21.10. 17 SPACEFEST @ Bi Nuu, Berlin
mit: Space Chaser, Stallion, Insanity Alert, Fabulos Desaster, Street Hawk
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Es ist schon etwas her, dass ich mal auf 'nem gepflegten Metalkonzi war, wo stilecht Thrashing Mad 'n' Punk die Saiten so richtig auf hinten gezogen wurden, was lag also näher sich nach all' den Um-/Seitenwegen im eigenen Leben mal das Space Chaser eigeninitiierte "SpaceFest" zu besuchen, das übrigens bereits im dritten Jahr begangen wurde und nicht zuletzt auch den verdienten Aufstieg (seitens des Space Chaser Raumschiffs) in den interstellaren Raum untermauert. Immerhin haben Space Chaser es im Laufe der Jahre geschafft sämtliche, bespielbare Flecken Erde abzuackern und auch in Sachen Veröffentlichungen immer wieder noch 'ne Schippe an Qualität draufzupacken. Die Berliner Skate Metal Punks, ganz im Geiste von ganz alten alten Metallica, Exodus, mit etwas Suicidal Tendencies Spucke im Leim, der die Nähte zusammenhält, nebst aller Nieten. Klar könnte ich nun noch 'ne Menge anderer Bands mit einbringen/aufzählen, da ich das aber dementsprechend in der jeweiligen CD Review zum jeweiligen Release bereits getan habe, soll es hier eher um die Gesamtatmo und den Abend selbst gehen - demnach alles wie gewohnt auf den B-Road Miles.
Irgendwie bin ich mittlerweile etwas trödeliger geworden und kam erst gegen 20:00/20:30 Uhr im Bi Nuu an, wo es (lt. FB Veranstaltungsangaben) bereits seit 18:30 Uhr über die Startlinie ging, um mit den fortlaufendem Stundenschwund in Richtung Siedetemperatur voranzukommen. Die letzten Töne von Fabulous Desaster verklangen im Konzertraum gerade, während ich mir erst mal ein Bier gönnte, schon mal die Merch Stände flüchtig überflog und nach Bekannten und Freunden des Hauses Ausschau hielt. Im Zuge dieser Kurzwege, lief mir auch Leo (*git., Space Chaser) über den Weg, den ich noch von seiner Band vor Space Chaser kenne, von Tracer. Tracer waren damals die Band der Old School Thrash Metal Stunde innerhalb Berlins und hätten vielleicht sogar den Platz von Space Chaser eingenommen, wenn die Band nicht ins Off/Seitenaus gegangen wäre. Irgendwann hab' ich mal beiläufig aufgeschnappt, dass es Tracer auch wieder gäbe, allerdings habe ich bislang noch keinen neuen Song vernommen. Egal, ist ja im Zuge dieses Abends auch eher ein Randnotizgedanke. Jedenfalls war's echt schön den Jung mal wieder gesehen zu haben. Rein optisch hat Leo sich nicht unbedingt gravierend verändert.
Kaum hat man einen getroffen, kommen auch andere vertraute Gesichter hinzu, in dem Fall war es das Team vom Iron Pages Verlag, sowie good old "Duck" (*quasi "hellblaue Rand-Möwe"; Insider!) von Iron Shield Records. Ja, Berlin ist an manchen Abenden noch immer ein Dorf. Es gibt Dinge, die sich Gott sei Punk nicht ändern, trotz des krassen Umbruchs in Sachen gesamtstädtischen Flair und den immer öfter schwindenen Clubs im Zuge der Mieterhöhungen/Lärmbeschwerden bzw. den Umbenennungen solcher. Einige unter Euch werden das Bi Nuu in Kreuzberg (*unweit vom "Musiken & Frieden"; ehem. Magnet) noch als Kato kennen, das früher allerdings eher in Gothic Kreisen eine der Topadressen war.
Nachdem diese erste Gesprächsrunde durch war, begannen Stallion ihr Set. (Möglicherweise haut mein Erinnerungsvermögen dank des Schlafdefizites auch die chronologische Abfolge der Bands durcheinander?) Noch ehe ich im proppenvollem Konzertsaal am Rand meinen Platz gefunden hatte, meinte ein netter Asiate zu mir "I love your shirt!". Selten, dass man solch' nette Sätze auf 'nem Metalkonzert hört. Mit dem D.R.I. Shirt, das das Kultalbum "Thrash Zone" optisch in postgelb abfeiert, konnte man mich auch nur schwer übersehen. (was jedoch nicht meine Motivation war das Teil mal wieder anzuziehen) Stilistisch passte D.R.I. meines Erachtens hervorragend zu Space Chaser. ;-)
Was Stallion boten, erinnerte mich stimmlich stark an Helloween in ihrer Zweitbesetzung als Michael Kiske der Band stimmlich zu Weltruhm verhalf, was er ja mittlerweile endlich wieder aktiv tut. Stallion selbst meine ich schon einmal beim "Headbanger's Open Air" gesehen/gehört zu haben(?), bin mir dessen allerdings nicht 100%ig sicher. Vom Stageacting her war das jedenfalls eine runde, professionelle Sache von Stallion, wenngleich vor allem die Gitarristen schwere Judas Priest Style-Flanke boten, während mich Oberlippenbartträger und Sänger "Pauly" optisch eher an Steel Panther erinnerte. Auch das gehört eben zur Eigenpräsentation dazu. ;-)
Nach kurzer Umbaupause und weiteren Smalltalks kam die Entdeckung des Abends, wenn nicht sogar eine der Neuentdeckungen des Jahres 2.017 aus meiner subjektiven Sicht - die Österreicher von Insanity Alert. Deren Soundmische aus D.R.I. Thrash, mächtigen Suicidal Tendencies Einflussanteilen und schönen Old School Hardcore Sound im Cro-Mags Style hat mich direkt wegverhaftet, mitgenommen und mich auch innerlich nicht mehr der Stille zufallen lassen, ganz im Gegenteil deren hammergeiler Sound meißelte mir ein Seliggrinsen ins Gesicht, dass es vllt. so gewirkt haben mag, dass ich so stoned wie dieser bekiffte Scary Movie Maskentyp (der den Mörder aus dem "Scream" Film einer Persiflage unterzog) sei. Es hätte nur gefehlt, dass ich ein freudig-lautes "Whaaaaaaazzzzuuuuuuppp?!" in den Raum geschmettert hätte. Der endgeile Sound und der Cro-Mags Soundgroove, den Insanity Alert da von der Bühne gefahren haben, hätte eigentlich Stagediving und Circle Pit losbrechen lassen müssen, aber vermutlich waren nicht wenige genauso positiv von Staunen und Freude überrollt worden wie ich selbst?! Da die Space Chaser Jungs leider ihre Baseballshirts nicht dabei hatten, gab ich Insanity Alert den Vorzug bzgl. Support via Shirtkauf. (Das Space Chaser Baseballshirt bleibt allerdings auf meiner "To Buy" Liste, sofern es denn eine Neuauflage gibt?!)
Zugegeben Space Chaser sind definitiv berechtige Headliner und local Heroes dazu, aber diesen verdammt starken Atmofaden weiterzuspinnen, hätte jede Band vor eine echte Challenge gestellt, so auch für für die SP Besatzung, die ihr Raumschiff aber deutlich bühnenerfahrener (mittlerweile) abheben ließen und die unausgesprochene Challenge, die im Raum stand, tatsächlich auf Augenhöhe bestritten bzw. dank ihres enorm gestiegenen Bekanntheitsgrades natürlich das Kartenhaus ordentlich durchmischten. Frontalien Siegi jedenfalls brachte stimmlich so ziemlich alles, was seine Stimmbänder hergaben. Ich hätte gerade bei Space Chaser ehrlich gesagt erwartet, dass der Partykater ihnen vom Vortag in Hamburg ordentlich was abfauchen würde, aber mitnichten. Aufschlag, Satz und Siegi. Der wurde vor vor allem von Axtmann Leo und Drummer Matthias auf dem verdammt fetten Sound zum gefühlten Abheben gebracht. Schön auch, dass die Chasers sich nicht lumpen ließen und auch noch Zugaben draufpackten.
Ich schätze an dem Abend ist jede/-r SpaceFest-Feiernde entweder megahappy nach Hause oder in der berühmten Berliner Nacht abgetaucht. Entweder bei der offiziellen SpaceFest Aftershowparty im nahen Lido oder irgendwo in einem der Gott sei Punk "noch" auswahlreichen Bars, Kneipen oder Clubs. Ich selbst bin dann noch rüber ins Cortina Bob, wo Hass und Zerfall parallel gespielt haben, um wenigstens den Blauen Möwen und den Jungs von Zerfall noch "Tach!" bzw. "Nachti!" zu sagen.
Beim SpaceFest 4 in "365 Tagen" (O-Ton Siegi) jedenfalls können Space Chaser und ihre Gast-Bands definitiv wieder mit mir rechnen. Das war fett! Chapeau!
Danny B.
Foto by: DBH ©
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