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MAAT, As We Create The Hope From Above

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2014

Label: 

Genre(s): 

Die Idee ist für mein Verständnis brillant und bringt eine weitere, neue Facette in die (Death-) Metallandschaft. Zwar tragen Orphaned Land z. B. ähnlich konzeptionelle Züge mit sich, allerdings ist deren Kontext (musikalisch, sowie der Herkunft nach) ein ziemlich anderer. Maat aus Berlin aber haben sich offenbar schon früh Gedanken über die konzeptionelle Ausrichtung gemacht, als sie sich im November 2.009 formierten. Zwar hat man seither auch schon einige Line Up Wechsel zu kompensieren gehabt, aber so geht es heutzutage vielen Bands und wird neben der Musik oft zur grössten Herausforderung. Maat haben sich sich dem Konzept "Ägypten" in Kombination mit frischer Death Metal Kost verschrieben. Sicher, dieses Konzept passt gut in die derzeit quicklebendige Spiritual Metal-Szene, grenzt sich aber musikalisch deutlich von ruhigeren Klängen ab. Soviel schon einmal vorweg in Sachen Ausgangsbasis. 

Schon im Oktober 2.010 konnte man in Form der "Born In Sand" EP ein erstes Lebenszeichen aus den sandigen Tiefen an den Start bringen. Deutlich mehr Wahrnehmung erfuhren Maat aber (soweit ich das mitbekam) erst 2.013. Gute Vorzeichen, um den symbolischen Pharaonengeist anno 2.014 auszuwickeln und in Form des im Mai erscheinendem Albums wie Gift unter`s Volk schleichen zu lassen. Vom Artwork her gibt`s schon allein für das Coverartwork einen vollen Punkt, lediglich die schwierig zu lesende Schrift im Booklet stellt eine Herausforderung für das Auge (das der ägyptischen Symbolik nicht fremd ist) dar. 

Und was Maat bereits mit dem Albumtitelstück "As We Create The Hope From Above" (Track 1; Anspieltip I) als Opener auffahren, dürfte sämtliche Pyramiden mit einem Sandsturm umfahren, der so schnell nicht im Vergessen versinken wird. Zwischen Zug zum Death Metal Blast stricken Maat auch Midtempopassagen ein, in denen via Gitarre auch kleine orientalische Erstfunken durchblitzen. Der Sound ist brillant und bringt vor allem die Vocals von Kris "Thot" Rehberg fett sick raus! Vor allem stimmt der kompakte Gesamtsound, der mit viel Feingefühl gemastert wurde. Bereits nach dem ersten Hör steht man mit neuer Fönfrisur in ungläubiger Staubform im Raum. Echt fett! Daumen hoch! Mit "Shards Of Osiris" (Track 2) geht es dann auch direkt in die ägyptische Mythologie. Auch hier wird handwerklich im Kloppertempo (mit Black Metal Gitarrenpassagen) und Midetempo Riffing agiert, jedoch wird es nicht langweilig, ganz im Gegenteil. Ich bin erstaunt mit welch´ hohem Gespür Maat die Arrangements gestaltet haben. Mit der Macht und der Kraft ägyptischer Legionen drückt "Sober" (Track 3; Anspieltip II) einen dermaßen fetten Druckbatzen durch die Membranen, dass die Filmstory von "Die Mumie" z. B. nur noch belächelnd durchgewunken werden kann. Endlich bekommt auch die Gitarrenfraktion mehr Zentrum, während das Bollwerk von Drummer Hendrik "Tempest" Wodynski mit verFLUCHt viel Druck Ärsche tritt. In Angehör dessen kann man einen Fellabklopfer wie "El-Enh-Aa" (Track 4) nur noch genießen, zumal dieser die 5 Minutenmarke (wie viele Stücke dieses Albums) nicht überschreitet. Dennoch wäre es vermessen das Stück als schwach zu bezeichnen, ist es nämlich nicht! Spätestens mit "Preservation Of My Immortal" (Track 5; Anspieltip III) bekommt der Hörer einen Tiefenblick ins  Sarkophaginnere, um nicht zu sagen in eine fiktive, tiefschwarze Grube, dessen stickiges Gefängnis ziemlich gut von der Emotion in den Growls von Fronter Kris "Thot" Rehberg hör-/ erlebbar transportiert wird. Anfangs dachte ich unweigerlich (auch in Anbetracht des Songtitels) an ein "lebendig begraben Szenario". Nur fünf Worte: fett, fetter, total Death Metal! Dass Maat aber auch klassische Death Metal Einflüsse mit ihrem eigenen Sound zu verbinden wissen, stellen sie unwiderlegbar mit der Kraft des ägyptischen Urgottes "Atum/ Conqueror Of Chaos" (Track 6) als Fluchversprechen in den Raum. Teilweise streuen Maat auch mal etwas Sand ins Getriebe, sprich vertracktere Passagen mit weiteren, hauchdünnen Black Metal Einfllüssen schwingen mit Spieltendenz in Richtung Albumende, das langsam am Horizont aufzieht. Maat bleiben konstant und unbeirrt auf "jenseitigen" Kurs - "Duat... After My Last Breath" (Track 7). Wer aber glaubt dass Maat nur stumpf den Death Metal abarbeiten, der/ die irrt, was Maat besonders mit "In Shoals" (Track 8; Anspieltip IV) ganz dick unterstreichen. Ob Maat mit diesem Titel das Tauchgebiet (nördlich des Kaps Raʾs Banās) "Fury Shoals", in dem z.B. der britische Ägyptologe John Gardner Wilkinson 1.826 arbeitete, im Songtitel meinen, bleibt vorerst unklar. Da aber am Ende Maat`s Mucke zählt und überzeugt, bleibt auch dieser Song auf der Guthabenseite dieses Jahrtausends. Mit "Rituals To Drown The Suffer" (Track 9; Anspieltip V) setzen Maat mit abgedrucktem Text im Booklet ein musikalisch-zementiertes Ausrufezeichen in die globale Death Metal Landschaft und stehen mit solch´ hoher Qualität den grossen, verdienten Death Metal Bands musikalisch in absolut nichts nach. Im Gegenteil, Maat haben die Eckpfeiler des '90er Death Metal transformiert, um nicht zu sagen moderne Facetten hinzugefügt, das Resultat könnt Ihr ab dem 23.05. 2.014 selbst hören. Verdient bzw. erspieltes Vollpunktalbum! 

Somit hat Berlin neben Postmortem, Harmony Dies, Spawn und Arroganz z. B. eine weitere megastarke Metalband der aktuellen Generation am Start. Egyptian Death Metal - da geht ganz stark was! :-) 

V.Ö.: 23.05. 2.014

 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/ 10 Schafe Schüsse

(Aural Attack/ Collectors Mine 2.014)

http://www.maat-music.com/

https://www.facebook.com/Maatoffical

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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