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LUNA RISE "Dark Days & Bright Nights"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2015

Label: 

Genre(s): 

Die Österreicher von Luna Rise trafen mit ihrer 2.015er EP "Smoking Kills But Love Can Break A Heart" nicht gerade meinen Geschmack, haben sich aber davon nicht entmutigen lassen, sondern es als konstruktiven Ansporn angenommen und durften sogar bereits im Goth Fachmagazin "Orkus" Rede und Antwort stehen. Ihren Stil beschreiben Luna Rise als "tragisch-romantischen Heavy Rock... Jon Bon Jovi, der auf Mitglieder von Depeche Mode, Dream Theater, H.I.M. und Black Sabbath trifft". Für mein subjkektives Verständnis zwar etwas zu dick aufgetragen, zumindest in Erinnerung an besagte 2.015er EP, aber gut, soll "Dark Days & Bright Nights" mich gern eines Besseren belehren und diese gewagten Umschreibungen untermauern. 

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass viele Bands gern so viel Vertrauen (vom Deal selbst mal abgesehen) auf ihrer Seite hätten, wie es NRT Records in Luna Rise investiert haben, was auch angesichts der sehr professionellen Infomappe (eigens angefertigt und printmäßig im Artwork des Albums gehalten) auf beeindruckende Weise unterstrichen wird. Das auf der Rückseite der Mappe stehende "One small step for a Band..." verleiht diesem Glück noch mehr Nachdruck, das mit "Demons Inside" (Track 1; Anspieltip I) zur Albumeröffnung führt. "Demons Inside" lässt bereits auf die ersten Durchläufe eine deutlich (ge-)reif(t)ere Bands hören als das noch auf der Vorgänger EP der Fall war. Zwar fährt man nach wie vor in H.I.M.'schen Fahrtgewässern, tönt aber zunächst lockerer und nicht mehr ganz so hüftsteif, was von der Grundausrichtung her nicht verkehrt sein kann. "The Razorcut" (Track 2) vertieft die H.I.M. Einflüsse noch einmal, führt dabei aber leicht orchestralen Schwung mit sich. Leider überspitzt "Valentine" (Track 3) das Ganze dann doch etwas zu sehr, so dass sich Luna Rise für mein Empfinden zu nah an den Begriff "Blaupause"/"Copycat" heranspielen. Wer mit den Feuern spielt...

Mit dem Ultravox Cover "Dancing With Tears In My Eyes" (Track 4) überreizen Luna Rise den Spannungsbogen dann aber deutlich. Handwerklich geht dieses Cover in Ordnung, allerdings kommt vom Gesang her nur langweilig runtergesungene Lässigkeit rüber, die mir persönlich den Spass am Hören dieses Coversongs nimmt. Much too cool. "For A Reason" (Track 5; Anspieltip II) gibt sich alle Mühe verlorenen "Ohr-Boden" wieder gut zu machen und klingt endlich mal nach eigener Marke. Ein lupenreiner, radiotauglicher Pop Rocksong, der zwar auch kleine H.I.M. gefärbte Momente hat, aber schon deutlich erträglicher ist. Dennoch fehlt mir der zündende Funke im Gesamtgeschehen. Das ruhige "The Secret In You" (Track 6) bringt zwar diesen Funken auch nicht ins Leben, geht aber von den Emotionen her interessante Wege, die zumindest teilweise etwas berühren. 

Leider schrammelt "Silent Screams" (Track 7) stilistisch zurück in eingangs beschriebener Pfade. Die Gitarrenläufe von Luke Vegas und die Keyboardflächen von L.X. sind bislang die tragenden Säulen der Stücke, -"Worshippin' Shadows" (Track 8)- ohne die es sich um langweilige Ohrenkost handeln würde. Leider gehen die Gäste des Albums wie z. B. Melanie Hirner (*von der Popband Dreieck) bei "Until The Stars Have Come" (Track 9; Anspieltip III) dabei in der komplexen Darbietung des Albumkontextes fast noch etwas zu sehr unter, was wirklich schade ist, wenngleich Gastbeiträge wie diese die eindeutigen Highlights auf diesem Album sind. Leider kommen da auch Songs wie "In Your Arms" (Track 10) und "The Storm" (Track 11) nicht ran, wenngleich "The Storm" durchaus Qualität hat. "Anthem Of The Night" (Track 12) setzt den teils versöhnlich stimmenden Schlusspunkt hinter dieses Album. 

Zwar tönt dieses Album deutlich stärker als die vorangegangene EP, schafft es aber am Ende dennoch nicht sich längerfristig meiner Playlist zu empfehlen. Solange es das eindeutig stärkere Original in Form von H.I.M. gibt, werden Luna Rise mich leider auf diese Weise nicht gerockt bekommen, da ich diese Art Songs bereits kenne. Schade!

 

4,25/10 Schafe Schüsse

(NRT-Records 2.016)

http://www.lunarisemusic.com/

https://www.facebook.com/lunarise?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

4
Eigene Bewertung: 4

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