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LARCENY, Into Darkness

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2015

Label: 

Genre(s): 

Als ich den Titel Albumtitel "Into Darkness" las, dachte ich unweigerlich an die gleichbetitelte Kultscheibe der Band Doom-Death Metalband Winter. Die zwischen München und Stuttgart ansässigen Larceny teilen sich aber laut Bandinfosheet gerade einmal den Death Metal mit Winter. Soviel dazu. Larceny (zu dt. "Diebstahl") haben sich 2.004 gegründet und hatten demnach einiges an Zeit für die bandeigene Soundfindungsschmiede. Bislang hat man bereits zwei Scheiben ("Larceny" [2.012] und "My Fall" [2.013]) im Backkatalog und zuletzt (2.013) die Trennung von der bisherigen Frontfrau zu kompensieren. Den vakanten Posten am Mikro übernahm Gitarrist Oli Gaupp. Schade, ich hätte schon allein der Entwicklung wegen gern den Unterschied zwischen vorher und nachher gehört. Rein stilistisch sieht man sich zwar schlicht im "Metal" (lt. eigener Aussage), aber dank des Infosheets wird "Melodic Death Metal" unter dem netten Satz "Kreative Dunkelheit zwischen melodischer Härte und schwarzmetallischer Kälte." punktgebend gesetzt. Das ließ Spannung aufkommen...  wobei ich letzteren Satzteil (soviel vorweg) nicht unterschreiben würde. 

Per Piano-"Intro" (Track 1) geht es eher verträumt eröffnend los. Irgendwie hatte ich vor dem ersten Durchlauf etwas viel Düsteres erwartet. Erwartungen... ;-) Gut, dass sich diese direkt verflüchtigen durften und mit "Detour To Hell" (Track 2) eine erste-, eher Thrash Metal zutönende Nummer erste-, angenehme Eindrücke ins Ohr zementiert(e). Vom Sound her geht es zwar etwas studiotrocken zu, stützt aber die Old School zugeneigte Fraktion und packt erst nach hinten raus erste Growlingparts aus, die beim ersten Anlauf einen Überraschungseffekt innehaben. Zwar sind im Infoblättchen (bei dem übrigens sowohl der Name der Mikrovorgängerin, wie auch die Websiteadresse der Band selbst dezent weggelassen wurden) netterweise auch ein paar Anspieltips markiert, aber dank eigener Musikentdeckungsreisen darf ich das folgende "Afterlife" (Track 3) anpreisen, zumal es irgendetwas an sich hat, das unter Double Bass und leichtverdaulicher Düstersphäre nach oben dringt. Dank der songdienlichen Keyboardtöne entfaltet sich etwas, das ich zuletzt in den '90ern u. a. von Bands wie Empyrium, Dark oder diversen anderen Dark-, Gothic- oder auch Black-/ Death Metalbands hörte. Schön, dass es solche Art Spätblüher noch gibt, die erst mit dem abklingenden Tageswelle ihre Schönheit entfalten. Wer aber glaubt, dass es bei Larceny kitschig oder gar ruhig zuginge, der/ die irrt, was auch vom Albumtitelstück "Into Darkness" (Track 4; Anspieltip I) unterstrichen wird. Erneut fällt die Gitarrenarbeit ins Gewicht (vor allem zu Beginn), sowie im Zwischenteil mittels der Riffparts, genauso wie der Wechselgesang, der zwischen Keifen und Growlings pendelt, dem Song stark zuspielt. Von den Arrangements her haben Larceny ihre Hausaufgaben auf jeden Fall gemacht. 

Wo eben noch Death-, Black- und Gothic Metalelemente zu vernehmen waren, gesellt sich dank des saustarken "No Surrender" (Track 5; Anspieltip II) auch weiterhin der Thrash Metal Aspekt hinzu und lässt mich irgendwie in weiter Ferne an Bands wie Xentrix, Exodus, Testament und Gloomy Grim denken. Zwar ist das folgende Stück "Limbus" (Track 6) wirklich alles andere als ein schlechter Song, beginnt allerdings deutlich schwächer auf der Brust und hält sich auch sonst eher im Midtempo auf. Mir kommt es (trotz guter Momente!) ein wenig so vor als ob man hier mit angezogener Handbremse fährt. "Hold The Last Light" (Track 7; Anspieltip III) fährt entschädigend das volle Bombastbollwerk auf und lässt den Ohrwurm dank erneuter, clever akzentuierter Key-Spitzeneinsätze seinen Platz finden - Sofortzünder. 

 

Damit ist der reguläre Teil des Albums auch schon durch, zumindest scheint es so, denn die Songs, die jetzt noch kommen, wurden 2.014 aus bandinternen Gründen neu aufgenommen. Den Anfang macht "I Will Rise" (Track 8), das zwischen Thrash und Bombastabrissbirne schwankt. Nach hinten raus wird mir der Song allerdings ein klein wenig zu langatmig, was vielleicht daran liegen kann, dass "I Will Rise" bereits auf dem ersten Release erschien und somit in einer Frühphase der Band entstand?! Was Larceny als Band betrifft, so hat man mit Keyboarderin Conny Ott eine echte Trumpfkarte im Ärmel, zumal sie den Songs immer wieder zu mehr Fläche und Dynamik verhilft, wie es auch bei "Gunpowder Night" (Track 9; Anspieltip IV) der Fall ist. Dennoch möchte ich die Leistung der anderen Instrumentalisten in keinster(!) Weise schmälern, ganz im Gegenteil, am Ende macht es der homogene Guß des Zusammenspiels aus. Mit "My Fall" (Track 10) bekommt der Hörer einen weiteren Song in der Retro-/Remakeperspektive serviert, der vom zweiten Release der Band stammt und etwas roher (deutlich mehr Thrash Keulenzug!) als der gebotene Rest klingt. 

Aus der selben Releasephase stammend, darf "End Of Lies" (Track 11) dieses Album beschliessen. Ein guter Song, um sich die Bandbreite von Larceny noch einmal komplett vor Ohren zu führen. Ein überraschendes Album, das doch deutlich leichter zu verdauende Kost mitbrachte als ich anfangs angenommen hatte.

V.Ö.: 30.04. 2.015

 

7,4/ 10 Schafe Schüsse

(SAOL/ H'ART 2.015)

http://www.larceny.de/ 

https://www.facebook.com/LARCENY.METAL?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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