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KITTY IN A CASKET, Bittersweet

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2013

Label: 

Genre(s): 

Diese mittlerweile seit einem halben Jahrzehnt bestehenden Rockabilly Senkrechter aus unserem Nachbarland Österreich melden sich pünktlich zum alles neumachenden Mai hin mit ihrem dritten Album zurück. In der Rock- und Psychobilly Szene kennt man Kitty In A Casket längst als ernstzunehmende Band, wenn es darum geht auch Neuankömmlingen Türen mittels frisch-moderner Elemente im Strickmuster zu öffnen. Bereits das Coverartwork ist ein netter Hinkucker, der das Interesse (nicht nur bei Kennern!) wecken dürfte. Mit "In Blood We Trust" (Track 1) eröffnet man dieses bittersüße Werk mit bereits bekannten Punk `n Roll Elementen, wobei die Rockabilly Anteile überwiegen/ dominieren. Besonders die klasse Gitarrenläufe peppen den Song clever auf und bringen eine extra Ladung Drive mit. Beim folgenden "Kreepsville 666" (Track 2) legen Kitty In A Casket direkt noch Rockabilly Schlagseite nach und servieren den ersten Gast am Mikro: Ash Ghoulmore. Was sich für den Metalhead von den Songtiteln her sicher direkt sympathisch liest, geht ohne Umwege mit Zug zum Radioairplay amtlich catchy raus. Vor allem für den tanzwütigen Damen der Schöpfung dürfte da die augenzwinkernde Aufforderung "Dancing With The Devil" (Track 3; Anspieltip I) gerade recht kommen. Dank der Variationen im Arrangement wird es zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise langweilig. Deutschspachige Songs tauchen in diesen Gefilden Rockabilly-zugeneigter Klänge im Allgemeinen hier und da immer wieder einmal auf, was aber nicht bei jeder Band gleichermaßen gut reinläuft. Bei "Die Geister die ich rief" (Track 4) geht es dank des geschulten Gesangs von Mrs. Kitty Casket butterweich rein. Mir fehlen lediglich an manchen Stellen mal etwas kratzige Töne von ihren Stimmbändern, die der I-Tupfer gewesen wären. So aber kommt merines Erachtens rein gesanglich etwas zuviel Nähe zu modernem Pop/ Rock auf - "The Cheesy Song" (Track 5). Der Gesamtleistung der Instrumentalisten sei dank bügeln KIAC beim folgenden "Afterglow" (Track 6) mittels ordentlich starken Drive Knitter in die eben noch zu glattgebügelte Landschaft (mit einem weiteren Gast zum Songende hin). An Melodiemangel leiden KIAC definitiv nicht und lassen die nächsten drei Songs mehr oder weniger als Gesamtpaket vorbeiziehen. Erst bei dem clubtauglichen "We Come From Venus" (Track 10) bricht man aus den etwas zu sicherem Lauf aus und serviert Tanzflächenfüllstoff. Deutlich mehr Billy-Tempo, das mit ordentlich Frische knackig aufgepeppt in den "Nighttime Sky" (Track 11; Anspieltip III) einen wahrhaftigen Kometenschauer hineinzaubert und trotz ruhigem Mittelparts mit Schmiss regiert, gefällt mir das Gesamtgeschehen nun wieder um einiges besser. Ein weiterer Deutschspachler kommt In Form von "Bis der Vorhang fällt" (Track 12) zum Zuge. Bei der Textzeile "Die Erde hat mich wieder, so wie sie mich kennt." fühle ich mich stark an den Böhse Onkelz Song "Heilige Lieder" erinnert und vermute hier eine Inspirationsquelle, die man allerdings nur auf diese Passage, nicht aber auf die Musik beziehen kann. Schade, dass KIAC nicht schon an früherer Stelle auf diesem Album solch´ schaurig-schönes Ghostrider Flair serviert haben, wie sie es beim darauffolgenden "In The End" (Track 13) klasse in ihren bandeigenen Sound eingewoben haben. Genau diese Art Abwechslung ist es, die einem jeden Album erst den nötigen Kick gibt. Und auch wenn "Fading Away" den bittersüßen Abspann markiert, haben KIAC zum Albumende hin noch einmal grosses Kino in Form dieser Akustikballade am Start, die die kleinen Schwächen (zumindest weitesgehend) dem Vergessen reicht. Musikalisch und handwerklich ein klasse Album. Für Sammler auf jeden Fall ein Must Have, dank der coolen Gästeauswahl auf "Bitterweet".

7,3/ 10 Schafe Schüsse

V.Ö.: 10.05. 2.013

(Better Than Hell/ Edel Distribution 2.013)

http://www.kittyinacasket.com/

https://www.facebook.com/kittyinacasket

Danny B

 

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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