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THE FEELGOOD McLOUDS "Life On A Ferris Wheel"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2020

Label: 

Genre(s): 

"Was man lange hört, das wird manchmal auch nicht leiser." so oder so ähnlich könnte man das bereits im Mai erschienene Album "Life On A Ferris Wheel" der The Feelgood McLouds umschreiben. Vermutlich haben die Saarländer, die bereits seit 2.015 Backpipes, sowie die Gitarrensaiten gemeinsam bespielen, mit dem Release-Datum den St. Patrick's Day im Visier gehabt, was ihnen, dank der musikalisch auf Irish Pub Rock gelagerten Mucke möglicherweise nur durch Corona versaut worden ist? Immerhin konnten The Feelgood McLouds bereits vor Corona so illustre-, wie auch bekannte Genrekapellen wie Flooging Molly, Los Fastidios, Fiddlers Green, The Porters, The Moorings u. e. m. supporten. Die Beinifo spricht von Celtic Punk. Ich war vorab echt gespannt, obschon der etwas exotisch anmutenden Beschreibung in der Info. 

"Spineless Mass" (Track 1) lässt es dann auch mit Banjo- und Dudelsackklängen zunächst einmal eher typisch Irish Folk Rock gemäß angehen. Vom Ersteindruck her ein guter Opener, der jedem Pub kurz vor der Sperrstunde noch mal Leben einhauchen kann. Auch "Foggy Days" (Track 2) verbleibt in Sichtweite traditionell angehauchter Irish Folk Pub Rock Kapellen wie z. B. Dropkick Murphys. Dank der guten Produktion klingt es insgesamt bislang auch eher etwas "verhalten" - von Pogo oder Punk kaum eine Spur, dafür aber mit Bewegungsfreude anderer Art im Gepäck. Ich für meinen Fall habe auf diese Art Mucke/Sound nicht allzu oft Bock, wenngleich ich das Feiergen echter Iren zu schätzen weiß. Immerhin kann man Funken von Spuren bzgl. Marilyn Manson zu Beginn von "Moonshiners" (Track 3), wie auch zwischendurch, ausmachen. Sänger Günther klingt immerhin Punk-affin und nach Whiskey. Etwas punkiger geht es erst bei "Mad O'Riley" (Track 4) zu bei dem stellenweise auch etwas mehr Frische aufkommt und sogar ein klein wenig Pipes And Pints Feeling aufkommt. Dennoch beschleicht mich im Hinterkopf bei jedem Hörgang immer wieder das Gefühl von zu strukturierter Gesamtproduktion. 

Erst mit dem Ausflug ins Ska Metier per "Lovers & Friends" (Track 5; Anspieltip I) können The Feelgood McLouds deutlich mehr Boden in meiner Muckewelt gutmachen. Ein rundes, eingängiges Stück mit federleichtem Singalong. Eines dieser typischen gute Laune-Stücke, die ab einem gewissen Pegel bei so ziemlich jeem/jeder funktionieren. Auch "Off The Rails" (Track 6) schafft es dank dessen die Aufmerksamkeit an sich zu binden. Hierbei geht es inhaltlich auf die Lebenswege zurück und erzählt eher als abzufeiern, hat dafür aber etwas für sich. Es braucht einige Durchläufe bis dieses Stück sich mehr und mehr festsetzt. 

Beim Titel "King For A Day" (Track 7) musste ich im Vorfeld spontan an Faith No More denken, die stilistisch aber in äonenweiter Ferne von diesem Stück entfernt liegen, abgesehen von der Titelgebung. Von den Arrangements her erscheint mir dieses Stück als eines der mit Abstand ausgereiftesten auf diesem Album, wenngleich das folgende-, deutlich temporeichere "Last Hurray" (Track 8) auch so einiges für sich hat. Insgesamt gesehen komme ich jedoch nicht ganz von der Tatsache los das Gefühl zu haben diese Art Mucke schon zu oft in ähnlicher Form, von anderen Bands gehört zu haben. Vielleicht liegt es u. a. auch daran, dass mein Herz, meine Seele zwar absolut Pro-Irish schlagen, ich mich aber muckemäßig einfach schlecht an all' diese Spaßbands mit dem "Gute-Laune-Ding" auf Knopfdruck gewöhnen kann. Dafür muss man offenbar gemacht sein?!

Fakt ist, dass The Feelgoods McLouds definitiv ihre Fans finden/haben werden, auch ohne mich fest im Sack zu haben. "Drink To All My Friends" (Track 9; Anspieltip II) lässt zumindest auch Singalong-Pub-Flair mitatmen. Somit kann man also schon mal temporär von Punk Rock Nähe sprechen, zumal man stellenweise schon mal spontan an "You Never Walk Alone" denkt. Leider ist meine persönliche Irish Pub Rock Erträglichkeitsgrenze bereits bei "Runaway" (Track 10) so ziemlich ausgereizt und erreicht. In meinen Ohren klingelt nur noch die Melodie nach und gibt inwendig nur noch "bla, bla, bla, bla..." (natürlich Flow der Melodie) mantrenartig von sich. Trotz der interessanten Thematik in Sachen Lyrics kommt mir der Text austauschbar vor, zumal bei dieser Art Mucke immer wieder die musikalischen Säulen zu stark im Mittelpunkt stehen. 

Ob "Behind Black Eyes" (Track 11) eine Art Pendant zu "Behind Blue Eyes" darstellen soll, weiß ich zwar nicht, liegt aber zunächst erst einmal nicht allzu fern. Jedoch sei gesagt, dass The Feelgood McLouds hier keine Ballade am Start haben, sondern ein weiteres der typischen Irish Pub Rock Stücke. Allerdings überraschenderweise in der Songmitte auch mal mit einem kleinen atmopspherischen Ausflug. Erst der Türschließer "In Our Pub" (Track 12) macht (diesmal tatsächlich doch noch mit balladesken Zügen) das Kneipenlicht nach beschwingten Abklang aus. Alles in allen hat dieses Album mir zwar 'ne Menge an Geduld abverlangt, ist jedoch (das muss man ehrlich sagen) handwerklich fest im Sattel des Irish Folk Pub Rock  Genres. Fans und Freunde solcher Klänge würden hier nicht nur mehr Punkte-, sondern auch mehr Biere vergeben. 

5,5/10 Schafe Schüsse

(Wolverine Records/Broken Silence 2.020)

https://www.thefeelgoodmclouds.de/

https://www.facebook.com/TheFeelgoodMcLouds/

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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