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EMPIRESFALL, Riot

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

08-2014

Label: 

Genre(s): 

Vor gut einem Jahr hörte ich zum ersten Mal damals noch ungeschliffene Klänge dieser Nordnacken. Im Juli diesen Jahres (2.014) durfte ich dann erste Stücke von der limitierten Promo CD dieser Hamburger Jungs hören. Bereits bei dem Audio-Appetizer im Vorjahr (2.013) konnte man deren Potential vernehmen, das guten Old School '80er Thrash Metal in den Backen hatte, woran ich mich noch bestens erinnere. Als ich dann im Juli 2.014 die ersten gemasterten, fertigen Stücke hörte, war klar, dass deren Album genaueren Hörgängen zugeführt werden musste. 

Zu den Grundfakten der Band: Gegründet hat man sich bereits 2.008, allerdings scheint das Line Up anfangs noch ein anderes gewesen zu sein?! (zumindest wenn man einem Bandfoto im Bandnet.de glauben darf?!) Bereits 2.012 begab man sich ins Tim Kornoeffel Studio um das Brett einzuschleifen, was 2.013 seine Finalisierung via Mastering im Fuck Off Studio fand. (by the way: was für ein geiler Name für ein Studio!) 

Zum Album. Schon allein den YouTube Clip zur Entstehung des gemalten Coverartworks muss man im Zuge dieser Debütscheibe gesehen haben, zumal es selten vorkommt, dass ein Coverzeichner, in diesem Fall Gordon Endt., so respektvoll gewürdigt wird. Hier schlägt der Geist des von Herzen geschmiedeten Undergrounds. Mit "Into The Core" (Track 1) bricht man den Tumult los und lässt erdigen Thrash Metal am Sound der End'80er/ '90er Anfänge hörbar (vorzugsweise laut) sprechen. Bei diesem 2:42 Minuten Opener bekommt man eine gute erste Idee davon, was hier gehen könnte. Soundmäßig sind lediglich die Gitarre(n) einen Minimaltick (auffällig) zu weit im Vordergrund, was leider etwas Druck kostet/ wegnimmt. Dennoch bekommt man mit wohin es soundmäßig geht - "Mind Revolution" (Track 2). Dass hier Exodus und auch Slayer-Schule mit eingeflossen sind, hört sicher jeder Metalhead raus, obwohl man auch leichte Megadeath Funken zu vernehmen meint, aber das darf und muss vielleicht sogar so sein?! Was aber ein megafetter Punkt auf dem Haben von Empiresfall ist, sind die Soli von Frontmann Franky, dessen Stimme konträr dazu stellenweise leider etwas zu angestrengt/ zu rausgepresst klingt, was just mein subjektiver Eindruck ist. Positiv betrachtet kann aber genau das auch dazu verhelfen aus der Masse an Bands in deren Hometown Hamburg (bzw. genau genommen Norderstedt) zu stechen?! Fakt ist jedenfalls, dass Mensch sich an fast alles gewöhnen kann. 

Mit "Eternal War" (Track 3; Anspieltip I) kommt der erste Neckbreaker zu Gehör, der nach mehreren Durchläufen hängenbleibt und live mit Sicherheit für Temperaturanstieg sorgen dürfte. Irgendwie hat man sich spätestens jetzt an den etwas trockenen Sound gewöhnt und kann die Mucke somit auch befreiter geniessen. So dass das "Demon Eye" (Track 4) seinen Blick weiten kann. Textlich gibt es bei Empiresfall klassische Kost, wie man sie in Jugendtagen geliebt hat, als diverse Science Fiction- und Horrorstreifen für nicht wenige Bands Inspirationsquelle für deren Songs waren, was auch bei "Bloodrain" (Track5) durchkommt. Mit etwas mehr Druck hinter dem Chorus "Violence - Chaos, Views of Terror, Violence - Chaos, Bloodrain from the Sky" könnte hier ein kleiner Undergroundklassiker heranwachsen. Vielleicht würde eine Zweitstimme schon das Zünglein an die (Gesamt-)Waage bringen?! Ein grosses Plus sind auf jeden Fall die "vielsaitigen" Einflüsse, die Empiresfall in ihren Songs rausbraten, so kann man bei "Laid To Waste" (Track 6) schon auch mal an Iron Maiden denken. Einflüsse kann wohl heutzutage kaum eine Band verleugnen, solange man nicht blind kopiert, was Empiresfall keineswegs tun, sondern sich mit "Riot" auf den langen Weg zur eigenen Soundentwicklung gemacht haben. Dass die Richtung, die Empiresfall eingeschlagen haben gar nicht so verkehrt ist, kann jede/ -r selbst beim Check hören. 

Erstmals im Midtempo über weitere Strecken kommt man am "Place Of Pain" (Track 7) an. "Place Of Pain" wäre übrigens der perfekte Name für ein Tattoostudio, aber das just als spontane Randnotiz dieses Albums. Vor allem beim ersten Hörgang wird man aus den Gedankenläufen gerissen, als Empiresfall bei "Psycho-Path" (Track 8; Anspieltip II) nach ruhigem Intro einen dreckigen Kickstart hinlegen, der einfach Laune macht und die Nackenmuskulatur wieder in Richtung Siedetemperatur bringt. "Psycho-Path" ist definitiv der schnellste Zünder des ersten Albumdurchlaufes gewesen. Vor allem die Überschallsoli im Mittelteil werden kometenschnell um die Ohren gepfiffen, dass man fast schon in Deckung gehen will. Überhaupt finde ich das gesamte Arrangement dieses Songs bislang am Ausgereiftesten, was das Potential dieser Jungs mit faktischer Argumentation am Besten auf den Punkt bringt. Bei wem hier die Ohren nicht spock-mäßig schlackern, der/ die muss taub sein.

Vielleicht liegt die Anordnung der Stücke aber auch einer bewussten Anordnung zugrunde, denn ab jetzt wird es deutlich handfester und noch um einige Lagen eingängiger. Auch der Sound erscheint mir mittlerweile wesentlich stimmiger - "Ashes Of Fate" (Track 9; Anspieltip III). Die letzten Tracks eines Albums bleiben oft hängen, zumindest, wenn man das Album komplett durchhört. Da darf es ruhig auch mal ungewöhnlich zugehen, indem der Albumtitelsong "Riot" (Track 10; Anspieltip IV) den Deckel zumacht. Ähnlicher Beginn, Slide und ab die Post - Steilgänger. Der Songtext passt gerade in diesen Tagen bestens in die Realität, wenn man die Proteste in den Strassen einiger Länder/ Städte dieser Welt offenen Auges/ Verstandes betrachtet. "Now it`s time for riot!" 

Alles in Allem ein Album, das einen etwas holprigen Start hatte, aber im Zuge einiger Durchläufe wächst und vor allem ab Albummitte seine potentiellen Trumpfkarten ausspielt. Ich bin schon jetzt gespannt wie diese Jungs live klingen?!

 

6,83/ 10 Schafe Schüsse

(Eigenproduktion 2.014)

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Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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