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THE DEVIL 'N' US "Still Devil's Music"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2019

Label: 

Genre(s): 

The Devil 'N' Us kennt man in Psychobillykreisen natürlich längst als eine Band musikalischer-, sich verdient-gemachter Könner rund um ex- Mad Sin-ner "Hellvis" (voc.) und Tex Morton (guit.; Kamikaze Queens/Domestozs), sowie der beiden Blue Rockin' "Joe Tedesco" und "Burnout Bruno" - mit anderen Worten hier rüttelt das Gestein mit Originalität vor. Was das Erstalbum "Devil's Music" mit coolem Rock 'N' Roll vorlegte, soll mit diesem Folgealbum, zumindest wenn man nach der Titelgebung geht, weiter zementierend untermauert werden. 

Live machen The Devil 'N' Us auf jeden Fall amtlich was her, dessen konnte ich mich selbst bereits versichern. Doch da auch jede Show vom Set-Futter lebt, war die Vorspannung natürlich hoch. Der Opener "Graveyard Of My Dreams" (Track 1) schickt direkt schön leicht eingängigen-, typisch-skills-gefüllten Psychobilly ins Rund bei dem der klare Sound besticht. Bereits beim folgenden "Burning Holes" (Track 2; Anspieltip I) gesellt sich etwas mehr Dreck unter die deadly Nails, die hier den pulsierenden Bass auf rauhe Saiten schickt und dabei den Teppich für Melodiebögen (gesanglich) und Gitarrensoli ausrollt. Stücke wie diese machen Bock und legen die Meßlatte (nicht nur für die Band selbst) ziemlich hoch. Stellenweise fühlt man sich auch an originale, größere Acts des Rock 'N' Roll Grounds erinnert. Fakt ist, dass The Devil 'N' Us stark an sich und ihren Stücken gearbeitet haben und auch mit "Wolfhowl" (Track 3) 'ne starke Nummer nachschieben. Ein typischer Rock 'N' Roller mit Psychobilly Trademarks im Innern, die von Mad Sin Erfahrungen profitieren. Mir persönlich gefällt es am Besten, wenn auch der Gesang von Hellvis dementsprechend zwischen Skills und Dirt die Balance findet, was sich besonders bei "The Shovel" (Track 4; Anspieltip II) einschärft. So stelle ich mir eine schöne Kneipennummer vor, Whiskey-beseelt und Trompeten-Funken gibt man sich auch in Blues-Rock-Flair. 

Klar bieten The Devils 'N' Us auch mal Ghostrider-Guitar Momente an, versteifen sich aber nicht darauf, sondern versuchen hörbar frischen Wind durch dieses Album ziehen zu lassen, was auf amtliche Weise gelingt - "Shake Some Dust" (Track 5), was sogar Irish Folk Rock im Untergepäck hat. Aber auch punkige Einflüsse kann der aufmerksame Zuhörer entdecken - "Dragged Down To Hell" (Track 6; Anspieltip III). Der Flow, der sich entfaltet ist catchy und mega hot zugleich, fernab von trashy Shit. Stücke wie diese machen Bock und haben das Zeug all' die bis zum Erbrechen rotationsausgesaugten Pseudorockhitnummern in die Schranken zu verweisen, die täglich bei Star FM/Radio Fritz per zu gleichbleibender Playlist ausgeleihert werden. Catchy Ohrenfänger mit cleveren Instrumentierungen und Arrangements "Get Off The Road" (Track 7; Anspieltip IV) inklusive.

Shakin' Drive trifft auf pure Rock 'N' Roll Ursprungsflüsse, ohne zu heavy auf dem Asphalt zu liegen - "My Little Sister" (Track 8; Anspieltip V). Auch hier kommt wieder schön rauher Fahrtwind auf, der diesem Album 'ne angenehme Spur Rotzigkeit zuverleiht. Man kann sich also locker zurücklehnen und dieses Album genießen, auch wenn da mal ein Stück wie "Man In The Shadow" (Track 9) kometenartig vorbeizischt. Spätestens "Sell Your Shit" (Track 10) holt Ursprungs-Traditionals wieder mehr hervor und besticht mit dem Gemisch aus Basic(k)s und modernem Sound. Spätestens das Irvin Berlin Cover "Puttin' On The Ritz" (Track 11; Anspieltip VI; original 1.929 erstmals veröffentlicht) dürfte auch den/die letzten Neuhörer/-in überzeugen. Warum ist eigentlich keine andere Band in den letzten Jahren darauf gekommen genau dieses Stück Musikgeschichte zu covern??? Somit ist The Devil 'N' Us ein cleverer Geniestreich gelungen, zumal dieses Cover nicht lieblos daherkommt, sondern eine eigene Duftmarke mitbringt. Obendrauf kredenzen The Devil 'N' Us 'ne saufette Anti-Partyhymne, die so anti ist, dass sie schon wieder eine eigene Party zu entfachen imstande ist - "This Party Sucks" (Track 12; Anspieltip VII). 

Dieses Album rockt die Synapsen dermaßen weich und hat sich die vollen Punkte auf vielen Ebenen verdient erarbeitet. Hut ab, saugeiles Album!

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/10 Schafe Schüsse

(Wolverine Records/Broken Silence  2.019)

https://www.facebook.com/TheDevilnUs/

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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