Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

ARCANE FROST "Dragged Into The Void"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2019

Label: 

Genre(s): 

Das Berliner Label Bleeding Heart Nihilist Productions legt nun langsam auch die (Sommer-)Pause zu den Akten und kommt endlich wieder aus dem Kellerloch mit neuem, saitenumschnürten Schwung. Im angehenden Herbst dürfte hier so einiges an interessanten Scheiben mit Angriffslust in Richtung Eurer Lauschlappen fliegen wie stilechte Nagelnieten. Die Wolfsburger Arcane Frost, die sich offenbar 2.015 erst gegründet haben, legen ihr zweites Release "Dragged Into The Void" vor und deuten mir persönlich Neuland in Sachen musikalischer Rundumblicke an. Stilistisch bezeichnen sie ihre Mucke als "Haunting Black Metal". Zugegeben solcherlei Umschreibungen lassen mich letztlich eher immer wieder eher gähnen, weil mich persönlich große Worte nicht mehr vom Hocker reißen können, denn das muss die Tat in Form der Mucke können. 

Just um die Basic Facts komplett zu haben, waren die drei Acane Frost Jungs vorher bereits in einigen anderen Bandprojekten (in Wolfsburg und Braunschweig) wie Cryptic Brood, Demored und Repulsive Fear aktiv. So viel dazu und nun im Direktgang zum Opener des hier vorliegenden Arcane Frost Albums, der auf den Titel "Shattered Thrones" (Track 1) hört und einen old schooligen '90er Jahre Sound auffährt, der eher etwas neben der Midtempo Mitte liegt und dabei auch einige Death Metal Zutaten mit sich führt. Man kann gut und gern auch von atmosphärisch-angehauchten Parts sprechen, die mich teils an erste Bathory Stücke in der Atmo-Auslage-, aber auch ein wenig an Cryptic Wintermoon (*zu Zeiten von "The Age Of Cataclysm"; 1.999) erinnern. Das Albumtitelstück "Dragged Into The Void" (Track 2; Anspieltip I) zieht das Tempo etwas mehr an, ohne direkt in den höchsten Gang zu schalten. Die Gitarrensoli von Dennis Butzke, die im Mittelteil zu mehr abwechslungsreicheren Parts führen, ohne zu überladen zu wirken, geben dem Stück selbst eine interessante Eigenwürze mit. Vom Keifgesang her geht es hierbei nicht zu schrillglasig zu, sondern werden obendrein auch von angenehmen Death Metal Background-Growlings unterstützt. Ehe man sich versieht, ist man auch schon bei "Under A Starless Sky" (Track 3) angelangt, das erneut von flüssiger Grundatmosphäre gestützt wird und angenehmen Old School Black Metal zockt, der eher undergroundig-geerdeten Sorte. Nichts, was Hochglanz-Highend-Standard bedient, sondern vom Stück selbst lebt. Wer also auf die Mitte zwischen authentischen Rumpelsound und guter Produktion steht, sollte hier unbedingt mal sein Ohr bespicken lassen. 

Der Grundstil des Albums (oder gar die Handschrift von Arcane Frost im Allgemeinen?) jedenfalls findet sich im Eigenstil ein und dürfte mit Glück zum Trademark dieser Jungs werden - "Flayer" (Track 4). Sicher, von der Machart her ist das nicht neu aus der Taufe gehoben, dafür aber durchaus mit Leidenschaft gezockt, das hört man. Wer Summoning mag, dürfte bei diesen Jungs ebenfalls goldrichtig sein. 

Das reguläre Release-Set ist damit durch und man kommt in die Bonusabteilung, die mit "Shapeless Essence (Bonus)" (Track 5; Anspieltip II) einen etwas temporeicheren Mottenabklopfer bereithält. Etwas nach dem ersten Viertel schiebt man kurz etwas Luft ein, nur um dann den Gesamtteppich weiter auszurollen, was irgendwie funktioniert, ohne langweilig zu werden. Einfache Arrangements können manchmal durchaus Sinn machen. :) 

Mit "Gaze Upon The Frozen Shore (Bonus)" (Track 6) folgt ein auf mich eher durchschnittlich wirkendes Stück, das zwar durchaus auch seine Momente in sich hat, insgesamt jedoch etwas unausgegoren wirkt und sich gefühlt in den Wäldertiefen verläuft. Ob das der Spiellänge von 6:44 Minuten geschuldet ist, sich quasi in zu komplexen Spielfeldern verläuft oder letztlich einfach nur noch viel mehr Durchläufe braucht, kann ich auch bei diesem wiederholten Durchlauf nicht genau sagen. Was ich sagen kann, ist, dass auch hierbei einige starke Parts dabei sind. Mit "Cosmic Winter (Bonus)" (Track 7) setzen Arcane Frost ihren Schlusspunktstempel hinter dieses erdige Düsterwerk, das für die kommende Jahreszeit einen guten Soundtrack für alle Freunde des atmosphärischen Black Metal anbietet. Insgesamt gesehen, bieten Arcane Forest ein tatsächlich interessantes Stück Schwarzmetall an, das auf keinen Fall nach dem ersten Durchlauf erfasst und verdaut ist. 

V.Ö.: 6.09.19

 

7,45/10 Schafe Schüsse

(Bleeding Heart Nihilist Productions 2.019)

https://de-de.facebook.com/arcanefrostblack/

https://arcanefrost.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

Review No.: 

Tags: