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V.A., Roots! Riot! Rumble!

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2013

Label: 

Genre(s): 

Dank der neuen Compilation-Welle komme ich nun netterweise wieder öfter in den Genuss verschiedener Bands, von denen ich bestenfalls noch nichts gehört habe. Das Schönste an solchen Compilations ist nach wie vor, dass ich nicht erst online gehen muss, um in mühevoller Zapp-/Klicksuche (mir) unbekannte Bands einzeln anchecken zu können, von daher ist ein solcher Sampler so praktisch wie wertvoll. Bei der vorliegenden Compilation haben Wolverine Records unglaubliche 26(!) Tracks an den Start gebracht, die mehr oder weniger den Fokus auf Rocka-/ Psychobilly (teilweise mit Punk Einflüssen) gelegt haben.  

Die ziemlich melodiösen Punk Rocker DIRTBOX DISCO eröffnen mit der Rock`n Roll Liebeserklärung "Rock`n Rolla" (Track 1) mit ziemlich hohem Catchiness-Gehalt, was der erste Pluspunkt auf der Entdeckungsfahrt im Wolverine Records Kanal ist. Anders als bei vielen anderen Mixtapes, Sampler und Compilations geht es zwar meist Genre-nah zu, aber auch die folgenden THE DETONATORS vertreten mit "Highway" (Track 2) ihren hauseigenen Sound, der in Richtung Irish Folk Rock geht. Mit KITTY IN A CASKET und dem brandneuem Song "Nighttime Fly" (Track 3; vom Album "Bittersweet"; Anspieltip I) geht es dann erstmals auf diesem Scheibchen in Richtung Rockabilly. Auf solcher Art Compilations hört man die handwerklichen Soundunterschiede dann- und wann recht deutlich. Erstmals ist das hörbar der Fall, als "Sinner In Hell" (Track 4) von JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES soundmäßig etwas trockener rüberkommt, damit aber den erdigeren Rockabilly Sound bedient. Alles hat eben sein Für und Wider. Einen interessanten Vorabausblick auf das kommende Album der DRONGOS FOR EUROPE gibt es als nächste Station serviert, der exklusive Vorabsong vom Ende 2.013 erscheinendem-, noch unbetitelten Album  "Revolution Times" (Track 5) weiss mit einer Art Rockabilly Punk zu rocken. Schön originellen Psychobilly lassen 6 FEET DOWN danach mit "Red Star Bar" (Track 6; Anspieltip III) aufkommen. Und der Begeisterungspegel schraubt sich nun merklich nach oben, als MATT VOODOO mit "Anything Anything (Machine Mix)" (Track 7; Anspieltip II) nachlegt und das Feuer ordentlich Zunder kriegt. Es rockt jedenfalls ordentlich exklusiv (da erstmals auf CD überhaupt!) im Karton. Ebenfalls exklusiv geht es auch mit den Ungarn von THE HELLFREAKS weiter, die mit "Godless Girl`s Fun" (Track 8; Anspieltip III) einen Appetizer für ihr bald erscheinendes, neues Album servieren. Ich bin so positiv überrascht, wie auch geflashed, dass Mrs. Shakey Sue mit deutlich mehr cool Sexiness in ihrer Stimme zu bestechen weiss. Sofern deren neues Album nur halb so abwechslungsreich ist, dürfte es ein klarer Anwärter für das Album des Monats in diversen Fachmag-Redaktionen werden. Jazzig mit Rockabilly Schlagseite wird es etwas gewöhnungsbedürftig, als das ADRIANO BATOLBA ORCHESTRA mit "Hard Luck, Bad Luck`n´ Misery" (Track 9) grosses Handwerk zelebriert, das stellenweise etwas deffensiv überfordert. Das jedoch gerät mit Blitzgeschwindigkeit in Vergessenheit als der BONSAI KITTEN Überhit "Don`t Mess With Me" (Track 10; Anspieltip IV) amtlich das musikalische Potential Berlin`s fett unterstreicht und Rocka- und Psychobilly so gekonnt vermischt, dass man am Besten einfach nur von "Billy" spricht, um damit den Nagel am Ehesten zentriert zu versenken. Wesentlich sicker geht es bei den Psychokönigen (nebst Mad Sin) von THE P.O.X. in "Psychotic Killer" (Track 11; Anspieltip V) zu. Frontpsycho Beaker Pox und seine Mannen verstehen es spielend eine ihnen eigene Atmosphäre zu kreieren, wie sie von wenigen(!) Bands mit solcher Klasse gezockt wird. Da reicht ein einziger Hirnfresser auf dieser Compilation von The P.O.X., dass man gut daran tat eine leichter verdauliche Nummer wie "I Wanna Be Your Boyfriend" (Track 12) von CRY BABIES nachzulegen, die im popigen Rockabilly in 3:06 Minuten schön easy reinläuft. Weiteres, stilistisch andersfarbiges, musikalisches Futter fahren die nicht mehr ganz unbekannten FIGHTBALL mit "She Doesn`t Know" (Track 13) den Punk melodisch rockend auf. Zwar geht es im Anschluss wieder in Richtung Rockabilly, allerdings mischt sich bei "The Wasted" (Track 14) von GRAVEYARD JOHNNYS Irish/ Scottish Folk und Country unter. Besonders ab dem Mittelteil des Songs geht es auf Ohrenfang und wird genreübergreifend sicher hier und da auch Begeisterung finden. Die Irish Folk Nähe bleibt nun vorerst bestehen und geht mit Punk Rock Attitude ala Pipes And Pints/ NOFX locker vom Stapel, allerdings sind hier TOMMY GUN mit "Brutal, Rough & Dirty" (Track 15) am Werk. Da muten RAMPIRES mit "Killa Bats From Outer Space" (Track 16) schon `ne ganze Ecke anders an. Zwar will man sicher den Rocka-/ Psychobilly huldigen, kommt aber soundmäßig stark in Misfits-, Danzig-, Type O´ Negative-, Life Of Agony Nähe. Die darauffolgenden THE SILVER SHINE hingegen wissen mit "In The Middle Of Nowhere" (Track 17) wieder mehr Eigengeruch zu verbreiten. Beim ersten Hör wirkt es noch etwas trocken, frisst sich aber auf längeren Hör umso fieser von hinten in`s Speicherzentrum. JAMIE CLARKE`S PERFECT treffen mit "What We Got" (Track 18) meinen Nerv als Erste auf dieser Compilation nicht so wirklich und ziehen relativ belanglos an mir vorbei. Gut, dass MIKE ZERO mit "Doctor, Doctor" (Track 19) das Brett wieder aufmischt und schnittig rundrocken. Jetzt darf man vom Feeling her auch gern wieder in die Rocka-/ Psychobilly Kanäle zurückkommen, was NIGHT NURSE mit "Where Shadows Go" (Track 20) auch tun und einen weiteren kleinen Block dieses Genres einläuten. JOHNNY ROCKET bemühen sich zwar mit "Walk On Sally`s Moon" (Track 21) das Level zu halten, aber nach so vielen verschiedenen Tracks liegt es in der Natur der Sache, dass die Gehörgänge mittlerweile etwas schwerer zu stimulieren sind. Seltsamerweise schaffen JENNY & THE STEADY GO`S es mit der eher klassischen Rockabilly Nummer "Just A Walkin´" (Track 22; Anspieltip V) spielend. Das mag vielleicht u.a. daran liegen, dass die Kost wiederum leicht verdaulich ist und klassischen '50er/ '60er Ursprüngen zugeneigt ist?! Wesentlich derber/ räudiger geht es da schon bei "No Direction" (Track 23) von den STRAWBERRY BLONDES zu, die schönen Street Rock/ Street Punk zocken und sogar (stimmlich!) ein wenig an die Sex Pistols erinnern. Punk-t-genau geht es mit den THE BOOZE BROTHERS und "Take A Ride" (Track 24; Anspieltip VI) ähnlich dirty weiter. Für einen gepflegten Umtrunk/ eine gepflegte Party genau das Richtige! Besonders der hohe Rockfaktor schwingt hier volles Rohr mit. Billy in handwerklicher Höchstform zelebrieren auch 56# ALLEY CHAPS mit "Your Lady In Red" (Track 25; Anspieltip VII). Zum Finale gibt es noch einmal Rock mit Hafenkante und Feierlaune in Form der THE BUCCANEERS Nummer "Ship Ya Otta Town" (Track 26) als Absacker serviert. Alles in allem kann man dieser Compilation einen hohen Unterhaltungswert attestieren. Für Nach- oder Nebenwirkungen der fast 80 Minuten Gesamtspielzeit wird selbstredend keine Garantie übernommen. Für jede Party ohne passenden DJ/ DJane absolut geeignet!

8,0/ 10 Schafe Schüsse

(Wolverine Records/ Soulfood 2.013)

http://www.wolverine-records.de/

https://www.facebook.com/Wolverine.Records

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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