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SAVAGE BLOOD "Downfall"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2020

Label: 

Genre(s): 

Die Osnabrücker Melodic Power Thrash Metaller von Savage Blood haben gerade mal ein halbes Jahrzehnt Bandgeschichte auf den bereits reifen Buckeln und mit dem aktuellen Full Length Release "Downfall" am Start, nachdem deren selbstbetitelte Debüt EP bereits im Vorfeld schon echt gut reinlief (*die man übrigens via offizieller Bandsite ganz legal über YouTube streamen/hören kann), soll sich diese auf 110 Stück limitierte Colour Vinyl nun noch einmal finaldrehen, um Euch dieses riffige Gesamtwerk näherzubringen. Just um auch eine kleine Nebeninfo mit rand-zu-notieren, sei erwähnt, dass Markus Weckermann (einigen unter Euch von der Motörhead Tribute Band Weckörhead bekannt) hier ebenfalls die Tieftönersaiten glühen lässt.

Rein vom traditionell gemalten(?) Coverartwork her, vermutete ich anfangs eher eine Death/Thrash Metalband, was ja nicht allzu fernab im Feld aller Mutmaßungen liegt wie der Hase im Pfeffer. Und 'Pfeffer' ist dann auch ein gutes Stichwort, um die Nadel behutsam in Richtung Vinyl kommen zu lassen und der Abnahme-Vermählung freien Lauf zu lassen, die sich mit dem Albumtitelstück "Downfall" (Track 1; Anspieltip I) als Opener schön vor-akzentuiert in den Direkt-Groove voranwickelt wie ein Bohrer in die Zioegelwand. Gesanglich erinnert Peter Diersmann (voc.) an diverse traditionelle Auslagenvertreter des Metalgenres, die noch stark vom Heavy Metal beeinflusst/geschult wurden. Mir fallen inmitten des Sounds spontan Sangeskollegen von Axel Rudi Pell und ältere Saxon (man denke auch an Oliver Dawson's Saxon) z. B. ein, alles in allem doch noch um einige Nuancen eingängiger, was auch dank der kleinen Machine Head Einflüsse auf den Leadguitars und den großartig eingeflochtenen Soli so zündend basiert. Nach dem "Untergang" ist vor dem Untergang, Zeit das Biest von der Kette zu lassen - "Release The Beast" (Track 2). Nicht minder eingängig und teils mit mehr Zug nach vorn, dürften hier nicht nur die Die Hard Old School Headbanger die Nacken aufwärmen. Gesanglich variiert Peter Diersmann hierbei mehr, nebst den Background "GangShouts". Wenn man genau hinhört, so liegt der Schluss nahe, dass Markus "Wecker/Weckör" Weckmann auch mal bei Rex Brown genauer hingehört hat?! Aber is' nur so 'ne Vermutung. ;-)

Was dann aber mit dem Bandtitel "Savage Blood" (Track 3; Anspieltip II) folgt, darf schon fast als semi-episch bezeichnet werden. Wer auf die Storylines diverser Old School Bands aus dem Heavy Genre steht/stand, sollte hier mal beide Ohren riskieren. Wenn man dieses Stück hört, sehnt man sich zurück auf entsprechende Festivals/Open Air wie dem Headbanger's Open Air oder dem True Thrash Fest Hamburg. Wer es also schön satt ausgedehnt (inkl. Vollbedienung) in Sachen Old School meets the Today Style mag, bekommt hier auf 6:07 Minuten die volle Ladung Ohrenkino. Dem folgt der A-Seitenschließer "Violent Attack" (Track 4), der das glückliche Grinsen aus dem Kutteninnern einfach noch einmal fett unterstreicht und hier sekundenweise noch mal kleine Machine Head Würze mitgibt, während der generelle Stil von Savage Blood auf dieser A-Seite insgesamt gesehen bestens in die End-'80er gepasst hätte als es noch nicht allzu viele Subgenres im Metal gab. 

Die B-Seite startet nahtlos ranpassend mit schön sattem Riffing durch, der "Queen On The Run" (Track 5; Anspieltip III) einen ganz eigenes Fokuszentrum auf 5:48 Minuten einräumt und sogar Bilder erzeugt wie ein Videoclip zum Song wohl aussehen könnte. Das Zusammenspiel ist so homogen wie flüssig im Lauf und macht einfach Spaß beim Hören, was u. a. auch der super abgestimmten Produktion zu verdanken ist. Finetuning as it's best. Chapeau! Auch hier wieder bestechende Gitarrenarbeit des Duos Steinhake/Luttenberg, inkl. hammerstarker traditional Soli. 

Bislang fühlt sich diese Scheibe eher konträr/gegenläufig der Titelgebung in Sachen Untergang an. Ganz im Gegenteil, Savage Blood bleiben auf hohem Level konstant und fräsen sich zeitlos mit spürbarer, fokussierter Spielfreude durch ihr Zweitreleease voran, dass man froh ist die Vinyl aufgelegt zu haben (*netterweise liegt der Vinyl auch die CD Version bei), bei der man naturgemäß nicht weiterzappen kann, bzw. nur mit einem gewissen Mehraufwand, es bei dieser Scheibe aber auch echt nicht muss. Die Versuchung ist gleich Zero - "We Sweat Blood" (Track 6; Anspieltip IV). Es ist wirklich unbedingt beachtenswert, was Savage Blood auf dieser Scheibe vom Stapel fahren lassen, zumal auch der groovig-schlagzeugunterfütterte "Die In Spirit" (Track 7; Anspieltip V) so viel Herz und Seele von der Kette lässt, dass man sogar von Ohrwurmpotenzial sprechen kann, inkl. der fest im Koffer eingepackten Singalongs. Jede/-r reifere Metalhead wird angehörs dieses Stückes nicht umhin kommen sich an die ein oder andere Band aus früheren Tagen der Jugend erinnert zu fühlen. Das Schöne dabei ist, dass Savage Blood zu keiner Zeit und auch an keiner Albumstelle auch nur ansatzweise Raum hergeben als Kopievergleich herzuhalten, im Gegenteil, hier wird mit derselben Liebe und Leidenschaft zurückgegeben, was man einst an Skills/Einflüsse mitbekam/dankend auf-/annahm. Wenn das dann zu einem solch' einem Album führt, das auch am Ende mit "Guardian Angel" (Track 8) nicht schwächer wird, dann kann man dieses Stück heißes Vinyl nur noch weiterempfehlen. Also Metalnerds, Sammler, Jäger, Verrückte, Old ge-schooled-te, über den Tellerrand-Kieker, Grenzen-Ausweitende, Musikliebhaber... - Savage Blood könnten genau die Art von Band sein, die Ihr vielleicht schon im nächsten Jahr (sofern sich die Gesamtsituation in Sachen Pandemie nicht verschlimmert?!) die Nägel aus den Brettern dieser Welt ziehen sehen und hören könntet. Ganz großen Ohrenkino! 

9,5/10 Schafe Schüsse

(Super Shock Resist Music 2.020)

https://www.savageblood.de/?fbclid=IwAR1_zn7I6DFTNzNeznBspkzJNNhiwP4IF-r...

https://www.facebook.com/savageblood.metal/

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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