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MAID OF ACE "Live Fast Or Die"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

08-2020

Label: 

Genre(s): 

Wer unter/von Euch im Punk/Punk Rock zu Hause ist, der/die konnte in den letzten Jahren definitiv nicht um die Engländerinnen von Maid Of Ace rumkommen, die bereits seit 2.005 ihr musikalisches Unwesen treiben und ihre Sicht auf die Dinge mit einer Atittude rausrotz-kotzen, dass die Mucke dich entweder vom ersten Moment an voll mitreißt oder du andernfalls bereits tot, versackt oder total stoned bist. Songs wie "Bone Deth", "Dickhead" oder auch "Dirty Girl" von deren selbstbetitelten Debütalbum (*2.014) oder auch "Stay Away" (das auf mich inhaltsgedanklich wie eine Art Reminder bzgl. Nirvana's "Stay Away" wirkte) vom zweitem Album "Maid In England" (*2.016) waren schon schön explosive, treibende Granaten von Songs, was Maid Of Ace jedoch mit ihrem dritten-, neuen Album "Live Fast Or Die" eingetütet haben, ist eines (Achtung Spoileralarm!) der Top Punkalben des Jahres 2.020. 

Ich verfolge das musikalische Schaffen der vier Elliott Sisters schon seit Jahren und wie viele, die mich wirklich kennen, wissen, bezeichne ich mich ungern als "Fan" von wem auch immer, aber so langsam komme ich zumindest wieder verdammt nahe an dieses Feeling ran. Als ich "Live Fast Or Die", das erst gestern (*28.08.20) veröffentlicht wurde, via Spotify komplett im Erstdurchlauf gehört hatte, war das fast schon fast eine Art Offenbarung. Doch bevor ich nun noch mehr ins Schwärmen verfalle, möchte ich Euch das Album mal unter der Lupe näherbringen. 

Mit "Let's Go" (Track 1) geht es per Kickstart los und lässt fast ein wenig Spuren von deren gemeinsamer Tour mit The Exploited durchschimmern, ohne aber von The Exploited abzukupfern. Maid Of Ace klingen immer (schon) nach sich selbst, was schon dank Alison Cara's Rotzgörenvoice saved ist. Ich glaube trotzdem, dass diejenigen, die das kultige "Beat The Bastards" oder auch "Fuck The System" lieb(t)en, mit "Live Fast Or Die" ein ähnlich starkes Album zu Gehör bekommen. Der Albumtiteltrack "Live Fast Or Die" (Track 2; Anspieltip I) fällt zwar etwas "langsamer" aus, besticht dafür aber mit Hook-Momenten und Singalong-Animation im Unterholz, ohne die hierzulande bis zum Erbrechen abgebratenen "Ohohoho" Singalongs-Brücken zu verwenden. Megastark! Schon allein dieser Umstand katapultiert Maid Of Ace in Richtung aktueller Top Ten der weltweiten Punkbandfavoriten. Ich betone, dass ich wirklich PUNK Mucke- und nicht etwa Punk Rock meine. Ein feiner, schmaler Grat zwar, aber hörbar nachvollziehbar. 

Ein weiteres starkes Plus ist das kraftvolle Punch-Drumming von Abby Charlotte, die meiner Ansicht nach locker das weibliche Pendant zum jungen Dave Grohl hergibt - "Hit 'Em Harder" (Track 3). Maid Of Ace schaffen es Nuancen von The Distillers innezuhaben, ohne zu melodisch zu fahren, sowie die roughe Sexiness der Barb Wire Dolls oder auch von Civet unterbewusst einzufangen, ohne bewusst darauf forciert zu sein. Auch soundmäßig haben Maid Of Ace dieses Mal einen deutlich ausgewogenen-, sehr fein abgeschmeckten Sound am Start, der sein Übriges dazutut, um die Stücke lockerleicht via Ohren ins Hirn zu fräsen - "This Is War" (Track 4). Selbst die Gitarrensoli gehen butterweich rein. Maid Of Ace werden nicht etwa "the next big thing" - sie sind es bereits. Man kann nur hoffen, dass Maid Of Ace sich nicht von irgendeinem Marken-Label ausschlachten lassen, zumal wir alle wissen wie und wo so etwas endet. "Stay D.I.Y. or die" würde ich diesbzgl. Anlehnung an den Albumtitel in Richtung Maid Of Ace sagen. ;-) 

"At Hans (Skit)" (Track 5) darf dann den sogen. "typisch britischen" Humor unter Beweis stellen, bevor "Repent" (Track 6; Anspieltip III) den Albumfaden wieder strafft. Der einleitende Gitarrenlauf spielt mit den Einflüssen, die auch mal über den Tellerrand hinweg führen, was einen kleinen Einblick in die privaten Hörgewohnheiten der Schwestern mitgibt. Das Stück selbst kenne ich bereits seit ca. zwei Monaten, da das Stück die zweite Video-Single-Vorhut des Albums war. Schon als ich das Stück hörte, bekam ich eine Idee davon, was da albummäßig gehen könnte. Bzw. genau genommen konnte man es schon vorsichtig angehörs von "The Terror" (Track 7; Anspieltip IV) vorahnen, wohin es ungefähr gehen könnte, ohne dass sich die Girls zu sehr auf ein bestimmtes Arrangementmuster festnageln ließen. Allein das Feingespür, das Maid Of Ace hier u. a. beweisen, steht mit einem starken Selbstbewusstsein im Raum, so dass man nur dankbar für so viel authentische Punk Attitude sein kann. Die dezent eingewobenen Melodien und die verstärkenden Backgroundshouts von Gitarristin Anna Cora erweisen sich mit jedem weiteren Durchlauf als das Zünglein an der scharfkantigen Waage. Unglaublich! Chapeau! 

Ein weiterer musikalischer Einflussgeber dürften Judas Priest und deren "Breaking The Law" gewesen sein, was zu Beginn bei "Energy" (Track 8) dezent durchschimmert, bevor Maid Of Ace sich auf ihre eigenen Board Roads begeben. "Energy" lässt dem/der Hörer/-in etwas Zeit durchzuatmen, was sich eher wohltuend auswirkt. An "Rollin' Stone" (Track 9) vorbei, geht es nun langsam mit "Forever" (Track 10; Anspieltip V) in Richtung Albumfinale. Mir gefallen solche Art fast schon Midtempo zugeneigten Stücke inmitten des Ace'schen Sounds ausgesprochen gut. Man hört Alison Cara hier zur erfrischenden Abwechslung (wenngleich ich ihre Stimme im Allgemeinen megastark finde) bei etwas klarerer Stimme, was ihre Stimmbänder freuen dürfte. ;-) Im Finale kredenzen Maid Of Ace "Nostalgia" (Track 11), was mich beim Hören immer wieder ein wenig an Civet erinnert(e) und insgesamt ein megastarkes Album unterstreicht, das vermutlich mindestens für den Rest des Jahres/Jahrzehnts(?) kaum übertroffen werden kann. 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/10 Schafe Schüsse

(Maid Of Ace 2.020)

http://www.maid-of-ace.com/

https://www.facebook.com/maidofaceband/

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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