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TO DUST "Nightmare Cycles" [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2020

Label: 

Genre(s): 

Hier ist mal wieder eine schöne, saure Kelle im Rund des Finalgangs des Covid-19 geprägten Jahres. In extremen Zeiten sind manchmal die extremen Mucken genau das, was auf friedvolle Weise runterbringt und die riesige Ladung an Alltagslast zu Staub verwandelt. Da passt der Bandname der Clevland-er, Ohio-aner von To Dust wie Arsch auf Eimer und empfiehlt sich quasi selbstredend. 

Wenn man deren Facebook-Präszenz glauben darf, sind To Dust in bislang noch relativ unbekannt, zumal bislang erst eine EP im Jahr 2.016 erschien, 3 Jahre nach Gründung. Jene Debüt EP erschien übrigens als Split-Release mit Dirk Verbeuren's (Megadeth/Soilwork) und Shane Embury's (Napalm Death) Projekt Bent Sea. Beeinflussen lässt sich das Duo(!) von Grind, Hardcore, Death Metal, was dem Gesamtsound auch anzuhören ist. *Spoiler*

Nun legen To Dust mit der EP "Nightmare Cycles" nach, die vom Titel her mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von den extremen Auswirkungen der weltweiten Corona Pandemie mitgeprägt-/beeinflusst wurde. Sie selbst umschreiben es wie folgt: "Make no mistake, this is the soundtrack of a horror film the likes of which you cannot fathom. You are a character in this story, however the end has not yet been reached. Awaken to the terrors you live among. Educate yourself to the atrocities that unfold in front of you. Do not live in voluntary blindness. Force yourself into perpetual daydreams and you will live in an endless cycle of nightmares."

Und egal welche Band man auch hernimmt, die in diesem doch "speziellen" Jahr etwas Neues rausgebracht haben, sie alle wurden auf die- oder andere Weise von den Auswirkungen der Pandemie (inkl. aller politischen Strömungen) inspiriert, beeinflusst, ja vielleicht sogar geführt. 

Doch damit genug den Jahresrückblickleiden und auf direktem Wege zum Opener "Blind Ear, Deaf Eye" (Track 1), der mit einem Ministry-schtem Fear Factory/Napalm Death Grind/Death Gemisch mit hart gespannten Gitarren im Riffanschlag daherkommt und vom Sound her so ein klein wenig auch frühe Entombed streift. Selbst Funken von Morgoth höre ich raus, trotz sattem Bollwerkgeballer nach hinten raus. Für den Einstieg halten To Dust, was sie nicht mal versprochen haben. :) "Scales Of Avarice" (Track 2; Anspieltip I) setzt den Gore/Death-igen Ranze-Old School Sound fort und macht damit in Sachen Rezeptur absolut nichts falsch, im Gegenteil, denn selbst mit dem zwischengeschobenen Wechsel ins Uptempo und Sample-Einsatz (*aus Malcolm X's Rede vom 20. Mai 1.962 über Polizeibrutalität in L.A., CA) haben To Dust genau die Art Elemente eingewoben, die das Gesamtgeschehen clever aufpeppt und ordentlich die Ohren klingeln lässt. Auch "Fora" (Track 3) entfernt sich von diesem Kernsound nicht merklich weit, sondern prügelt noch etwas blast-iger drauflos, um den Boden amtlich plattzuwalzen, just um direkt 'nen Riff-Groove nachzuschicken. Echt fett, wenn man bedenkt, dass ich von diesem Duo jetzt nicht unbedenkt so amtliche Death Metal Kost erwartet hatte (hätte). Tief, tief drin im Kernholz schwingen immer auch Crust-ige Riff-Nägelsalven mit. Keines der bislang gehörten Stücke geht über die 3:00 Minutenmarke hinaus. Erst "Dystopian Gaze" (Track 4; Anspieltip II) knackt diese mit 3:10 Minuten. Auch hier regieren starke Napalm Death Einflüsse und blasten das Hirn nicht nur weg/durch-, sondern grillen es auf Microgröße zu einem kohleartigen Kleinklumpen, dessen kläglicher Überrest dann wie tote Masse zurückbleibt. Mir fehlen selten die Worte, aber diese Scheibe ist nicht nur ein Must Have für Brutal Death/Grind/Crust Fans, sondern wie To Dust es selbstredend umschreiben: "For fans of: Napalm Death, Nasum, Rotten Sound"

V.Ö.: 27.11.20

 

9,0/10 Schafe Schüsse

(Seeing Red Records 2.020)

https://www.facebook.com/todustgrind

https://todustgrind.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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