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LUNA RISE, Smoking Kills But Love Can Break A Heart [EP]

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2015

Label: 

Genre(s): 

Österreich ist längst kein unbeschriebenes Blatt mehr in Sachen facettenreicher Musik, denn es gibt auch fernab von Mozart, volkstümlichen Tönen, Falco oder der E.A.V. noch jede Menge mehr musikalische Tiefennuancen zu entdecken. Umso gespannter war ich als mir vor einiger Zeit diese etwas ungewöhnlich betitelte EP von Luna Rise ins Haus flatterte. 

Kurz zu den Grundfakten: Man gründete sich bereits 2.011 und veröffentlichte noch im Gründungsjahr die Debüt-EP unter gleichem Titel wie bei der hier vorliegenden EP (inkl. erstem Musikvideo), dieser EP folgte 2.013 eine Neuauflage, inklusive der Single "When You Fall" + Videoclip. Nachdem Luna Rise in diesem Jahr (2.015) zu NRT-Records gewechselt sind, entschied man sich die EP erneut aufzulegen, bevor deren erstes full length Album "Dark Days & Bright Nights" an den Start gehen soll.

 

Natürlich liest sich eine Dritterscheinung derselben EP quasi immer etwas etwas "strange", was einen an den Neuaufguss eines bereits benutzten Teebeutels erinnert, aber gut, da man sich ja im Laufe der Jahrzehnte rein hörermäßig schon auf eine Menge Seltsamkeiten eingelassen hat, soll dieser Gedanke just als Randnotiz im Raum stehen. Andere Randnotizen des Infosheets zitieren Hermann Hesse und tönen davon, dass Luna Rise womöglich vergleichbar mit dem wären, was passieren würde, wenn man Bon Jovi, Billy Idol, Ozzy Osbourne, Dave Gahan (Depeche Mode) und Neil Armstrong in einen Raum gesperrt hätte. Grosse Namen. Doch folgt diesen Tönen auch die Grösse mit denen sie geschrieben wurden?

Der Opener "When You Fall" (Track 1) öffnet die Tür zu Luna Rise und lässt auf den ersten Hör H.I.M.-Erinnerungen aufkommen, wenngleich so ganz zaghafte Billy Idol Einflüsse federleicht mitschwingen. Wo H.I.M.'scher Goth Rock mitschwingt, ist die Gedankennähe zu The 68 Eyes und Negative nicht weit, wobei letztgenannte stimmlich vergleichsweise näher an Luna Rise Frontmann Chris Divine sind. Doch trotz aller konstruktiven Kritik, die hier offen spricht, kann man Luna Rise eine gewisse Eingängigkeit keinesfalls absprechen, was ihnen bestenfalls beim Airplayeinsatz in manchem Radiosender zuspielen dürfte. Mit "Dead Alley" (Track 2) geht zwar die H.I.M. Nähe nicht gänzlich verloren, aber es tönt etwas interessanter, was vielleicht auch dank des goovy Bassdrives von Rob Rocket so ist?! Dass Ohren ausserhalb einer Band ein guter Ratgeber für Singleauskopplungen, konstruktive Kritik etc. sein können, zeigt "616" (Track 3), dem Fans ein Animationsvideo zugeschustert haben und damit den ersten möglichen Earcatcher auf dieser EP markieren. Wenngleich auch hier der Geschmack einer H.I.M.'schen Idee erneut mitspielt, man erinnere sich nur an H.I.M.'s "666" Konzept. Musikalisch rocken Luna Rise hier dennoch gut locker raus.

"Glory Nightmare" (Track 4; Anspieltip I) scheint mir auch nach dem x-sten Durchlauf der erste wirklich eigenständige Song zu sein, dem nicht direkt zu viel Nähe zu anderen Bands bzw. H.I.M. anhaftet. Sicher, das Rad wird nicht neu erfunden, sondern (wie bei vielen Bands heutzutage) auf eigenen Wegen rollen gelassen, dafür rollt es aber schön flüssig durch die 3:48 Minuten. Doomig-schleppend beginnt mit "Beautiful Monster" (Track 5) eine Ballade, die meines Erachtens schon im Pop Genre zu Hause ist und von Ville Valo selbst gesungen sein könnte. Mir persönlich wird es hier eindeutig zu H.I.M.-lastig. Gut, dass "When You Fall (Acoustic)" (Track 6) mutig neue musikalische Nuancen mitbringt. Gesanglich zwar stellenweise etwas zu aufgesetzt/ gewöhnungsbedürftig für meine subjektiven Ohren, aber das mag jede/ -r anders empfinden?! Zumindest bringt es Abwechslung in Richtung EP Finale. Mit "Dead Alley (Redkay Remix)" (Track 7; Anspieltip II) kommt zum Schluss ein später Punkteretter zum Zuge. Mit Electroelementen und einigen Effekten hat man hier ein ganz neues Hörgefühl in petto und punktet selbst bei mir auf den letzten Metern dieser EP. 

Leider ist mir persönlich diese EP über weite Strecken zu sehr und zuviel H.I.M., ich für meinen Fall bevorzuge dann doch eher das Original. Musikalisch können Luna Rise was, so viel ist sicher. Am Besten einfach die Zutaten (vor allem eigene Würze!) noch einmal neu in den Topf, ordentlich schütteln und sehen bzw. hören was dabei rumkommt. Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Dave Gahan und Neil Armstrong jedenfalls waren allenfalls Wunschbilder als tatsächlich hörbar vorhanden.

 

3,85/ 10 Schafe Schüsse

(NRT-Records 2.015)

http://www.lunarisemusic.com/

https://www.facebook.com/lunarise?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

3
Eigene Bewertung: 3

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