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HOT BREATH Rubbery Lips

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2021

Label: 

Genre(s): 

Mit Hot Breath kann ich Euch einmal wieder eine Band näherbringen, die aus Muckern besteht, die bereits in teils doch recht namenhaften Bands ihre Sporen verdient- und wertvolle Vorerfahrungen gesammelt haben. Im Fall von Hot Breath, die aus Göteburg (*Schweden) kommen und 2.018 von ex-Mitgliedern von Bands wie Hypnos, Honeymoon Disease und Grand in Form einer eigenen Band gegründet wurde, dürften sich die Ohren bei einigen nicht nur der ehem. Wirkungsstätten wegen auf Vollempfang stellen. Hot Breath Sängerin Jennifer Israelsson erhielt im Frühjahr 2.020 übrigens den "Year's Memorial Stämskruven" Award, der vom Hintergrund her der Erinnerung an Robert "Strängen" Dahlqvist (*The Hellacopters; Dundertåget, Thunder Express) gewidmet ist. Insgesamt alles ziemlich gute Voraussetzungen, um durchzustarten... und das tun Hot Breath mit ihrem zweiten Release direkt per "Right Time" (Track 1). Ein Album mit schönen traditionellem Hard Rock und einem Coverartwork ganz in der Tradition der '70er/'80er Jahre. Von der Gitarre her denkt man zunächst direkt an typischen AC/DC Saitenanschläge, wozu sich aber auch die vergleichbar zeitgemäße Frische von Airbourne unterschwellig dazugesellt. Die Stimme von Jennifer Israelsson gibt den nötigen Old School Touch in Sachen Klangfarbe mit, so dass man auch schon mal an Suzi Quatro zu denken geneigt ist. Der Quatro School Style fließt auch bei "Magnetic" (Track 2) auf elektrisierende Weise durch die Venenstränge und verteilt die Mucke fachgerecht, zielorientiert im kompletten Hirn. Insgesamt schwingen zwar immer auch klar hörbare Heavy Metal Anteile im Rundlauf mit, belassen die Mucke aber dennoch im angenehmen Fahrtwasser des Post Hard Rock. Das hat dann auch schon mal Uptempo-Feeling, ganz so als wolle man vom Midtempo-Drive weg - "Last Barang" (Track 3; Anspieltip I), was zumindest in sofern voll aufgeht, dass das Stück direkten Weges mitreißt. Teilweise finden sich sogar knackig frische Punk Rock Riffs an - "What You're Looking For, I've Already Found" (Track 4) und geben sich dementsprechend selbstbewusst. Vergleichsweise kann man so ein klein wenig Juliette And The Licks als "ähnlich" in sicherer Ferne auch ausmachen.  

Völlig überraschend kommt mit "Who's The One" (Track 5; Anspieltip II) ein regelrecht Pop Rock-iges Stück, das direkt zündet/bannt. Man stelle sich eine Mischung aus Blondie, Suzie Quatro, ABBA und Hot Breath vor. Man kann hier quasi von Glam Pop Rock sprechen, bei dem die Ohren komplett in honigsüßer Catchiness festfahren. Achtung Spoiler: (Mindestens) Dieses Stück wird die Radios-, wenn nicht sogar die Charts (in einigen Ländern) entern! Also liebe DJs und Djanes zückt den Stift und schreibt Euch mindestens diesen Song ganz fett auf Eure Playlists! Eine klare Win-Win Situation für alle Seiten. Da hat es "Adapted Mind" (Track 6) echt schwer das unglaublich hohe Level in Sachen Eingängigkeit zu halten, schlägt sich dafür jedoch erstaunlich gut. Auch hier laufen die Melody Lines flüssig-lockeren Laufes rein. Warum ich gerade bei diesem Stück stellenweise in Sachen Gesang an Doro (Pesch) denke? Ich weiß es nicht so ganz genau, habe aber hier und da einen greifbaren Ansatz finden können. ;-) Der Effekt, der sich langsam wie eine Knospe entfaltet, ist der, dass man mit zunehmenden Albumverlauf immer mehr mitgeht und genau genommen längst im Kescher von Hot Breath ist. Beste Argumente sind auch Stücke wie "Turn Your Back" (Track 7; Anspieltip III). An und für sich in Sachen Arrangement gar nicht mal so über-außergewöhnlich, aber effektiv gehört-sehen doch verdammt stark. 

Der Spruch "Your after party that never ends." auf deren Facebooksite hat etwas erahnbar Wahres inne. Just erahnbar, weil die letzte Party dann doch äonenlang her ist, gefühlt jedenfalls. "One Hit (To The Body)" (Track 8) hat in diesem Kontext gehört auch eher Absackerqualitäten, bzw. Blue Moon Stimmung beim Hören. Leider liegen mir keine Lyrics vor. Schade, die hätten mich insgesamt echt interessiert. Sie einzeln mitzuschreiben/rauszuhören würde jedoch den Zeitrahmen sprengen. :/ Vielleicht ist die "Blue Moon Hörstimmung" von "One Hit (To The Body)" auch genau so von Hot Breath forciert/gewollt(?), denn "What To Do" (Track 9) bringt spürbar mehr frische Energie mit und macht Bock auf "noch mal von vorn". Muckemäßig ist man mittlerweile auf einer Art eingepegelten Level, was wunderbar (auch für den häuslich-heimischen Gebrauch) funktioniert. Die handwerkliche Spielweise der Instrumentalisten ist über jeden Zweifel erhaben und muss sich nicht mehr großartig beweisen, weshalb man es auch locker laufen lässt, um mit "Bad Feeling" (Track 10; Anspieltio IV) bereits im Albumfinale zu stehen und dabei mit Roxette(!) Tribute-Parts aufzuwarten und mit dem Stück selbst noch einmal echte Highlightmomente zu setzen. Genau diese hörbare Frische im Gesamtgeschehen ist es, die Hot Breath auf jeden Fall Wege ebnen und Türen öffnen wird. Insgesamt ein Album, das 'nen schönen Drive innehat. Da kann man gern mehr von vertragen. Solltet Ihr wirklich mal komplett checken!

V.Ö. 09.04. 21

 

7,95/10 Schafe Schüsse

(The Sign Records  2.021)

https://www.facebook.com/hotbreathgbg

https://hotbreathofficial.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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