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PRO PAIN, Voice Of Rebellion

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2015

Label: 

Genre(s): 

Pro Pain sind eine der Hardcorebands, die in Europa jede/ -r Metalhead und jede/ -r Rockfan gleichermaßen kennt wie jeder lupenreiner Hardcore'ler sowieso. Nicht nur, dass Pro Pain seit mittlerweile 24 Jahren aktiv N.Y. Hardcore zocken und vielen Leuten, die auf ein fett beackertes Gitarrenbrett stehen, ein Begriff sind, nein nicht nur das, denn dank der nimmermüden Touraktivitäten der New Yorker, hat vermutlich mindestens jeder Vierte (der eingangs angesprochenen) auch schon mal eine Pro Pain Show erlebt?! Mich selbst schliesse ich da natürlich nicht aus und bislang hat es sich regelrecht fest verankernd eingepegelt, dass eine Pro Pain Show mit vollem Energieschub aufgefahren wird und dadurch auch die Livequalität zu einer Konstante geworden ist, trotz (oder gerade wegen?) immer wieder wechselnder Setlisten. 

Mit "Voice Of Rebellion" erscheint nun in nicht allzu weiter Ferne (V.Ö.: 19.06. 2.015) das 20.(!) Pro Pain Release und bringt (soviel schon einmal vorweg) einiges an frischen Schüben mit über den grossen "Teich". Neben der Livequalitätenkonstante schwingt auch Gary Meskils kraftvolle Stimme als nach wie vor markante Kontante wieder mit und unterstreicht schon mit den ersten Tönen vom Albumtitelstück "Voice Of Rebellion" (Track 1), der gleichklingender Albumopener ist, dass Pro Pain noch immer ein authentisches Höhenmaß an Authenzität in Sachen Attitude mitbringen. Das Stück selbst gibt einen direkten Vorgeschmack auf die Zutaten dieses Albums. Groove, starke, satte Soli & Riffs und frische Elemente, die allesamt dank des fetten Sounds, den Corey Williams in den Sound Lounge Recodings Studios in Venice (Florida, USA) zum Genuss veredelt hat. Nur einen Spit weiter hat Gary Meskil selbst die Musik, inklusive aller Texte bei sich zu Hause in Sarasota (Florida, USA) geschrieben und vorgeformt. Was dabei herauskommt, sind Songs wie der u. a. auch an die '90er Jahre erinnernde "No Fly Zone" (Track 2), der sich zwar eher im Midtempo eingroovt, dafür aber trotzdem keinen Raum für Langeweile bietet, sondern straight durch den Raum planiert. 

Mit "Righteous Annihilation" (Track 3; Anspieltip I) kommt der erste Bollwerksofortzünder durch die Boxen geschossen und ist eines der besten Argumente für Pro Pain anno 2.015 und den Kauf dieses Albums. Das Drumming von Jonas Sanders drückt zusammen mit dem Bassspiel und die scharfkantigen Gitarrensoli, die wie Glassplitter nach einer Detonation um die Ohren schiesssen, tun ihr übriges und drücken den Groove in die Gehörgänge, dass ein nahezu ungläubig fragendes "What to hell...?" in den Raum heimsucht. Das folgende "Souls On Fire" (Track 4) nimmt diesen Pegelausschlag direkt mit und führt den eingeschlagenen Neck-/ Bonebreakerkurs fort. "Take It To The Grave" (Track 5; Anspieltip II) hingegen bringt auch Punkelemente (inklusive kleiner clean Vocalparts) zum Ausschlag und lässt einen ordentlichen Schub Frischwind über die Saiten ziehen. 

Nachdem "Age Of Disgust" (Track 6) in modernem leicht Metalcore-nahem Gewand (rein musikalisch!) gestimmt ist und diese Zeiten ohne Blatt vor dem auf Pro Pain eigene Weise ins Zentrum zimmert, bringt auch "Bella Morte" (Track 7) bekannte Pro Pain Trademarks mit und lässt die Die Hard Fans mit Sicherheit selig grinsen. Wer aber befürchtet dass Pro Pain auf Nummer Sicher in alte Strickmuster zurückfallen, den/ die belehrt "Cognitive Dissonance" (Track 8; Anspieltip III) selbsttönend eines Besseren. Wem das noch nicht genug Wundertüte in Sachen Überraschungsmoment(en) ist, der/ die sollte den Groovedriver "Blade Of The Cursed" (Track 9; Anspieltip IV) unbedingt anchecken! Hier steckt verdammt starker Offensivdrive im Haussound, der vor allem eine Ansage an die Leute ist, die Pro Pain gern zum "alten Eisen" degradieren wollen. 

An frischen Ideen mangelt es Pro Pain also anno 2.015 sicheren-, ja felsenfesten Standes nicht. Mit dem Flow fliessend hat man auch das Gefühl, dass in bestimmten Momenten auch Metal Einflüsse mitschwingen. Ob es an den Gitarrensoli liegt oder einfach nur an den Arrangements selbst, vermag ich auch nach dem x-sten Durchlauf nicht zu sagen. -"Crushed To Dust" (Track 10)- Schade nur, dass mir die Songtexte nicht vorliegen, die beim bloßen Hören leider nur mit bewussten Hinhören (dann auch nur mit viel Konzentration) als Nichtmuttersprachler, da ankommen, wo der hungrige Geist zu Hause ist, um sich von intelligenten-, inspirierenden-, denkanstoßgebenden Lyrics zu nähren. Deshalb überlasse ich "Enraged" (Track 11) auch Euch als Nahrung für den Entdeckergeist. ;-) Mit "Hellride" (Track 12; Anspieltip V) wird erneut Attitude ins Rund gezimmert und erinnert ein klein wenig an Coal Chamber in den '90ern. Aber eben just in weiter Stilentfernung. Die interessantere Frage ist dabei eher, ob neuere Bands den Pro Pain Sound heutzutage stärker beeinflussen? Das kann man an anderer Stelle die Pro Painer selbst zu gegebener Zeit auf jeden Fall mal fragen. 

Mit "DNR (Do Not Resuscitate)" (Track 13) geht es erneut punkig zu und damit in Richtung Zieleinlauf, bevor das passende "Fuck This Life" (Track 14; Anspieltip VI) mit mehr als nur einem Ausrufezeichen den Sack zumacht. Dieses Album hat das Zeug endlich wieder Maßstäbe in Sachen Schnittmenge zwischen Old School N.Y. Hardcore und moderneren Sounds zu setzen. Bei der DigiPack Version dieses Albums gibt es sogar drei Bonustracks obendrauf, während die LP Version mit der Normalversion auskommt. Alles in allem Groovedriverundumschlag, quasi typisch Pro Pain - Überraschungen inklusive.

 

V.Ö.: 19.06. 2.015

 

9,85/ 10 Schafe Schüsse

(SPV/ Steamhammer 2.015)

http://www.pro-pain.com/ 

https://www.facebook.com/pages/PRO-PAIN-OFFICIAL-PAGE/215861125115781

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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