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FRANZI KUSCHE "Frei nach Schnauze"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2018

Label: 

Genre(s): 

Wie es dem Zufall manchmal zufällt, entdeckte ich die Singer/Songwriterin aus Brühl zunächst über einen musikalischen Gastbeitrag und entdeckte wenig später ihre 2.015 erschiene Debüt-EP "about you - about me", die für ein Erstwerk schon recht gut ins Ohr ging. Zum damaligen Zeitpunkt hielt Franzi Kusche ihre Songs noch in englischer Sprache, was sie/sich mit "Frei nach Schnauze" nun hörbar ändert(e). Was bleibt, ist der stilistische Acoustic Pop Anstrich, wie man bereits beim Opener "Handtasche" (Track 1) feststellen kann. Wobei auch etwas Country/Folk Flair mitfliesst und Querverweise zu Johnny Cash's "Ring Of Fire" aufkommen. 

Deutlich ruhiger geht es bei "Manni & Rocko" (Track 2) zu, das teils in eine melancholische Stimmung eintauchen lässt, die u. a. auch dank der Trompete mehr Tiefe mitbekommt und einsam pur wirkt. Mir persönlich gefällt Franzi Kusche's Mucke deutlich besser, wenn es nicht zu ruhig zugeht, wie es z. B. bei "BCSB" (Track 3) der Fall ist. Die Themenauswahl jedenfalls ist in positivem eigensinnig auf weiter Flur. Von der Handtasche zur Buttercreme. Von Amy Macdonald, Foo Fighters und Pearl Jam Einflüssen merkt man nicht mehr allzu viel. Im Gegenteil, Franzi Kusche hat eine gehörige Portion Eigenflair (weiter-)entwickelt - "Die Hoffnung" (Track 4; Anspieltip I). Franzi Kusche passt meines Erachtens recht gut in die Runde von Singer/SongwriterInnen wie Lotte oder Sophie Hunger z. B.. Wenn auch kleine Jethro Tull Einflüsse (dank Querflöteneinsatz) mitschwingen, bleibt es am Ende im Acoustic Pop Genre zu Hause. 

"Du weißt" (Track 5; Anspieltip II) bringt erneut ruhigere Töne mit, die dank des Textes ergreifen und Gänsehaut ziehen. Der Verlust, um den es hierbei geht, durchzieht die gesamte Atmosphäre des Songs. Ähnlich ruhig geht es auch beim darauffolgenden "Geh doch" (Track 6) zu. Ein bisschen "Behind Blue Eyes"-Atmosphäre wächst mit dezentem Schwung in ein recht emotionales Stück hinein, inklusive Pixies "Where is My Mind" Reminiszenz-Unterschwelligkeitsparts. ;-) Besonders im letzteren Viertel des Songs zeigt sich Franzi Kusche dezent deutlich rockiger, was ihrem Sound wirklich gut zu Gehör steht. Dezent, simpel, aber effektiv catchy schafft es Franzi Kusche sich mit "Therapie" (Track 7; Anspieltip III) in Ohrwurmnähe zu spielen. 

Ihre Lieder wirken immer wieder ziemlich intim, wobei auch "Halt dich raus" (Track 8) keine Ausnahme macht. Echt mutig. Emotional allerdings teils keine leichte Kost. Ganz anders als bei "Recall" (Track 9), das sich thematisch rund um Castingshows dreht. Realitästaktueller geht es nun zu - "Das lassen" (Track 10; Anspieltip IV) und malt ein sehr authentisches Abbild, was zuweilen auch kleine humorvolle Spitzen anbietet. Etwas mehr Zwinkern quasi, bevor mit "England" (Track 11) das erste Full Length von Franzi Kusche auf ruhig-nostalgische Weise in Sentimentalitätsnähe kommt und poetisch schöne Bilder via Sätzen wie "Ich warf mit Sternen nach dir, keiner traf, nur der Mond warf zurück..." an die Wände wirft, die erneut ein wenig an Sophie Hunger erinnern. 

6,85/10 Schafe Schüsse

(Franzi Kusche 2.018)

http://www.franzikusche.de/

https://www.facebook.com/franzikusche/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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