Track 5) und "Death And Destruction" (Track 6; Anspieltip III) noch etwas an Heavy (Metal) Einflüssen obendrauf, was vor allem open mind Metalheads freuen dürfte. 

Spätestens zu Beginn von "Born Today" (Track 7) sind Iron Maiden als Einfluss im Nitrio Shot Proberaum ausgemacht, was aber gar nicht weiter schlimm ist, da Nitro Shot ihr eigenes Ding zocken. Von Radneuerfindung(en) war ja auch nie die Rede, übrigens bei keiner Band da draußen. ;-) Was sich vom Titel her wie der Titelsong einer großen Castingshow liest, ist letztlich eine Art Spiegelgespräch mit dem eigenen Ich. -"The Voice" (Track 8)- Dann doch lieber wieder etwas Chillout Whiskey und "The Blues" (Track 9) zur Abwechslung. Der Blues regiert hier klassisch. Das hat schon AC/DC bei "The Jack" gut zu Gehör gestanden, warum eigentlich nicht?! Vor allem das Gitarrensoli von Jens Fasel (*git.+voc.) geht hier mehr mit dem Blues als dagegen an. An "ruhigen" Tönen ist genug gegeben, Zeit für "Fat City" (Track 10; Anspieltip IV) die (jeweilige) Stadt zu rocken! 

Zum Finale gibt es mit Gin Tastique den meines Wissens nach einzigen Gast auf diesem Album, allerdings hört man die Diva Kollektiv Bassistin nicht an ihrem Stamminstrument, sondern am Piano. (was übrigens ein unfreiwilliges Wortspiel zu ihrem Künstlernamen hergibt) "All A Man Needs" (Track 11; Anspieltip V) ruft Eddie Cochran's "Something Else" aus dem Schneewittchenschlaf ins Erinnerungszentrum. Dieses Album macht Bock, Laune und eignet sich klasse für Partybeschallung auf der nächsten Grill-/B-Day-Party!

7,0/10 Schafe Schüsse

(Nitro Shot 2.016)

http://www.nitroshot.de/

https://www.facebook.com/nitroshotband/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

Review No.: 

Tags: