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DARK ZODIAK, See You In Hell

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2015

Label: 

Genre(s): 

Die 2.011 gegründeten- und seit 2.014 mit Neuzugang durch Frontfrau Simone Schwarz komplettierten Dark Zodiak aus dem Tiefsüden Baden-Württembergs sind für meinen musikalischen Horizont eine Neuerweiterung, trotz dessen, dass man 2.012 bereits eine EP namens "Throwing Stones" im Vorfeld veröffentlicht hatte, stolperte ich erst jetzt über diese Band. 

Seit Ende März diesen Jahres (2.015) sind Dark Zodiak mit ihrer ersten full length "See You In Hell" irdisch am Start, die ich vor dem ersten Ton noch rein optisch und vom Artwork her eher für eine dem Heavy Metal zugeneigte Band gehalten hätte. Keine langen Reden, Töne mussten her. Schliesslich versprach das Infosheet eine Death(!) Metalband.

Mit dem Intro "March Through Purgatory" (Track 1) geht es im Marsch-Riff-eingetaktet direkt in den Albumtitelgeber "See You In Hell" (Track 2; Anspieltip I) über, der direkt einen satten Sound auffährt und sich thematisch der menschlichen Zerstörungswut im Regenwald und diversen Kriegen befasst. Zumindest ist das die grobe Thematik, dessen musikalisches Gewand sich keineswegs verstecken muss - eher im Gegenteil, Dark Zodiak setzen eine erste Überraschungsmarke. Stimmlich erinnert mich Frontfrau Simone Schwarz sogar eine wenig an Tom Angelripper (Sodom) zu "Get What You Deserve" Zeiten. Dass man sich Gedanken gemacht hat und die Songs möglichst frisch, auf eigene Weise gestalten möchte, zeigt sich auch beim folgenden "Blowout" (Track 3; Anspieltip II), der per Stimmeffekt (oder Sample?) eingeleitet wird, was ein wenig an die '90er Jahre zurückerinnert als es neben Fear Factory, Ministry und Nailbomb nur wenige Metalbands gab, die solche Stimmeffekte nutzten. Die Instrumentalfraktion lässt den Lauf zu einer Einheit werden, während das mittlerweile an Britta Görtz (Cripper) erinnernde Organ von Simone Schwarz die Flammen aus den imaginären Wassertiefen zum Horizont aufsteigen lässt, wie ein Biest, das von der Kette gelassen wurde. 

Bislang haben Dark Zodiak alles auf der richtigen Karte festgenagelt. Eine echte Entdeckung! Als ich im Vorfeld die Setlist studierte, fragte ich mich, ob man sich wirklich an ein Kreator Cover gewagt hätte? Hat man nicht, denn Dark Zodiak's "Endless Pain" (Track 4) teilt sich lediglich den Songtitel mit Kreator. Was Dark Zodiak hier unter dem Songtitel brauen ist ein Gemisch aus Midtempo, in die Magengrube drückender Parts, ersten Gitarrensoli (die ersten überhaupt auf diesem Album) und fies-tiefen Growls. Das schafft Raum das Ganze auf sich wirken zu lassen. Mit "Black Soul" (Track 5; Anspieltip III) legen Dark Zodiak einen weiteren midtempodominierten Stampfer nach, der mich an die Berliner Spawn in ihrer Hochphase zu "Systems Of Full Victims" Zeiten erinnert. Es passiert wirklich nicht oft, dass gut produzierter Death Metal mich heutzutage noch so zu bannen weiß. (Zumal die wirklich guten Death Metal Alben zu grossen Teilen in den '90er Jahren rauskamen. Ausnahmen brechen diese Regel.)

Mit "I Can't Breathe" (Track 6) wickeln sich leicht kreolische Läufe ins musikalische Konstrukt und bringen erneut frischen Wind in den Sound. Auch hier bekommt ein kleiner Part '90er Jahre Färbung und weiß grossen Effekt ins Unterholz zu zaubern. Rein vom Albumset her geht die Saat voll auf. "Time" (Track 7; Anspieltip IV) nimmt neue Fahrt auf und lässt auch leicht Black Metal-nahe Growls zu, die so einen Funken von alten Cradle Of Filth mitbringen, am Ende aber den bandeigenen Sound das musikalische Geschehen dominieren lassen und einmal mehr homogenen Guß durch die Membranen sick-e(r)n lassen. Was deutlich auffällt, sind die häufigeren Gitarrensoli in den Songs der zweiten Albumhälfte. Der Türschliesser "Holidays" (Track 8) mutet als Songtitel für eine Death Metalband etwas skurril an. Dass aber der Songinhalt eben von jener Urlaubsstimmung erzählt, macht es umso abgefahrener. Allein für die Eier einen solchen Song auf Death Metal zu ziehen, sollte mit einer Buchung für eine dieser Metal-Festival-Kreuzfahrten (70.000 Tons Of Metal...) belohnt werden! Es würde aber auch schon reichen, wenn Ihr diese Band supportet, indem Ihr Euch dieses klasse Album holt. Es lohnt sich!  

 

8,35/ 10 Schafe Schüsse

(STF-Records/ CMS 2.015)

http://dark-zodiak.de/ 

https://www.facebook.com/darkzodiakmusik?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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