Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

AUTOVIOLET, Autoviolet

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2013

Label: 

Genre(s): 

Das Bandtrio Autoviolet tauchte in diesen Frühlings-herbstfühligen Tagen anno 2.013 an meinem Horizont auf und brach mit jedem weiteren Durchlauf einige gedankliche Lanzen (Schranken) in Sachen Alternative Pop Rock. Es muss nicht immer zwingend auf Castingshowgedöns hinauslaufen, nein - manchmal haben die Macher, allem voran die blonde Ausnahmefrontfrau Amy Arsenault auch eine regelrecht dramatische Geschichte in ihrem Rücken und somit etwas zu erählen. Immer parallel mit ihrem Weg verbunden (neben allen Tragödien ihres Lebens) war die Musik und diese in verschiedensten Stilen, so dass die Kanadierin zu einer ziemlich komplexen, vielschichtigen Musikerin mit vielen unterschiedlichen Erfahrungen wurde. Und um Euch an dieser Stelle die volle Breitseite der wirklich interessanten Biografie von Amy Arsenault zu ersparen, möchte ich direkt zu diesem Album kommen, in dem jede Menge Meilensteine ihres Weges zu finden sind.

Rein vom Titel her wirkt der Opener "No Tomorrow" (Track 1) ziemlich düster inmitten der teilweise in Metalcore (Ben Moody Trubte-gereicht-) gefischten Gitarrenriffs und stellenweise erinnert die Stimmfarbe ein wenig an die Vornamensvetterin Amy Lee (Evanescence), doch auf Gesamtlänge gleicht die manchmal kühl wirkende Frontfrau das locker mit eigener Stimmmarke aus. Man muss kein Hellseher sein, dass nach soviel Input an Schicksalshärte einiges an Emotionen mitschwingt, wie sich auch beim folgenden "Falling" (Track 2) zeigt. Zwar wirken die z.T. eingestreuten tekkonoiden Keyparts ein wenig strange, stören den Song selbst aber positiver Weise nicht wirklich, so dass sich das Flair frei entfalten kann. Den ersten Hinhörer bringen Autoviolet mit "Nevermore" (Track 3; Anspieltip I) zu Gehör. Alternative Bombast Pop Rock mit Singlequalitäten, bei dem die Radioantennen einiger Sender, die open mind genug sind, auf Rotation umgepolt werden dürften?! Butterweicher Ohrenfänger. Mit ähnlicher Fangqualität kriecht die Pop Ballade "Pearl" (Track 4; Anspieltip II) emotional zaghaft beginnend unter die Haut und entfaltet eine catchy Eigendynamik, die den Zünder voll im Anschlag hat. Man fühlt sich ein klein wenig an Garbage erinnert. Sexy catchy geht es auch bei dem ebenfalls radiotauglichen "All For Nothing" (Track 5; Anspieltip III) weiter, das mit netten Electro-Spielereien angereichert flüssig und temporeich in Richtung Clubtanzfläche(n) fährt. Manche Gothic Rock/ Alternative Pop Band hat die zu hörenden Zutaten zwar mit Sicherheit auch schon in den Mixer geworfen, aber dank der bandeigenen Kostellation kommt auch bei Autoviolet etwas Eigenständiges heraus. Für europäische Ohren beginnt hingegen "Confession" (Track 6) ungewöhnlich tekknolastig. Ähnliche Konstrukte hat man bei mancher Goth Rock Band schon öfter vernommen. Mich persönlich macht das auf Dauer eher weniger an, aber sicher wird es auch Leute geben, denen genau solche Art Soundspielereien gefallen?! Schön, dass Autoviolet mit "Fade Away" (Track 7) wieder eine Kurskorrigierung vornehmen und in deutlich rockigere Welten vorstossen, die dennoch noch immer nicht völlig vom Pop losgelöst in`s Rund laufen. Zumindest kommt die Band merklich besser als Gesamtpaket rüber. Nice. "Lullaby" (Track 8) springt dann wieder zurück und man dosiert die elektronischen Effektläufe/ -spielereien etwas dezenter. Man scheint nun ein besseres Maß gefunden zu haben. Schade nur, dass die Songarrangements mittlerweile recht ähnlich gehalten sind. Etwas mehr Dreck von den Wegen der Vergangenheit hätten sich sicher auch nicht schlecht gemacht?! Mit "Made By One" (Track 10) gibt es auch zum Schluss noch einmal alle bisher auf diesem Album gehörten Würzungsmittel zu hören. Kein schlechter Abschluss. Für meine Ohren manchmal eine minimale Nuance zuviel Effektspielereien (in Form der Electro Key-Läufe), klare Ben Moody "Fallen"-Gedächtnis-Riffs-Einschläge in Sachen Saitenfraktion, aber alles in allem trotzdem sehr empfehlenswert! Dennoch täte etwas mehr Ausbrechen aus den sicheren Arrangements gut.

7,4/ 10 Schafe Schüsse

(Neutrino Records 2.013)

http://www.autoviolet.net/

Danny B

 

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

Review No.: 

Tags: