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ENVINYA "The Harvester"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2016

Label: 

Genre(s): 

Die Band Envinya ist seit ihrer starken Debüt-EP "Beyond The Dark" (*2.010) keine unbekannte im Hause schafe-schuesse.de. In den 6 Jahren seit diesem ersten Aufmerk, dass es Envinya gibt, spielten die Koneberger/-innen einige beachtliche Shows und drehten ihr Bandkarussell. Das bedeutet, dass die starke Frontfrau Natalie Pereira Dos Santos nicht mehr an Bord ist. Ihren Posten hat Mery Diaz Serrano eingenommen, ebenso ist mittlerweile Gittarrist Dietmar Graminger (*lead guit.) auch nicht mehr an Bord (allerdings auf diesem Album noch vertreten) und wurde von Neuzugang Mike Gerstner ersetzt. Beileibe nicht einfach diese beiden doch tragenden Säulen des Envinya Sounds mal eben durchwinkend abebben zu lassen, dennoch versucht man natürlich jedes Album konstruktiv und objektiv zu hören.

Von daher spare ich mir Anmerkungen bzgl. Line Up Wechsel und widme mich dem aktuellen Stand von Envinya. Zwar ist es faktisch richtig sich als "Female Fronted Metal" zu bezeichnen, dies' aber als Genre auf der offiziellen FB Site anzugeben, hat allerdings einen Beigeschmack, der mir persönlich nicht schmecken will. Ich als Hörer möchte Stimmen nicht übermäßig den Geschlechterrollen zuschieben. Klar klingt eine Frau zu 90% anders als ein Mann, das liegt in der Sache der Natur, aber Klänge (auch Stimmen) teile ich mit dem Herzen hörend in "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" ein. Punkt.

Nun aber zum Album selbst. "Prelude" (Track 1), eine Art Intro, geht mit nicht unüblichem Spannungsaufbau nahtlos in "Bewitched" (Track 2) über, das bereits beim ersten Durchlauf von der Produktion her etwas unausgeglichen wirkte, da der Gesang viel zu weit im Vordergrund steht und die Gitarren grösstenteils zu belanglos (rein soundmäßig!) abgespeckt wurden. Etwas mehr Druck und hommogenes Feingefühl für den Gesamtsound hätte hier vielleicht mehr bewirkt?! Neuzugang Mery Diaz Serrano (voc.) kann zweifelsfrei die Töne um ihre Stimmbänder wickeln, wäre aber vielleicht in einer lupenreinen Heavy Metal Band besser aufgehoben gewesen. Bei Envinya habe ich das Gefühl, dass so ein Funken Cradle Of Filth mit eingeflossen ist, dazu aber eine Heavy-affine Stimme ihr Glück im Nightwish Land sucht. "Nightsweller" (Track 3) passt sich da schon besser in den Lauf ein und erinnert leicht an Bands wie: Midnattsol (die Vocals mal ausgeklammert), Ashes You Leave und kleine Beseech-Funken. Keyboarderin Monika Stroble umspült den Versuch eines Gemäldes dezent mit warmen Pastellfarben. 

Beim Albumtitelstück "The Harvester" (Track 4) ist der Druck dementsprechend hoch. - jetzt sollte etwas kommen, das den Hörer mitnimmt. Flop oder to the top entscheidet sich heutzutage meist in der Drehe des vierten-/fünften Songs. An und für sich kann man hier auch nicht allzu sehr meckern, denn man merkt Envinya die Mühe an mit der sie um die Gunst des/der Hörer kämpfen, was fehlt ist dennoch der Zünder im Funkenkern. Komischerweise ist es dann ausgerechnet das kürzeste Stück auf diesem Album, das einiges an Breitengraden wieder gut macht. Nicht nur, dass "Stormchaser" (Track 5; Anspieltip I) Elemente aus dem Blues Rock mitzocken lässt, nein der einleitende Basslauf lässt auch auf punkigen Background schließen. Leicht skurril, aber erfrischend! Warum man danach direkt wieder zu Black-/Viking-/Pagan Metal Gitarrenwänden übergeht und erneut Midnattsol in der Ferne winken hört, will sich mir nicht so recht beantworten. -"Valiant" (Track 6)- Die kleinen demonical Vocals zwischendrin, die auch bei "Stormchaser" schon zum Zuge kamen, sind zwar nett gemeint, spielen aber die "Beauty & The Beast" Karte etwas zu offensichtlich aus. Die Gitarrensoli und der tonal sattelfeste Gesang von Mery Diaz Serrano sind dabei der Zug nach vorn. 

Mit etwas später Rettung im Gepäck kommt mit "Outsider" (Track 7; Anspieltip II) endlich ein (bereits im ersten Durchlauf zündender) starker Song, der mitnimmt und trotz 5:31 Minuten Dauer so gestaltet ist, wie es dem bisherigen Album besser gestanden hätte, wenngleich der Mix in Sachen noch immer zu unschlüssig wirkt. Trotz des guten Willens, der auch Liedern wie "Widespread Pandemy" (Track 8; Anspieltip III), dem Zwischenspiel "Amphibian Life" (Track 9), "The Tower & The Frog" (Track 10), sowie dem Albumschliesser "Heads Or Trails" (Track 11; Anspieltip IV) anhaftet, will der Funke bei mir am Ende nicht so recht überspringen, dafür habe ich schon viele Alben ähnlicher Machart gehört. Dennoch endet dieses Album dank "Head Or Trails" stark und versöhnlich.

V.Ö.: 15.07. 2.016

 

5,5/10 Schafe Schüsse

(STF-Records 2.016)

http://www.envinya.de/

https://www.facebook.com/Envinya/?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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