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SHATTERED SUN "The Evolution Of Anger"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2017

Label: 

Genre(s): 

Gefühlt ist schon wieder etwas her, dass ich mal eine Metalband entdecken durfte, die aus Übersee (dann auch noch aus dem Dimebag'schen Bundesstaat) kommen - here we are with Shattered Sun. Dieses Sextett besteht bereits ein paar Jährchen (*seit 2.005) und hat schon einige Releases auf der Habenseite. (* zuletzt das Album "Hope Within Hatred"; 2.015) Doch wie das so ist bei ersten Schritten auf musikalisch bislang unbeschrittenem Boden, soll hier das gerade erschienene, neue Album "The Evolution Of Anger" im Fokus stehen. 

Zumindest dürfen sich Shattered Sun der Schützenhilfe von Jon Zazula (*der Metallica's "Kill 'Em All" Debütalbum veröffentlichte) und Chuck Billy (*Testament) erfreuen. Diese erfahrenen Männer der gesamtglobalen Metal Historie haben auch dezenten Vorab-Einfluss auf "The Evolution Of Anger" genommen, so ist z. B. der Kontakt zum Coverartwork Artist Marcelo Vasco (*u. a. arbeitete er bereits für Slayer, Machine Head, Kreator u. a.) zustande gekommen. Und wenn man sich das Coverartwork (inkl. des Booklets) ansieht, darf man von echter Kunst sprechen, die auch visuell eine Message mitgibt. Es sollte generell wieder zum Bedürfnis werden auch mittels Cover und Artworks der Gesamtmessage mehr Raum mitzugeben. 

"Keep Your Eyes Shut" (Track 1) bolzt direkt im Thrash Metal Sperrfeuer los und hat sogar etwas Death Metal Einfluss mittels Vocals und Saitenzockerei inne. Das hohe Level in Sachen Atittude geht direkten Weges auf Sommerputz in die Gehörgänge. Was mich vom Gesang her stark an den Cavalera Zögling Richie und dessen Band Incite erinnert, wird von Shattered Sun auch mit Melodic Vocals Lines angereichert und lässt die Ansage im Raum, dass Shattered Sun keine Eintagsfliegen sind, die in der Scheisse der (amerikanischen) Gesellschaft wühlen. Auch "Blame" (Track 2; Anspieltip I) hält das musikalisch hochwertige Level im kompakten Thrash Metal Sound mit Zug nach vorn. Lediglich die Eingängigkeit steigt noch etwas mehr an. Besonders interessant und stark zugleich ist der Job von Robert Garza (dr), der verdammt tight spielt und immer mal wieder, wenn es passt über die Tomtoms spielt. Saustark!  Shattered Sun hinterfragen und denken dabei laut, was man auch anhand von Songtiteln wie "Declassified" (Track 3) erahnen kann. Sätze wie "We keep running, we keep running through the lie" bringen aufgestaute Frustrationen kompakt über dem Damm. Auch die partiellen Gitarrenspieldetails zeugen von der hohen Musikalität, die so manch' anderer Band abgehen mag. Das Ganze hat teils auch schon fast Progressive Nähe. 

Allerdings ruhen Shattered Sun sich darauf nicht auf und zocken auch klassische Old School beeinflussten Thrash Metal Parts raus -"Hollow Chains" (Track 4; Anspieltip II)-, der mit cleveren Hooklines in melodischen Infields Funken schlägt und hohes Sofortzünderpotential innehat. Nicht nur für Kopfnicker 'ne zu empfehlende Nummer. Wahrlich Shattered Sun scheinen nicht nur so ein Glücksgriff im metallischen Rund unzähliger Bands zu sein, zumal die Qualität echt verdammt hoch bleibt - nein, Shattered Sun scheinen mit diesem Album ihre Visitenkarte an den Horizont festzuschrauben. "Out For Justice" (Track 5). Freilich nicht ohne sportliche Konkurrenz, wie bereits erwähnt mit Incite oder auch den großartigen Vengince im Nacken, aber was wäre die Musikwelt auch ohne all' ihre natürlichen Facetten?! Was Shattered Sun jedoch den Unterschied zu anderen Bands mitgibt, sind die Arrangements und die Art wie sie von ihnen ausgeschmückt werden. Allein für das Feingespür inmitten dieses Blanceakts muss man ihnen echten Respekt zollen. Da wird nicht einfach entworfen und lieblos ein Gitarrensoli gezockt, nein, es wird wirklich songdienlich mit viel Liebe zum Detail angegangen, was man beim intensiveren Einchecken raushört - "Die For Nothing" (Track 6).

U. a. ist es auch der fetten Produktion von Mark Lewis (*u. a.: Chimaira, Devildriver, The Black Dahlia Murder, Kataklysm, Death Angel, Deicide, Six Feet Under, Cannibal Corpse, Coal Chamber u. v. m.) zu verdanken, dass die Songs ordentlich Schub mitbekommen haben. Von "Zufall" kann man angehörs dieser Songs gewiss nicht sprechen, was dementsprechend Druck auf die Membranen bringt - "Burn It Down" (Track 7; Anspieltip III). Drive, Groove, Hook(s) satt. Obendrauf ebenso starke Würze von Feuerdruckwellen, die von oftmals von der "Schießbude" ausgehend ins Rund kommen - "Like Gasoline" (Track 8). Hierbei dürften Devildriver und Machine Head auch einen höheren Einfluss auf die Band genommen haben?! Angehörs dessen stelle ich einmal wieder fest, dass vor allem amerikanische Bands oftmals diesen ganz speziellen Eigensound innehaben, der sich von dem europäischer Bands doch merklich unterscheidet. Woran das liegt, kann man allerdings schlecht an nur einem Punkt abmachen. Doch zurück zu Shattered Sun und diesem Album, das mit "Terminal" (Track 9; anspieltip IV) noch einmal eine Kelle Schub nachlegt und in Hyper Thrash/Speed Metal Sphären ankommt, um sich mit der Schallmauer zu messen. "Terminal" ist auch ein weiterer faktisch Grund, den man heranziehen kann, warum ich öfter mal an Vengince in Sachen musikalischer Vergleiche denke, wenn "The Evolution Of Anger" läuft. 

Die texanische Schmiede läuft also nach wie im öligen Flow rund, was nicht nur wirtschaftlich gemeint ist, sondern vor allem musikalisch. Pantera haben einst eine riesige Lücke hinterlassen, demnach gut zu wissen, dass sich die Stagnation/Lethargie in deren Homebase gelegt hat und wieder mit Schmackes rangeklotzt wird. Wenngleich sich die Lyrics des Rausschmeißers "Hope Dies" (Track 10) da deutlich negativer/düsterer lesen, so stirbt die Hoffnung doch bekanntlich zuletzt. Und dank solcher Bands bzw. solcher Alben habe ich da wieder einmal 'ne Menge an Hoffnungsfutter bekommen, dass es auch in Zukunft noch einige starke Bands geben wird.    

9,0/10 Schafe Schüsse

(Victory Records/Soulfood 2.017)

https://www.facebook.com/ShatteredSunBand/

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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