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DER FEIND "Der Feind" [7" EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2015

Label: 

Genre(s): 

Was für ein Bandname?! Da bleibt ordentlich Raum für Fragen und Spekulation(en). Nach kurzer Recherche im Internetduschungel (+ Lesen des Infoshhets) wurde ich aber dann doch noch fündig, u. a. auf der FB-Präsenz von Der Feind. 

Im Juni 2.010 gegründet, lärmen die Berliner unter illustren Künstlernamen (deshalb wundert Euch nicht über diverse Namen in dieser Review!) ihren Marinecore ins eckige Rund. Politisch outet man sich offen bekennend der "Ultra Linken Front" zugehörig. Was davon dann für die Mucke selbst von Belang ist, wird sich zeigen. Ein Basisfakt sei noch genannt, denn mit "DFMC" hat man 2.013 bereits ein Tape-Album (ja, so richtig auf Kassette) mit 8 Songs veröffentlicht. Ist ja nicht unwichtig, wenn man nun eine EP am Start hat, die schlicht mit dem Bandnamen betitelt ist?!

Die A-Side dieser 7" bietet mit 4:19 Minuten Gesamtspielzeit schönen Keulenpunk mit Thrash(!) Einflüssen. Früher wäre das vermutlich unter Punk (in Richtung Crust-/ Hardcoretempo) klargegangen - "Die A-Lösung" (Track 1, A-Seite). Bereits bei "Der Feind" (Track 2, A-Seite; Anspieltip I) kommen sogar Venom-Tribute-Parts zum Zuge und passen wie maßgeschneidert in den Song. Genauso wie zu der Beginn von "Pershing Boy" (Track 3, A-Seite; Anspieltip II) der Drumpart an Sodom's "Ausgebombt" erinnert, den Der Feind Drummer "Ede Ostfront" verdammt nah ans Original Chris Witchhunter (R.I.F.) bringt. Musikalisch bringen die Berliner also amtlich was mit. Soundmäßig geht es zurück in die '80er. Schön erdig geht es zur Sache und geht vielleicht gerade deshalb so verdammt gut rein?! Mittlerweile bin ich beim vierten Song -"Schlachtfeld" (Track 4, A-Seite) auf der A-Seite angekommen, der allerdings eine Art Intermezzo bleibt. Und damit ist die A-Seite auch schon durch. Die ersten Punkte sind längst auf deren Konto überwiesen. Bislang könnte man Der Feind in etwa so umschreiben, dass hier die Anfangstage von OHL, Slime, Venom mit kleinen Ruhrpott Thrash (Sodom) Momenten der frühen '80er zusammenkommen.

Die B-Side umfasst mit 4:31 Minuten Gesamtspielzeit den grösseren Anteil der "Darbietung". ;-) Etwas doom-matschig geht es mit offenbar rückwärts abgespieltem Einsprecher los, um dann die Verwüstung neu bzw. weiter zu zelebrieren -"AHAB" (Track 1, B-Seite). Der Thrash Metal Anteil manifestiert sich nun besonders in den Gitarrenparts von T. Benelli -"Privatjihad" (Track 2, B-Seite; Anspieltip III). Stellenweise denke ich seltsamerweise an die Kultbarden von A.O.K., was möglicherweise an Jörg Harley's Stimmfarbe liegt? Erneut fühle ich mich mittels des Gangshout-Thrash-Chorparts "Kugelhagel" an Sodom erinnert ("Bombenhagel"). Echt verdammt schade, dass ich die Textinhalte nicht kenne, denn vermutlich haben Der Feind auch in diesem Bereich vermutlich etwas zu sagen, zumindest wenn ich nach den wenigen Textfetzen gehe, die ich zwischendrin immer mal intensiver zuhörend herausfische. Man erwartet es nicht, aber selbst so ganz kleine Surf Funken wissen Der Feind einzubauen, vor allem beim ersten Durchlauf, als ich "Geboren um zu sterben" (Track 3, B-Seite; Anspieltip IV) hörte, war ich ehrlich überrascht. Der Hauptkern des Stückes findet trotz Mindtempoparts sein zu Hause im weitesgehend dominanten Thrash vermischtem Punktempo. Die Zündschnur zum Finale gibt es mit "Wollt Ihr das?" (Track 4) serviert, wobei noch mal alles abgeklopft wird, was man nicht gern mit sich rumschleppt.

Am Ende kann ich diese Der Feind EP sowohl Old School Thrash Metallern, die den originellen Ruhrpottsound der '80er mochten (Sodom, Kreator, Protector) empfehlen, genauso wie auch die Punks/ Crustpunks unter Euch mal ein Ohr riskieren sollten, denn bei Der Feind geht gut was von der Kette!

 

8,5/ 10 Schafe Schüsse

(Bleeding Heart Nihilist Productions 2.015)

https://www.facebook.com/dfxmc/timeline

http://derfeind.bandcamp.com/

http://bleedingheartnihilist.de/index.php?site=music

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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