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ASH RETURN "The Sharp Blade Of Integrity"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2020

Label: 

Genre(s): 

Kaum sind die letzten Töne der Hardcore Underground Kult'ler von Miozän (*1.991-2.001/2.016-2.018) verklungen, entschloss sich das fast kopmplette LineUp einen Fronter für einen Neustart unter anderem Bandnamen zu suchen. Diese Suche ließ die Nordish Ge-nature-ten eine für das Hardcore Genre ziemlich abgefahrene Wahl treffen, indem man mit Johnny den Fronter der True Metalband Gloryful adoptierte. Schon allein diese Risikofreude neuen Wind zu säen,  sorgte bei mir im Vorfeld direkt für Interesse. Wer will schon den x-sten Fronter hören, der die Hardcore Icons der '80er und '90er zu kopieren versucht?! Natürlicherweise lag die Frage offen und laut im Raum, ob Ash Return dann lupenreinen Hardcore zocken würden? Und wenn ja, würden Ash Return dann wie Miozän mit neuem Fronter klingen? Diese- und andere Fragen beantworteten sich via mehrerer Durchläufe wie von selbst. Doch zuerst einmal eröffnete der Instrumentaleinstieg des Openers "One" (Track 1) fast schon epische Züge, die von dynamischen Drumming unterfüttert ein Punk Rock/Hardcore Gemisch rausschicken und gesanglich zunächst typische Shouts & Gangshouts mitbringen, die selbstredend das archaische Coverartwork des Erzengels St. Michael in die Lyrics einbinden. Vermutlich ist es diesem auch zu verdanken, dass Ash Return ihre Mucke als "Swordcore" umschreiben. Tatsächlich läuft der Sound mindestens so handfest wie der Griff eines Schwertes und mit selbigem Schwung ins Rund - "Drown In Tears" (Track 2). 

Etwas Metal-lastiger wird es erstmals bei "Delete" (Track 3). Hier geht es kraftvoll (Drumming und Vocals) bis "gemütlich" zu. Inhaltlich geht es hier um ein eher typisches Grundthema hardcore-iger Grounds. Die zwischendrin eingemengten klassischen Heavy Metal Elemente sind es, die untypisch und doch nahtlos eingegossen in einem Atemzug wirken. Da passt "Time Is The Enemy" (Track 4; Anspieltip I) recht gut ran, das mich an einige Berührungen mit diversen True-/Power Metalbands der '90er Jahre Ära erinnert(e). Dass hier aber auch Punk Rock mitfährt, nebst Iron Maiden Querverweisen und den abwechslungsreichen Skills von Ash Return Fronter Johnny, sei natürlich nicht unerwähnt gelassen. Beeindruckend fresh. 

Selbst dreckigere Parts wie bei "Onwards" (Track 5) sind hier mit im Reisegepäck, die kleine Sheer Terror Funken aufblitzen lassen, diese aber clever mit höherem Heavy-Rock-Gemisch überziehen. Die Frage, die sich damit bereits selbsttönend beantwortet, ist die, ob Ash Return eine Art Miozän Aufguß sind? Klares: NEIN! Denn das, was diese Jungs hier vom Stapel verteilen, ist nicht nur in zeitgemäß kompaktem Sound verpackt, für den übrigens Dan Swanö (*u. a.: Edge Of Sanity, Pan.Thy.Monium, Katatonia, Hypocrisy, Heaven Shall Burn u. v. m.) mit verantwortlich ist, sondern sucht auf weiter Flur Vergleiche zu anderen Bands. Sicher, die typischen Gangshouts, Shouts und Gesänge als jeweiliges Einzelelement im Gefüge ist gewiss nichts Neues, da es aber nun einmal die Mischung macht, kann ich bzgl. Ash Return tatsächlich von "erfrischend" sprechen. 

Mein persönliches Ersthighlight findet sich in "Mouth Of Blight" (Track 6; Anspieltip II), das dermaßen kickstartend mit Melodic Power aufwartet, nebst spit-igen Shouts und knackiger Dynamik, dass die Ohren bereits beim Erstdurchlauf direkt auf Vollempfang waren. Thematisch verbleiben Ash Return zwar weitesgehend bei zeitgemäß typischen HC/Punk Rock Themen (wobei auch diverse Metalbands sich durchaus auch dieser Topic-Hooks annehmen/bedienen), die mit Schlagwörtern wie "Wahrheit, Weitermachen und Selbstbestimmung" grob umrissen sind. Ash Return verarbeiten diese allerdings auf sehr interessante, eigene Weise - "F. T. W." (Track 7; Anspieltip III). Das kann dann auch mal nach einer Kreuzung aus Punk Rock und Power/Heavy Metal klingen, was schon auf hohem Abfahrtslevel rangiert. Hier wird mit dem Herzen gebrannt, so viel steht fest - "Burning Heart" (Track 8). Wenn das dann auch mal etwas mehr in Richtung der Metalheads zu fahren scheint, darf das auch in Ordnung gehen, denn Grenzen sind dazu da, um überwunden zu werden. Kann man definitiv machen! 

Umso fetter, dass auch stärker HC ausgelegte Stücke wie "Nothing Left To Lose" (Track 9) ihren Raum bekommen. Gerade dann, wenn man glaubt einen stil-reines Stück zu hören, schieben Ash Return mal eben andere Stilelemente ein, die ganz sicher nicht aus der künstlichen Hüfte geschossen wurden. ;-) Teilweise hätte ich mir zwar etwas mehr Groove-Walzen-Ansatz wie bei "Don't Fear Flame" (Track 10; Anspieltip IV) im Gesamtgeschehen auf Albumlänge gewünscht, zumal sich diese bestens im Ash Return Sound machen, aber vielleicht habe ich zuletzt auch zu oft Anticops Platten im heimischen Rund routieren lassen? An einer bestimmten Stelle bei "Don't Fear The Flame" lässt übrigens "Martyr" von Fear Factory unterbewusst grüßen. :) Der Schließer "Rest In Peace" (Track 11; Anspieltip V) macht dieses Album noch einmal mit Uptempo Punk Rock runder und lässt nach 37:03 Minuten Volldistanz das Lächeln dominieren. Schönes Album, das sich seinen Platz im CD Regal oder der Vinylsammlung definitiv verdient hat. 

8,85/10 Schafe Schüsse

(Swell Creek Records/Dedication Records 2.020)

http://www.ashreturn.com/?fbclid=IwAR1QQoiNmDihnt0yeUDyWWcZp4TDA6kHKhc-q...

https://www.facebook.com/ashreturnhc/

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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