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BRUTAL KRAUT "Brutal Kraut"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2018

Label: 

Genre(s): 

Die Erstberührung mit Oranienbu(e)rgern Brutal Kraut, die sich 2.012 gegründet haben, hatte ich in Form einer Band 2.017 erschienen Compilation, die mit ihrer Vorab-Single "Layers Of Mind" (*vom hier vorliegenden Album) und mit ihrem modern-melodisch angereichteren '90 Jahre zugewandten Sound vorab schon einmal für ein gewisses Interesse sorgen konnten. Somit ist der Sinn und Zweck von Compilations auch anno 2.018 noch immer derselbe (mit Recht!), der es einst auch war. Schön, wenn traditionelle Zweckmäßigkeiten (im Sinne der Promotion) eben auch was bei rumbringen. 

Die knapp 2 Jahre, die ich nicht gerade up to date war, was die Berliner (inkl. Umland) Szene in Sachen Metal angeht, dürften u. a. ein Grund mit dafür sein, dass mir Brutal Kraut, trotz diverser Veröffentlichungen im Vorfeld dieses ersten Full Lengths bis zu besagter Compilation so gar kein Begriff waren. Just dem Klischeebegriff nach, den man so manchem hierzulande von amerikanischer Seite nachsagt, kam mir vertraut vor. ;-) 

Sofern ich keine Info übersehen habe, ist die "3 Pieces" EP (*2.016), die ihr übrigens auch bei der Brutal Kraut Bandcamp Site komplett einhören könnt, die Vorhut dieses Albums. Produziert wurde diese-, wie auch das hier vorliegende Album, im Pivo Studio unter Ulf Scheel (u. a. Drummer bei Tortute Pit).

Besagter Compilationtrack "Layers Of Mind" (Track 1) macht hier auch den Opener ins volllange Rund und besticht mit Black Metal Einfärbung, dank der Vocals von Rouven Constantin. Irgendwie erscheint mir der Sound auf diesem Album hommogen-/stimmiger, der tatsächlich mit viel Feingespür ausbalanciert wurde und selbst einen Alternative Acoustic/Prog(?) Part mitten im Stück zum Hinhörer macht. So manche heute gestanden-etablierte Metal Combo hat einst ähnlich starkes Entwicklungspotential gezeigt. Vielleicht ist das aber nur so eine Ahnung...? Wenngleich mich "Layers Of Mind" stellenweise an "Wretched Creature" von deren "3 Pieces" EP erinnert, macht "Release" (Track 2; Anspieltip I) diesen Eindruck/Gedanken schnell wieder vergessen. Brutal Kraut fahren hier etwas mehr Death Metal Einflüsse auf, die ein wenig an groovig-walzende Unleashed Parts erinnern. Eine Art kleines Arrangementmuster fällt kurz auf, als erneut ein eher ruhigerer Part (mit Hang in Richtung Acoustic) aufkommt. Diesem folgen typische Black Metal Blast Parts. Der Pool an Stileinschüben ist so breit wie weit, was Brutal Kraut scheinbar auch so sehen und bereits zu Beginn des folgenden "Manic" (Track 3; Anspieltip II) mit starken Riffs auffahren, die zwar sonst eher von Metalcore/Crossover Bands gezockt werden, in dieser teils Metallica affinen Thrash Auslage aber echt stark kommen, genauso wie die abgefahren Jazz (leicht Prog-igen) beeinflussten Gitarrenfrickel-Spielchen. Saustark! 

Noch einmal just für's Protokoll, auch stimmlich bewegen Brutal Kraut den Spielball vom Black Metal Kern über Death Metal bis hin zu Clean Vocals Passagen. Und obendrauf setzen sie jede Menge musikalisches Spielfutter mit viel Entwicklungsspielraum. Da darf es auch mal Speed-ig wie beim Überschall-Thrasher Blindflug durch "Breaker" (Track 4) zugehen, der im Liveset mit Sicherheit nicht fehlen darf. Für eine quasi "Underground Band" klingen Brutal Kraut echt stark und erinnern mich nicht selten an die ganz jungen Amon Amarth, wenn auch ohne das heutzutage leider "angesagte" Wikinger Gedöns. ;-) Teils zersägende Aggressive Parts lassen hier ein Stahlbad vom Stapel, das als amtlich beschrieben werden darf - "Face To Face" (Track 5; Anspieltip III). Das Ganze gipfelt sogar in fast schon atmosphärischen Epic Läufen auf Songmitte bzw. im letzten Songviertel. Da hat jemend seine Hausaufgaben gewissenhaft erledigt. Dass dabei auch mal Einfluss-Querverweise mit rumkommen, dürfte quasi "normal" sein und liegt in der Natur der Sache. Wenn mich nicht alles täuscht, dürfte der Einstiegslauf Iron Maiden mit auf den Saiten haben? -"Facades" (Track 6)- Was gar nicht weiter schlimm ist. 

Vom ersten Ton an interessant kommt "Criminal" (Track 7; Anspieltip IV) mit einer Spiellänge von 7:39 Minuten als längstes Stück dieses Albums um die Ecke. Stimmig riffiges Slayer Midtempo trifft auf besagte Unleashed/Death Metal Einfärbung. Auf Höhe der Songmitte in etwa wird es noch einmal abwechslungsreicher. Man jongliert mit diversen Stärken und spielt diese clever eingestrickt aus. Besonders die erneut atmosphärischen Läufe gegen Songende machen Bock auf mehr. Wem das Stück "Legends Never Die" (Track 8; Anspieltip V) gilt, darf jede/-r selbst rausfinden/interpretieren. Es geht sogar catchy Heavy metal-lisch zu. Ob es sich um einen Coversong des 2.017 erschienen, gleichnamigen League Of Legends (Sound)Tracks handelt, kann ich nicht genau sagen, da mir die Songtexte dieses Albums nicht vorliegen. Auf jeden Fall ein verdammt eingängiges Stück, das auch manche/-n DJ/DJane interessieren müsste. 

Wer für ein ausgewogenes Melodic Death-/Black Metal Dinner zu haben ist, der/die sollte dieses Album unbedingt mal checken!

7,85/10 Schafe Schüsse

(Brutal Kraut 2.018)

https://www.facebook.com/BrutalKraut/

https://brutalkraut.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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