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ANTI PASTI "The Last Call"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2016

Label: 

Genre(s): 

In diesen Tagen anno 2.016 scheinen so einige der ursprünglichen Punk Generation neues Leben zu verspüren und kehren auf die hörbare Bildfläche zurück. So auch die Briten von Anti Past, die sich 1.979 gründeten, dann aber bereits 1.982 der Auflösung zufielen. An Veröffentlichungen konnte der Fünfer, der heutzutage als Quartett unterwegs ist, damals so einiges in Richtung Öffentlichkeit feuern. Erst 30 Jahre nach der Auflösung kehrten Anti Pasti wieder auf die Bühnen zurück und schicken so gar nicht scherzend am 1. April ihr neues (Retro-)Album in die Bahnen.

Und das tun diese crazy Guys mit satten 29(!) Songs! Es geht direkt mit typischen British Punk Sound los, "No Government" (Track 1; Anspieltip I) und setzt da an, wo der Sound von der Insel einst auch hierzulande viele Ohren und wilde Herzen einnahm. Ich für meinen Teil fühle mich direkt in meine Jugendtage zurückversetzt, denn es waren Songs wie diese, die mich einst für Punk entflammten, ob das rein instrumentale "Brew Your Own" (Track 2), das raue "Another Dead Soldier" (Track 3; Anspieltip II) oder das ähnlich thematisch gelagerte "Call The Army (I'M Alive)" (Track 4), das sich schön auskotzt. Einfach herrlich! Das ist der Sound der Bock macht!

Das Beste an Anti Pasti ist, dass sie eigenständig klingen und ihr Ding durchzocken - "City Below" (Track 5), das gut und gern als Blaupause für manche spätere Ami-HC-Band durchgeht. Kam der frühe '80s Hardcore Sound also doch von der britischen Insel nach Amerika? Bereits jetzt kann man nur jedem/jeder den Kauf empfehlen, deren Herz für schön dreckigen-, nicht aufpolierten Originalsound in Sachen Punk steht. 

Erst bei "Night Of The Warcry" (Track 7; Anspieltip III) denke ich beim Hören ein wenig an U.K. Subs, was aber just unterschwellig mittönt. Das legt sich beim folgenden, eher ruhigeren "Freedom Row" (Track 8) wieder. Der Albumtitelsong "The Last Call" (Track 10) schaffte es seinerzeit sogar in die britischen Charts, somit eine Gemeinsamkeit mit den legendären Sex Pistols. Für meine (subjektiven) Ohren sind es aber vor allem Songs wie "Truth And Justice" (Track 12; Anspieltip IV), das Iggy Pop bzw. The Stooges Cover "I Wanna Be Your Dog" (Track 14) [das ich in der Version von The Idiots lieben lernte] oder auch das schlicht betitelte "1980" (Track 16), das soundmäßig schon die produktive Entwicklung von Anti Pasti nachempfinden lässt. 

Und damit befindet man sich nicht nur in der Hochphase der damals noch jungen Anti Pasti, sondern auch schon etwas nach der Albummitte. Langweilig wird es zu keiner Zeit. Ich schätze dieses Album geht als Must Have für jede waschechte Punkkneipe durch?! Die verschiedenen Schaffensversionen sind zwar für Musikverrückte und Musiker mit Sicherheit interessant, kommen aber ein wenig wie Materialfüller rüber, wobei sie wohl eher Werkschau und Historie festhalten soll(t)en. Dann doch lieber Einzelsingalong-Songs wie "Let Them Free" (Track 21; Anspieltip V) oder auch "Now's The Time" (Track 25). 

Dank der grossartigen Liveaufnahmen von "Another Dead Soldier (Live Apocalypse Tour)" (Track 27), "Two Years Too Late (Live Apocalypse Tour)" (Track 28) und dem beschliessenden The Stooges Live Cover "I Wanna Be Your Dog (Live Apocalypse Tour)" (Track 29) geht dieses Album genauso realitätsnah als zeitloses Musikdokument zu Ende, wie es begonnen hat. Ein grossartiges Album!

 

V.Ö.: 1.04. 2.016

 

8,0/10 Schafe Schüsse

(Westworld/ Plastic Head/Soulfood 2.016)

http://www.anti-pasti.co.uk/band.html

https://www.facebook.com/antipastiofficial/

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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