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EGOKILLS "Mellowhead"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2018

Label: 

Genre(s): 

2.011 gründeten sich die aus Tampere (Finnland) kommenden Hippie-Metaller Egokills. Schon allein der Bandname traf bei mir auf Gegenliebe/Grundsympathie, gerade mit Blick auf die Egomanenseuche, die immer mehr Menschen zu verbitterten egosüchtigen Monstern macht. Doch kann man diese pestartige Flut mit der "Love everyone. Enjoy & live everything."-Einstellung zum Ursprung des sinnvollen Daseins zurückführen? 

Diese Frage zu beantworten, fällt alles andere als leicht. Hilfreich ist die Tatsache, dass die Mucke das wohl beste Mittel ist, um Menschen überall auf diesem Planeten zu erreichen. Mensch bleiben, ohne sich zu sehr in die Maschinerie zu stürzen... das allein weiß eine Menge über das hier vorliegende-, bereits zweite Full Length Album von Egokills auszusagen, das mit "Nibiru" (Track 1) eröffnet wird. "Nibiru" ist offenbar ein Wort aus der Suaheli Sprache, was dem Wortstamm nach sogar aus dem Arabischen kommt und mit "Küste" oder "Grenze" übersetzt werden kann. Finnisch mutet diese Scheibe (mit Blick auf die Artworks) definitiv nicht an, auch musikalisch nicht, zumindest bei diesem Opener. Leichte SOAD Beigaben münden in fetten Groove-Walls, die unter der Oberfläche auch klassische Heavy Metal Einflüsse im Magen haben. Das durchzieht auch "Hollow Promises" (Track 2), nur mit dem Unterschied, dass die SOAD Einflüsse wie Nebel entschwinden und dafür stellenweise an die Jungs von Drone erinnern. Neben Frontröhre Janne Salo, empfiehlt sich das Gitarrengespann Viita-aho/Pekkonen, während Vilho Rajala mit sattem Druck in die Felle tritt und punched. 

Auch die Rock-Abteilung bekommt ihren Raum. "White Flags" (Track 3; Anspieltip I) bringt Monster Magnet Anleihen und gefühlvolle Atmo mit. Seltsam vertraut wirkt das Stück, schon beim ersten Durchlauf. Vor allem geht es ziemlich gut rein, mit jedem Durchlauf ein Stück mehr. Egokills wären nicht im Mandala-Zentrum der Hippiekultur, wenn es nicht auch in den Lyrics etwas spirituell zuginge. "Evolve" (Track 4; Anspieltip II) bedient genau diesen Kurs mit viel Gespür für Melodiebögen und satten Groove, der hier den Rahmen spannt. Selbst Blues Groove via Bassline bleibt nicht aus - "Dysfunctional" (Track 5). Könnerisch tatsächlich großes Kino, das hier auf die Notenblätter gemalt wurde. High Standard und in Breitbandformat. 

Bislang wagten Egokills noch nicht so richtig den Kickstart nach vorn, trotz dessen, dass es keineswegs langweilig wurde. Dennoch weiß erst "P.D.M." (* = Perpetual Destruction Machine;Track 6) mit mehr Feuer von hinten her den straighten Weg nach vorn zu gehen. Auch hier wieder messerscharfe Gitarrensoli-Arbeit, die wie in das Stück eingegossen scheint. Flüssiges-, verdammt heißes Metal(l). Damit versteht sich von selbst, dass die Metal Anteile auf diesem Album definitiv dominieren. Wer Hippiemucke erwartet hat, wird enttäuscht. 

Noch einen Zacken catchier kommt das Albumtitelstück "Mellowhead" (Track 7; Anspieltip III) und führt zum gefühlten Höhepunkt dieses Albums. Vielschichtig und mit megasexy Groove, wie ihn einst Guns 'N Roses im Bandleib hatten, gehen Egokills auf Ohrenfang, was ihnen mit diesem Stück/Album reichlich Beute einbringen dürfte. 

Warum ich gerade Guns 'N Roses ins Feld der Ähnlichkeiten führte, könnt Ihr z. B. beim Albumcloser "Karmageddon" (Track 8; Anspieltip IV) selbst erfahren. 

Mit knapp 39 Minuten Gesamtalbumspielzeit etwas kurz, dafür aber zu keinem Zeitpunkt langweilig und songweise auch regelrecht mitreißend. Ein ungeahnt starkes Album, das vor allem auch der Produktion eine Menge zu verdanken hat. 

8,0/10 Schafe Schüsse

(My Fate Music/recordJet/Soulfood 2.018)

http://egokills.net/

https://www.facebook.com/egokillsband/

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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