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THE LOMBEGO SURFERS "Heading Out"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2018

Label: 

Genre(s): 

Wenn ich etwas von "Surfer" in Kombination mit Mucke/Band(s) lese, muss ich unweigerlich immer wieder an The Beach Boys und diverse Surf Gitarren aus dem breiten, weiten Psychobilly Genre denken, ob das auch auf das in Basel (und Boston) verteilte Trio zutrifft, könnt Ihr entweder erlesen oder noch besser selbst herausfinden. Fakt ist jedenfalls, dass The Lombego Surfers schon einen ziemlich prall gefüllten Backkatalog seit 1.990 erspielt haben, sie mir aber dennoch gänzlich neu sind. Immer wieder kommt das bei verschiedenen Genres und Bands vor. Die Bezeichnung "Swiss Garage Rock" (über die ich bei Nebenrecherchen stolperte) jedenfalls lässt die Frage vorab aufkommen, was an Schweizer Garagen anders sein soll? ;-) Möglicherweise die Luft(?), sofern besagte Garage z. B. irgendwo in den Bergen liegt... nun ja, die Vorspannung suchte Entspannung und bekam sie mittels des Rundumchecks, der mit "With Me" (Track 1; Anspieltip I) in rockige Fahrtwasser startet und direkt etwas an The Ramones und AC/DC in ihrer blues-rockigen "The Jack" Auslage erinnert, trotz des leicht verzerrten Gesangs von Anthony Thomas. Dennoch geht dieser Opener erstaunlich butterweich zu Gehör und macht wirklich Laune. Die Blues Rock Note bleibt auch bei "Something New" (Track 2) erhalten, geht jedoch vom Tempo her eine kleine Nuance vom Gas runter, wovon auch "Ain't Gonna Calm Down" (Track 3) ein wenig abbekommt. Bzw. kommt hier bereits ein wenig Monotonie auf. Gut, dass "Wrong Side Of The Tracks" (Track 4) zumindest musikalisch etwas mehr Frische mitbringt, wenn auch hierbei das Tempo eher einschläfernd wirkt, denn offensiv nach vorn geht. Diese Art Sound passt bestimmt super als Backgroundmucke in einer Bar beim Feierabendbier nach getaner Arbeit. 

Schon wesentlich besser kommt "Spooky Surf" (Track 5; Anspieltip II) an, bei dem es typische Surf Guitar Lines gibt und sicher auch Freunde/Freundinnen des Psychobilly/HorrorPunk begeistern dürfte, was allerdings rein instrumentaler Natur bleibt. Wenn es so eine kleine Nuance dreckig-/roher wirkt, sprich mit kleinen punkig angehauchten Lackkratzern in der fiktiven Karre, kommen The Lombego Surfers deutlich interessanter rüber - "Late Last Night" (Track 6). Leichte New York Dolls Nähe schwingt hier nicht nur im Infobeiblatt mit, sondern mischt sich tatsächlich ein wenig unter, was u. a. auch "Ready To Move" (Track 7; Anspieltip III) zu unterstreichen weiß. Auch hier ist der Choruspart eher simpel gestaltet, funktioniert aber, dank des höheren Rockfaktors auf den Saiten, deutlich besser. Vermutlich hätte ein gewisser Lemmy Kilmister (R.I.P.) seine helle Hörfreude an dieser doch sehr Old School orientierten Combo gehabt. 

Das Albumtitelstück "Heading Out" (Track 8; Anspieltip IV) zündet mit mehr Pep und ist wirklich imstande etwas zu reißen. Warum man sich nicht mehr auf diese Stärken besonnen/fokussiert hat, bleibt vermutlich das Geheimnis dieses Trios. Mit "Long Road" (Track 9) verfällt man wieder etwas mehr zurück in das Muster runtergedudelter Bar Rock Mucke, wie man ihn bereits bei einigen Stücken auf diesem Album angeboten hat. Da etwas mehr Abwechslung bei diesem Stück eingeflossen ist, geht es letztlich doch noch in Ordnung. Stellt Euch U.K. Subs in einer Art Bar Rock Version vor. Vermeintliche (rein instrumentale) Jam Session Songs wie "Barlights" (Track 10) untermauern die Stärken mehr und geben der Bezeichnung "Bar Rock" ein gewisses Fundament mit. 

Während "Creeps" (Track 11) eher abstinkt, bemüht sich das (erneut) Rolling Stone-ige "I Had Enough" (Track 12) um einen halbwegs versöhnliches Albumfinale, was letztlich gelingt. Ich für meinen Teil muss dieses Album noch einige Male hören, bevor ich wärmer damit werde. Wer auf Blues/Bar Rock mit Rolling Stones Schlagseite abfährt, sollte hier mal antesten.

V.Ö.: 27.04.18 

 

6,35/10 Schafe Schüsse

(Flight13 Records/Broken Silence 2.018)

https://lombegosurfers.net/

https://www.facebook.com/thelombegosurfers/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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