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LAURA SCHEN, Electronic Bubbles [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

01-2015

Label: 

Genre(s): 

Sängerin, Musikerin und Produzent gleichermaßen ist die aus aus Italien stammende Wahlberlinerin Laura ihre alleinige Chefin. Somit trifft der Begriff "Solo Artist" oder von mir aus auch "One Women Band" es wohl am Besten. Somit kann der Hörer bereits vorab davon ausgehen, dass hier jeder Ton, jede Note von der Dame selbst genau so gewollt inszene gesetzt wurde und somit ein echtes Statement für ihr Debüt(?) ist. Im Infosheet ist die Rede von einem Stilwechsel hin zum "Electro Clash Sound", was das Interesse weckt, trotz dessen, dass ich diese Debüt EP erst jetzt von Laura Schen höchstpersönlich geschickt bekam.

Das auf's Wesentliche (Bilder und Songtexte) konzentrierte s/w Artwork besticht mit stilvoll-dezenter Kühle, die dieses gewisse Etwas mitbringt, noch bevor der erste Ton vernommen wurde. Mit dem EP Titelsong "Electronic Bubbles" (Track 1) startet das Kennenlernen. Vom Sound her stimmt die Electro Ausrichtung und stimmlich erinnert Laura Schen ein klein wenig an Kirlian Camera, weiß sich aber dank Eigenklang selbst zu behaupten ohne(!) irgendwen zu kopieren. Der Übergang zu "Grenzen" (Track 2) fällt kaum auf. Lediglich Beat und Effekte/ Instrumentierung legen an Drive zu. Obwohl der Songtitel es ein wenig vormogelt, sind die Lyrics auch hier in Englisch gehalten. Die Musik atmet bzw. spielt ein wenig mit einer gewissen Coolness, ähnlich wie die Artworks, womit dieses Erstwerk(?) ein ein sich geschlossenes Gesamtwerk ist. Vielleicht könnte man es sogar ein "Konzept" nennen? Die Songs selbst sind allesamt verhältnismäßig kurz gehalten, weshalb "Lilies" (Track 3) auch eher vorbeirauscht, dafür weiß "The Song" (Track 4; Anspieltip I) von Anfang an den New Wave zu küssen und bringt sogar ganz leichte Dead Can Dance Einflüsse mit, was (zumindest mir) zu gefallen weiß. 

Von der Spannweite des inneren Fluges geht es mit "Bubble Square" (Track 5; Anspieltip II) in Richtung Clubtanzfläche. Dieser Song hätte wahnsinnig gut in die New Wave Szene der '80er/ '90er Jahre und damit in die Underground Clubs gepasst. Für heutige Zeiten etwas trocken produziert, versprüht "Bubble Square" aber auch diesen eben schon angesprochenen '80er/ '90er Charme, wenn Laura Schen das zukünftig mit etwas mehr Soundfülle vermengen kann, sollte der Clubeinsatz bei den Parties so gut wie sicher sein. "Reality" (Track 6) ist mit 4:41 Minuten der längste Song auf diesem Album und kommt mir seltsam vertraut vor. Irgendwie erinnert mich dieser Song an einen woanders gehörten Song, doch wie das so oft ist, will das Brett vor der inneren Mediathek nicht aufgehen. Zumindest passt diesbezüglich die Entscheidung "Reality" als zweite Single auszukoppeln gut. 

Mit "Fragments Of Me" (Track 7) wird es leider leicht monoton, was vom EP Schliesser "Tears" (Track 8) in Richtung wohlwollendes Vergessen geschickt wird, zumal dieser Schlusspunkt einmal mehr einer der stärkeren Songs von dieser Scheibe ist. 

Ich für meinen Teil bin wirklich gespannt wohin die musikalische Reise von Laura Schen geht und werde mir (sobald möglich) auch mal ein Konzert ansehen, denn der Liveeindruck interessiert mich einfach. Für alle Goths und Freunde/ Sammler von '80er/ '90er Sound geprägten Electroproduktionen (damit ist aber kein Hardbeat/ EBM gemeint!; ich würde es als Electro-Wave bezeichnen) dürfte diese Scheibe von Interesse sein.

 

6,35/ 10 Schafe Schüsse

(Laura Schen 2.015)

https://www.facebook.com/lauraschen7?ref=br_rs

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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