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COHEED AND CAMBRIA "The Color Before The Sun"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

10-2015

Label: 

Genre(s): 

Bereit für etwas New Yorker Pop Rock rund um das Science Fiction Ehepaar Coheed And Cambria Kilgannon? Na denn mal einchecken bitte. Diese etwas ungewöhnlich betitelte Quartett ist genau genommen schon etwas länger unterwegs. Nachdem die Vorgängerband Shabutie nach nur 6 Jahren das Zeitliche segnete, gründete man 2.001 kurzerhand Coheed And Cambria und brachte es seither mit diesem Album hier auf 8 Releases. (*unter Shabutie erschienen 4 EPs) Klingt ordentlich und ist es auch.

Umso gespannter war ich auf die Erstberührungen mit Coheed And Cambria, die mit dem Stück "Island" (Track 1) ihren Anfang nahmen. Direkt auf den Erstdurchlauf hin, ging deren radiotauglicher Pop Rock direkt gut rein. Die Stimme von Claudio Sanchez erinnert spontan ein wenig an Michael Jackson (R.I.P.), was genauso skurril/eigenwillig klingt wie es sich anhört, allerdings funktioniert es im Gesamtgeschehen durchaus, da Claudio Sanchez nicht durchweg in diesem Stil verbleibt. Von Prog Rock, wie es Wikipedia z. B. verlauten lässt, nicht die Spur, eher clever arrangierter Pop (Pop Rock) -"Eraser" (Track 2; Anspieltip I). Allerdings muss man sagen (dürfen), dass der Stil von Coheed And Cambria sehr massentauglich klingt, so dass es auf lange Sicht etwas zu austauschbar werden könnte, trotz der peppigen Anlagen. 

Schön, dass das ruhige "Colors" (Track 3; Anspieltip II) auf verträumte Weise die Brücke zum Albumtitel schlägt und zu entführen weiß. Zwar denkt man seltsamerweise an eine modern-zeitgemäße Version der '80er Popband Wham!, aber da es nicht zu überseicht zugeht, geht auch das in Ordnung, zumal die zweite Songhälfte noch etwas an Atmosphäre zulegt. Die '80er bleiben im Sound. Der Loop zu Beginn von "Here To Mars" (Track 4) könnte glatt von der NDW hierzulande inspiriert sein?! Von halbgaren Klamauknonsens sind Coheed And Cambria aber soweit entfernt wie Trump (hoffentlich) vom Gewinn der Präsiwahl in den USA. Wer auf Sunrise Avenue abfährt, sollte hier mal anchecken! Beeindruckend mit welcher Leichtigkeit diese Amerikaner ihr Muckending durchziehen. Das Albumset scheint nicht marketinglastig angelegt zu sein, sondern eher von einer Art Bauchgefühl, realem Lebensweg zu atmen - "Ghost" (Track 5; Anspieltip III)-, um nach den gefühlvollen ruhigen Tönen mit "Atlas" (Track 6) auch mal etwas kantiger loszurocken. "Rock" steht Coheed And Cambria beileibe nicht schlecht, allerdings klingt es mir persönlich noch immer zu radiotauglich. Ob das so forciert ist, bleibt ein Geheimnis der Band selbst. 

Leider weitet sich das etwas trockene Maß an erahnbaren Songs aus. Handwerklich wissen Coheed And Cambria absolut was sie tun, leider kommt das aber zu belanglos rüber. Einige Emotionen schwingen zwar mit, kommen bei mir persönlich aber nicht in vollem Umfang (glaubwürdig) an. Ich habe eher das Gefühl diese Art Mucke schon tausend Mal woanders gehört zu haben. -"Young Love" (Track 7)- Erst nach hinten raus, weicht man von diesen Wegen ab und geht zu "You Got Spirit, Kid" (Track 8; Anspieltip IV) über. Die pop-ige Catchiness bringt groovy Drive mit und dürfte auf weiter Flur funktionieren. Ob solche Sofortzünder allerdings auch auf lange Sicht bestehen können, wird sich zeigen. Dennoch wird die Mucke kontinuierlich catchier, was auch "The Audience" (Track 9; Anspieltip V) hörbar über die funky Saiten laufen lässt, es hat das gewisse Etwas im Sound. 

Mit "Peace To The Mountain" (Track 10) geht ein überschaubares Album mit eher ruhigeren Tönen zu Ende. Im Zusammenhang mit Coheed And Cambria würde ich das Pop gross und "rock" eher klein schreiben, denn nicht überall wo "Rock" draufsteht, ist auch wirklich Rock drin. Als Mucke zum Frühstück für den Tageseinstieg nebenher völlig okay, aber zur Dauerbeschallung reicht das für meinen subjektiven Geschmack nicht.

 

5,0/10 Schafe Schüsse

(Everything Evil Records/Rykodisc/Warner Music 2.015)

http://www.coheedandcambria.com/

https://www.facebook.com/coheedandcambria

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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