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GRIN "Revenant"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2018

Label: 

Genre(s): 

Den Namen Jan Oberg kennt der gestandene (Underground) Metalhead zumindest in Berliner (Um-)Kreisen/Unlaufbahnen bereits, arbeitet der Langbartträger nicht nur an den Reglern des Hidden Planet Studios, ist Teil der Band Earth Ship, nein er hat nun mit Grin auch eine weitere Band am Start. 

Bereits das Infosheet deutet (nicht nur des Coverartworks wegen) in Richtung Spiritual Rock, sondern nennt auch Querverweise an Stil-Einflüssen durch Bands wie Sleep, Electric Wizard, Conan, Russian Circles, OM..., die den Stil vorab in eine speziellere Richtung verorten. Die Selbstbeschreibung "Grin is a newborn two-piece, nasty behemoth, howling from Berlin/Germany." dürfte bei so manchem/mancher Metalhead das Interesse wecken, was auf psychedelischem Sludge/Doom Metal seine Triebe wuchern lässt. Das vorab als ungefähr(lich)e, grobe Richtung.

Mir gefällt an diesem hochwertigen Scheibchen direkt die Art des gemalten Covers, womit man stilistisch einst in Kindertagen der späten '70er Jahre zum ersten Mal in Berührung kam. (rein vom Malstil her!) Wenn auch in damaligen Tagen natürlich weniger okkultes Flair mitschwang. Totenköpfe jedenfalls sahen die eigenen Kinderaugen sicher nicht. "Revenant" ist also das Debüt von Grin, das mit "Alterna" (Track 1) direkt mit doomig rollendem Bass einsteigt und im Background kaum verständliche Vocals durchschimmern lässt, die an sich schon okkult wirken. Mit diesem 2:19 Minuten kurzen Opener schaffen Grin die Weichenstellung, die mit "Seclusion" (Track 2) weiter in die recht bombastischen Basswände führen. Stimmlich ist man ein wenig bei den älteren Samael zu Hause, was in dieser Konstellation (mit Doom/Sludge) schon ziemlich einmalig klingt. Sicher hat Jan Oberg auch die kultigen Winter in seiner Sammlung. ;-) Insgesamt geht es zwar vom Drive her vom Grundrezept her am Faden entlang, weiß aber mit (gefühlt) geringem Aufwand in breitbeinig lässig cooler Pose stehend zu tönen. Doom/Sludge darf das eben. ;-) 

"Sentinel" (Track 3; Anspieltip I) lässt diese Art Stil mit Eigenmarke eindrucksvoll wachsen und die Triebe weiter wuchern, die mit dem wuchtigem Basswummern zu einem hypnotischen Brei verschmelzen und rein instrumental auskommen, wobei das Grundgerüst durchaus die Anlage für eingestreute Vocals ließe. Sicher wird es bei einigen unter Euch ein paar Durchläufe brauchen bis Ihr vollkommen angefixt seid, Andere wiederum werden direkt in den Bann von Grin verfallen - "Ordinand" (Track 4). So weit natürlich. Düstere Sludge/Doom-Sphären ummanteln den Herzschlag des Basic-Drumbeats, der dem zentralen Basslauf den Herzschlag mitgibt, während die kaum vordergründig wahrnehmbaren Vocals fast vollkommen verschluckt werden und erst im letzten Songviertel aufklaren. Schade nur, dass man kaum etwas vom Text versteht. Mit "Revenant" (Track 5; Anspieltip II) folgt der Albumtiteltrack, der zu Beginn stark von Cathedral angehaucht den Raum einnimmt. Das Basswummern ist hierbei etwas besser ausbalanciert und trifft auf Songmitte erneut auf die Samael-beeinflussten Vocals. Erstmals hört man auch bewusster atmosphärische Beigaben, via der Gitarre z. B., die Grin bestens zu Ohren stehen. 

Mit "Closure" (Track 6; Anspieltip III) geht es bereits ins (erneut basswummernde) Finale dieses Debütwerkes. "Closure" lässt dabei etwas mehr schnittigen Drive zu, verglichen mit den anderen Songs bislang. Hier kommen auch Electric Wizard Einflüsse stärker durch, lassen allerdings noch genug Raum bzgl. der eher düsteren Blüten einer imaginären Moorlandschaft. Auf 6:55 Minuten walzt sich das längste Stück dieses insgesamt über 31:13 Minunten langen/kurzen Debütalbums in diversen abwechslungsreichen Parts auf den Schienen des roten Fadens in Richtung Finale. Experimental, düster, sludge-groovig (insgesamt), dürfte dank des ziemlich tief angelegten Basswummerns so manchem/mancher Headbanger/-in der Schädel ein wenig nachdröhnen?! ;-) Aber es funktioniert und tönt stellenweise wirklich klasse! Ich bin gespannt wie Grin Live rüberkommen?!

V.Ö.: 27.04.18

 

7,85/10 Schafe Schüsse

(The Lasting Dose Records 2.018)

https://www.facebook.com/GRINCULT/

https://grincult.bandcamp.com/releases

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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