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BLISTERHEAD "The Stormy Sea"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2021

Label: 

Genre(s): 

Von den offenbar seit 2.001-, also auch schon seit 20 Jahren aktiven Schweden von Blisterhead hört und liest man in diesen Tage, dank deren erst fünften Fulll Length Releases "The Stormy Sea" per Headline-Stolpersteine so einiges. Mit anderen Worten, man nimmt Blisterhead wahr und schämt sich anfangs fast ein wenig diese Jungs noch nicht gehört/wahrgenommen zu haben, geschweige denn sie zu kennen, trotz einer Split Veröffentlichung im Jahr 2.004 mit den kultigen Voice Of A Generation. Das alles soll-, muss- und wird sich nun mit dem gerade erst erschienenen Album "The Stormy Sea" ändern. Die Beiinfo empfiehlt diese Scheibe an Fans von Rancid, U.S. Bombs und Social Distortion, wenn der Sound auch nur halbwegs in diesem Gemisch fuhrwerkt oder wenigstens damit flirtet, kann diese Scheibe eigentlich nur gut sein. ;-)

Und was mit "Bad Moon" (Track 1) im Kickstart via Boxen in die Bude brettert, kann man soundmäßig durchaus mit schönen Staub aufwirbelndem Punk Rock umschreiben, der rein vom Sound her tatsächlich in die Rancid/NOFX Nähe kommt, allerdings dank "Monsters" (Track 2) auch leicht an die Dropkick Murphys Fraktion erinnert. Ob das just am stark britisch akzentlastischen Sänger liegt, könnt Ihr selbst entscheiden. "Skeleton" (Track 3; Anspieltip I) schickt sich sogar mit Acoustic Begleitung (inkl. Gesang) Einleitung an eine ganz andere Richtung einzuschlagen, bevor eine schöne Pogo-Punknummer losbricht und als erstes Highlight auf dieser Scheibe, inkl. Singalongparts, den Arsch in Bewegung bringt und Vorfreude auf eventuelle Konzerte macht. Da scheint es fast etwas überaschend, dass "Devastation Army" (Track 4) teilweise auch amerikanischen Punk Rock Einfluss innehat. Man denkt zuerst spontan an Green Day, was zwar trotz des deutlich rauheren Choruscharmes im eher melodisch Eingängigen bleibt, aber dennoch zu punkten weiß. 

Von Amerika geht es per "Working In The City" (Track 5; Anspieltip I) stilistisch zu schönem Old School England Punk zurück. Dank des schnieken Basslaufs entwickelt sich das Stück zu einem echten Hinhörer, dem ein ziemlich anfixend-eingängiger Drive innewohnt. Der Aufwärtssog nimmt mit und wird zum Highlight. Da hat es das Albumtitelstück "The Stormy Sea" (Track 6) in direkter Folge etwas schwerer daran anzuknüpfen, schlägt sich jedoch wacker und findet sich stilistisch tendenziell erneut eher in der Nähe zum Irish Folk Punk Rock ein. Da wundern die "Wohooo" Elemente zu Beginn von "Haymarket Riot" (Track 7; Anspieltip II) nicht mehr wirklich, kommen aber Gott sei Punk zunächst nicht ganz so oft vor wie mancher deutsch Punk Band. Insgesamt entwickelt sich "Haymarket Riot" sogar (trotz "Wohooos") zu einem Stück, das sich sogar für Partys empfiehlt. Das, worauf ich beim Erstdurchlauf gewartet und gehofft hatte, kommt erst spät mit "Demon's Claw" (Track 8) zumindest teilweise zum Zuge - deutliches Uptempo und leicht verdaulicher Schrammel-Punk-Rock, dem (zu meinem persönlichen Leidwesen) erneut (mehr) "Wohoooo" Passagen unterkommen. Immerhin kann man die Schrammelgitarrenpassagen genießen. 

Ähnlich nice geht "Bloody Knuckles" (Track 9) ins heimische Rund und lässt die höheren Chorgesangsanteile auffallen. Elementär kamen die ja oft im Old School Oi Punk vor, wovon Blisterhead auch profitieren. Die Gesamtauslage ist allerdings eher modern angehaucht. Da sticht das anfangs leicht schleppend anlaufende "Balaclava Boys!" (Track 10) schon eher hervor, zumal man zwischen melodisch eingängiger Leichtkost und schlepp-schlappen Tau pendelt. Ähnlich wie "Demon's Claw" macht auch "Kamikaze Run" (Track 11) stellenweise Hoffnung, dass Blisterhead mal mehr abgehen, anstatt in Richtung austauschbaren College Punk Rocks abzudriften, wovon es einige Beispiele auf diesem Album gibt. Es sind meist die starken Ansätze, die davor bewahren austauschbar zu sein. An diesem Gesamteindruck ändert leider auch der Albumschließer "Pass The Guns" (Track 12; Anspieltip III) nicht mehr viel, wenngleich das eines der stärkeren Stücke des Albums ist. Gerade in Zeiten vieler Crust Punk Bands, die ordentlich Gift und Galle durch die Boxen rotzen und man den Hunger im Magen quasi mitknurren hört, haben es Alben wie diese, eher bei Neueinsteigern leicht, die finanziell besser gestellt den Durchschnitts-Neuzeit-Instant-Punk-Rocker herzugeben imstande sind und sich mindestens mit einem Ramones Shirt und/oder ein paar Alben von Blink 182 oder den Toten Hosen begnügen, sonst aber unter der Oberfläche eher die Fragezeichen (bestenfalls Pogo) tanzen. 

V.Ö. 27.05. 21

 

6,0/10 Schafe Schüsse

(Laketown Records 2.021)

https://www.facebook.com/Blisterhead/

https://open.spotify.com/artist/4309OEqlyNDdfiNKnIbyew?fbclid=IwAR00j2FG...

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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