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THE MONSTERS "M"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

10-2016

Label: 

Genre(s): 

Wie bereits in der Review zum "30 Years Anniversary Tribute Album For The Monsters" Album angemerkt, begehen die Schweizer The Monster ihr 30. Jubiläumsjahr. Entgegen der Schweizern oft nachgesagten Klischees ruhen sich The Monsters jedoch nicht auf Lobhudelei und der bloßen Feierei aus, sondern bringen direkt ein neues Album mit, das sie schlicht mit "M" betitelt haben. Zwar nimmt man zunächst an, dass das "M" für den Bandnamen steht, ist aber tatsächlich dem gleichnamigen Film von Fritz Lang aus dem Jahre 1.931 entliehen. In wie weit der Film konzeptionell eine Rolle spielt, darf wild und frei spekuliert oder noch besser selbst herausgefunden werden.

Als grobe Albumüberschrift gilt traditionall Trash Punk Rock 'N' Roll, so viel vorab, bevor es mit dem Fuzz Trash Garage Punk Opener "Baby You're My Drug" (Track 1; Anspieltip I) quer durch das leicht steamige Booklet auf den knapp 30 minütigen Trip geht. The Monsters sparen nicht an den traditionellen Soundzutaten und lassen auf "M" wieder Hardcore Boogie von der Kette, wobei auch Punkeinflüsse schön dirty eingerotzt mitschwingen - "Dig My Hair" (Track 2; Anspieltip II). Wer The Monsters neu begegnet und bislang keine großartigen Berührungspunkte mit Psychobilly/Trash Rock 'N' Roll oder wenigstens ursprünglichem Garage Punk hatte, für die/den dürfte auch "I Can't Stop" (Track 3) noch gewöhnungsbedürftig ausfallen, trotz des entgegenkommenden Midtempo. 

Vielleicht liegt darin auch die Antwort auf die Frage, warum gerade all' die Sub- und Urstile des Psychobilly nie vollkommen kommerziell vereinnahmt wurden, denn der Sound selbst ist oft zumindest so speziell, dass man nicht sofort den Zugang findet. Sehr wahrscheinlich finden zunächst erst mal vor allem Freunde der ursprünglichen Punk Mucke den schnelleren Zugang als bspw. Metalheads? -"I Don't Want You Anymore" (Track 5)- Dennoch gibt es auch cathy Drive wie zu Beginn von "Bongo Fuzz" (Track 6; Anspieltip III) zu Gehör gefahren, den man irgendwo in den '50er-/'60 Jahren dem Ursprung nach verorten kann. Wenngleich dieses auch "nur" rein instrumental ist, zündet es dennoch mit Stil. Ähnlich wie das kulttaugliche "Happy People Make Me Sick" (Track 7; Anspieltip IV), das allerdings dank der typisch fies-psycho-toxischen Vocals von Mastermind Beat Man fast hypnotisch mantraartig schnell im Ohrwurmzentrum seinen Platz findet. 

Da sägt "Nothing, You Coward" (Track 8) im Vergleich schon ganz schön psychotief an denn Nervensträngen und dürfte ab einem bestimmten Volumepegel auch den Kopf auf 90° drehen. ;-) Stilecht gibt es mit "Voodoo Rhythm" (Track 9; Anspieltip V) den Querverweis zum hauseigenen Label. Punk Trash mit der nötigen Schwarzhumorportion an Wahnsinn. Es würde auch etwas verwundern, wenn The Monsters nicht ihre Grundrezeptur beibhalten hätten. Der Balanceakt zwischen sick und catchy macht den toxic Cocktail aus, der hier verabreicht wird - "Too Pretty To Be Loved" (Track 10; Anspieltip VI). Es funktioniert. 

Vom angenehm dreckigen Trash Sound der Monsters könnte sich so manche Punk- oder Metal Band 'ne fette Scheibe abschneiden, denn genau darin liegt einer der Schlüssel zu den Gehörgängen - "You Will Die" (Track 11)-, egal wie einfach die Arrangements auf den ersten Hör auch wirken mögen. Zum Abschluss gibt es mit "Let Me Spend The Night With Your Wife" (Track 12) noch ein regelrecht zart-ruhiges Stück mit Zwinkern zu hören.

Auch im Zenit des 30. Jahres kann man nach diesem Album The Monsters nicht nur beglückwünschen, sondern muss ihnen auch neidlos anerkennend zugestehen mit Fug und Recht ihren Alleinstellungsstatus nicht nur hart erarbeitet-, sondern auch verdient/verteidigt zu haben.

9,0/10 Schafe Schüsse

(Vodoo Rhythm Records 2.016)

http://www.themonsters.ch/

https://www.facebook.com/The-Monsters-official-123189661111110/

http://voodoorhythm.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

Review No.: 

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