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LEFT HAND BLACK "Left Hand Black"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2020

Label: 

Genre(s): 

Man sagt in Skandinavien seien die Nächte allgemeinhin etwas dunkler oder zumindest länger dunkel, möglicherweise liegt es den Skandinaviern einfach im Blut eben selbiges gern gefrieren zu lassen? Warum Schweden also nur auf Death- und Black Metal reduzieren, wenn es dort auch immer wieder nice Punk Rock Auswüchse zu Ohren schaffen?! Im Fall von Left Hand Black kommt der Bandname gerade in diesen Tagen ungewollt doppeldeutig daher, obwohl man sich eigentlich dem HorrorPunk verschrieben hat und seit 2.019 Mucke zusammenschneidert. 

Die Bandmembers fanden (lt. Info) in den Misfits, Bad Religion, den Ramones und anderen HorrorPunk Einflussgebern ihren gemeinsamen Nenner und haben ihre ersten 12 Stücke in schlichtes Design verpackt (abgesehen von der kleinen optischen Überraschung unter der CD). "Dead Heat" (Track 1) passt zur aktuellen Tagestemperatur und eröffnet ziemlich erfrischend (vom Sound her) und läuft schön offensiv rein. Die stimmliche Nähe (jedoch in sicherer Entfernung!) zu den Misfits fällt dabei dezent positiv ins Gewicht. Die genretypische Titelgebung ist dabei quasi "gewöhnliche" Beigabe - "28 Days Later" (Track 2) und läuft ziemlich okay ins Rund, ohne jedoch die Sofortzündung im Gepäck zu haben. Rein musikalisch sind diese Jungs sattelfest in ihren Skills, was auch "Deep Rising" (Track 3) lockerläufig unterstreicht. Die starken Gitarrensoli sorgen für das erste Highlight-Feeling, das sich erst mit "Let's Scare Jessica To Death" (Track 4; Anspieltip I) etwas ausbaut/erweitert und damit auch mehr Aufmerksamkeit erhascht. Bislang wurde es noch nicht langweilig, was u. a. auch an der Kurzwürze von der jeweils unter zweiminütigen Songlänge liegen kann. 

Etwas lahmer kommt "Children Of The Night" (Track 5) zunächst daher und schaltet insgesamt gehört auch eher dezent einen Gang höher. Insgesamt irgendwo zwischen Misfits und manch' popigen The Damned Sachen. Kann man mal machen. ;-) Mir persönlich gefallen die offensiveren Stücke von Left Hand Black dann doch besser, weil sie letztlich erfrischender and catchier kommen. Ein gutes Beispiel dafür ist "Behind The Green Door" (Track 6; Anspieltip II). Auch das folgende "Long Live The New Flesh" (Track 7) bleibt noch im Reststaub dessen und stinkt nicht ganz so "gewöhnlich" ab, sondern macht Laune. Bei Stücken wie diesen hat man das Gefühl, dass Left Hand Black sich songweise tatsächlich für den Autofahrtsoundtrack eigen. Mit anderen Worten ein etwas holpriger Start insgesamt. 

Auch "Army Of Darkness" (Track 8) reiht sich in die besseren Stücke ein und dürfte vor allem Live etwas mehr Bewegung ins Publikum bringen. Leider wirken manche Stücke letztlich dennoch etwas zu glatt -"Walking Dead" (Track 9)- und lassen Highlights/etwas mehr Abwechslung vermissen, so dass man dankbar über jedes Stück ist, das sich frischer anhört, wie das auch bei "Jaws" (Track 10) der Fall ist. "Murder On My Mind" (Track 11; Anspieltip III) weiß in dessen Folge sogar Akzente zu setzen. Ähnlich gut wie sich auch "Your Vice Is A Locked Room" (Track 12; Anspieltip IV) verkauft und noch einmal viel lost Ground wieder gutmacht, dank des Aufbaus und den irgendwie dieses Mal interessanteren Gesang. Nebenbei angemerkt sei, dass es sich mit 3:46 Minuten paradoxerweise um das längste Stück auf diesem Debütalbum handelt, bevor "Devil In Miss Jones" (Track 13) den Sack zuschnürt und dieses Album wohl vermutlich ein wenig weiter hinten ins CD Regal verbannen wird? Musikalisch (handwerklich) sind diese Jungs top, leider fehlt längerfristig das gewisse Etwas, zumindest in meinen subjektiven Ohren.

6,15/10 Schafe Schüsse

(Wolverine Records/Broken Silence 2.020)

https://www.facebook.com/Lefthandblackhorrorpunk/

https://lefthandblack1.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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