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BAD DRUGS, Old Men, Young Blood

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

01-2014

Label: 

Genre(s): 

Die Vorabfakten dürften bei einigen unter Euch bereits die Ohren auf Empfang scharfstellen, nur um einige Schlagwörter zu nennen, die Einfluss auf den Gesamtesprit dieses Trios mitschwingen lassen: (Senore) Matze Rossi, ehemals Tagtraum. Dass Matze Rossi eine Art Faible für englischsprachige Songs hat, ist ja mittlerweile kein allzu grosses Geheimnis mehr, aber wie er dies in seiner neueren dem Punk Rock zugeneigten Band auslebt und ob das dann in Tagtraum Nähe angesiedelt ist, solltet Ihr selbst checken. Ich für meinen Teil, möchte das hier vorliegende Album möglichst objektiv angehen. ;-) 

Mit "Close To Death"  (Track 1) startet dieses Album auf catchy Pfaden, die mit melodischem Drive direkt überraschen. Die Gesänge teilen sich Matze Rossi und Bassist Steve Peks, was das Ganze songdienlich rundlaufen lässt. Eine gefühlte Nuance noch mehr ctachiness startet mit "We Are (Not) Fucked" (Track 2; Anspieltip I) durch und holt das Herz nach Hause ins Ohrzentrum. Von der musikalischen Ausrichtung her fühlt man sich unweigerlich an Bands wie z. B. Good Charlotte, Blink 182, bzw. an diverse amerikanische Pop-Punkbands erinnert, allerdings wird der Bad Drugs Sound dennoch nicht zu soft, auch bei "This Will Kill Me" (Track 3) nicht. 

Zwar fährt "I Don't Care" (Track 4) etwas schnell durch den Raum (während Rikarda Cutes von The Cute's als Gast mitwirkt), aber "Your R.A.M.O.N.E.S. Coverband Sucks" (Track 5; Anspieltip II), bei dem Rikarda Cutes, Red Tape Parade, Freiheitssklaven, sowie Eric und Marc von The Ghost Rockets gefeatured werden, rockt dafür in nur 1:29 Minute dermaßen die Tanzsynapsen auf lebendig, dass ein guter DJ/ Djane um diesen feinen Tanzflächenfeger nicht herum kommt. Da kommt mit "Oh My My My" (Track 6) schon anderes Flair auf, das mich zuerst entfernt an George Harrison's "Got My Mind Set On You" erinnerte, um im nächsten Moment den fast gleichnamigen Song "Mary's Song (Oh My My My)" von Taylor Swift auf den Vergleichsstand zu schicken. Doch Bad Drugs haben hier, soweit ich herausfilternd hören konnte, eigene Kost am Start. ;-) "Oh My My My" ist mit 3:50 Minuten Länge auch der längste Song auf diesem Album. 

Als sehr positiv fällt die musikalische Abwechslung der Bad Drugs ins Gewicht dieses Albums, wenngleich auch der Sound einer gewissen Grundkonstante zu folgen scheint. Egal ob es catchy im Midetempo cruised -"Like Giants" (Track 7), panisch rockt -"Alarm Alarm" (Track 8) oder auch leichtfüßig durch Kinderträume tanzt -"Superheropower" (Track 9), Bad Drugs verweisen die Langeweile in die Tiefen jeglicher Lebenswasser. Sie schaffen es den Brückenschlag zwischen Attitüde und melodic Parts hinzukriegen, ohne dass es zu angestrengt oder gar aufgesetzt wirkt - "You Got The Answer" (Track 10; Anspieltip II) und streuen dabei echtes Freiheitsfeeling in den in musikummantelten Wind - "I Quit My Job" (Track 11), wirken dabei aber nicht wie eine typische deutsche Rockband, die auf über-englischen Hipster machen will, zumal Bad Drugs sich nicht unbedingt nach Schulenglisch anhören, ganz im Gegenteil.

Wichtige Themen finden hier noch Beachtung -"Homophobic Asshole" (Track 12; Anspieltip III). Respekt! So muss das! "Hold On" (Track 13; Anspieltip IV) z. B. fand in meinen Gehörgängen ein direktes zu Hause. Einmal mehr schafft(e) es Matze Rossi Emotionen fassbar, ja greifbar werden zu lassen. 

Zum Albumfinale gibt es noch etwas Humor im Doppelpack - "I Hate The Winter" (Track 14) und "I Really Hate The Winter" (Track 15)- serviert, nachdem das Album in etwas über 37 Minuten das Frühlingsfeeling ein Stück näherkommen lassen hat. Klasse Album, das dem (hoffentlich nahen) Frühling doppelte Freude unterjubelt.

 

8,35/ 10 Schafe Schüsse

(Dancing in The Dark Records/ Broken Silence 2.014)

https://www.facebook.com/pages/Bad-Drugs/203355029789571?sk=timeline

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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